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Olmo
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AUFERSTANDEN 0/10

Beitrag von Olmo »

USA 2016 - Regie: Kevin Reynolds. Darsteller: Joseph Fiennes, Tom Felton, Peter Firth, Maria Botto, Luis Callejo, Antonio Gil, Richard Atwill, Cliff Curtis

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Der römische Militärtribun Clavius (Fiennes) hat sich bei der Niederschlagung der permanenten Aufstände in der Provinz Judäa einen Namen gemacht. Der Statthalter Pontius Pilatus (Firth) betraut ihn deshalb mit der Überwachung der Kreuzigung des Predigers Jeschua (Curtis), der von seinen Anhängern als Messias und König verehrt wird, bei der jüdischen Priesterschaft und der römischen Besatzung aber als Ketzer und als Gefahr für die Sicherheit und Ordnung im Land gilt, zumal ein Besuch des Kaisers Tiberius in der Provinz kurz bevor steht. Das unerklärliche Verschwinden von Jeschuas Leichnam nährt die Gerüchte von seiner Auferstehung, was Clavius mit dem Auffinden des Toten unbedingt widerlegen soll.
Eine offenbar von christlichen Fundamentalisten finanzierte Bibelschmonzette, die den ungläubigen Zweifler von der unbestreitbaren göttlichen Natur des Jesus Christus und seinem wundertätigen Handeln überzeugen soll. Am Ende sind alle vom wahren Glauben erleuchtet und schreiten freudig strahlend dem ewigen Leben entgegen.
Olmo
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NOBODY RUNS FOREVER 5/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 1968 - Regie: Ralph Thomas. Darsteller: Rod Taylor, Christopher Plummer, Lilli Palmer, Camilla Sparv, Daliah Lavi, Clive Revill, Lee Montague, Edric Connor, Calvin Locjhart, Derren Nesbitt, Burt Kwouk, Ken Wayne, Franchot Tone

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Der australische Polizeibeamte Scobie Malone (Taylor) wird nach London geschickt, um dort den australischen Hohen Kommissar James Quentin (Plummer) für den Jahrzehnte zurückliegenden Mord an seiner ersten Ehefrau zu verhaften. Quentin bestreitet die Tat und beharrt darauf, eine wichtige Friedenskonferenz über die Bühne zu bringen. Unterdessen muss Malone einige Attentatsversuche auf Quentin verhindern, während dessen jetzige Frau Lady Quentin (Palmer) ebenfalls alles zum Schutze ihres Mannes unternimmt und die Umstände des angeblichen Mordes aufdeckt.
Die Handlung wirkt zunächst ziemlich konstruiert und unglaubwürdig, was vor allem an Rod Taylors völlig überzogener Darstellung seiner Rolle liegt, welche übrigens komplett von der Romanvorlage abweicht und auf ausdrückliche Wünsche des eigenwilligen Schauspielers zurückgeht. Beeindruckend sind dagegen die psychologischen Wendungen und die faszinierende Darstellung Lilli Palmers einer bis auf das Äußerste opferbereiten Ehefrau.
Olmo
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MIDNIGHT SPECIAL 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2016 - Regie: Jeff Nichols. Darsteller: Michael Shannon, Joel Edgerton, Kirsten Dunst, Adam Driver, Jaeden Lieberher, Sam Shephard, Bill Camp, Scott Haze, Paul Sparks, David Jensen

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Zusammen mit seinem alten Freund Lucas (Edgerton) befreit Roy (Shannon) seinen Sohn Alton (Lieberher) aus den Fängen einer religiösen Sekte, welche den Jungen für einen Erlöser hält und bringen ihn zu seiner Mutter Sarah (Dunst). Tatsächlich besitzt Alton übernatürliche Fähigkeiten, die er aber zunächst nicht zu kontrollieren vermag. Später erklärt er jedoch, er stamme von einer verborgenen Welt, die über der Welt der Menschen erbaut sei und dass er sich an einen bestimmten Ort begeben müsse, um in jene Welt zurückzukehren.
Ein einfallsreiches, schön bebildertes und mit großartigen Darstellern bestücktes Science-Fiction-Familiendrama, das zum Ende hin leider etwas zu rührselig und seicht ausfällt.
Olmo
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THE DESCENDANTS 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2011 - Regie: Alexander Payne. Darsteller: George Clooney, Shailene Woodley, Beau Bridges, Robert Forster, Judy Greer, Matthew Lillard, Nick Krause, Amara Miller, Mary Birdsong, Rob Huebel, Patricia Hastie

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Der hawaiianische Rechtsanwalt Matt King (Clooney) muss zur gleichen Zeit zwei fundamentale und unwiderrufliche Entscheidungen treffen. Zum einen obliegt ihm das letzte Wort bei der Frage, ob ein gewaltiges Stück Land nach Jahrhunderten in Familienbesitz an einen Investor verkauft wird. Zum anderen liegt Matts Ehefrau Elizabeth seit einem Bootsunfall im Koma und soll nun, nachdem die Ärzte alle Hoffnung aufgegeben haben, von ihrem Siechtum erlöst werden. Während ihn die zahlreichen verschuldeten Angehörigen zum Verkauf des Familienerbes drängen und ihm die Erziehung seiner Töchter Alexandra (Woodley) und Scottie (Miller) ein unlösbares Rätsel ist, muss Matt auch noch erfahren, dass Elizabeth eine Affäre mit dem schmierigen Makler Brian Speer (Lillard) hatte, welcher ganz nebenbei am meisten vom Verkauf des Familienerbes profitieren würde.
Ein ungewöhnliches Familiendrama, das trotz der tragischen Geschichte überhaupt nicht rührselig, sondern im Gegenteil sogar außerordentlich humorvoll erzählt ist. Eine vielschichtige und erwartungsgemäß souverän gespielte Rolle für George Clooney, für Shailene Woodley dagegen der letzte hoffnungsvolle schauspielerische Auftritt vor ihrer beschämenden Hauptrolle in den ''Divergent Series''.
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STAR TREK BEYOND 5/10

Beitrag von Olmo »

USA 2016 - Regie: Justin Lin. Darsteller: John Cho, Simon Pegg, Chris Pine, Zachary Quinto, Zoë Saldaña, Karl Urban, Anton Yelchin, Idris Elba, Sofia Boutella, Lydia Wilson

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Nach zermürbenden drei Jahren auf der Mission durchs All und dem Tod des ehrwürdigen Botschafters Spock spielen Kirk (Pine) und Spock (Quinto) mit dem Gedanken, die Sternenflotte zu verlassen. Auf einer angeblichen Rettungsmission wird das Schiff in einen Hinterhalt gelockt und von einem gewaltigen bienenartigen Schwarm kleinerer Schiffe angegriffen, wobei die Enterprise vollständig zerstört wird. Die Mannschaft kann sich auf einen fremden Planeten retten, wo sie von dem boshaften Krall (Elba) gefangengenommen wird, der mittels einer mächtigen antiken Waffe die nahegelegene Raumstation ''Yorktown'' zerstören will, welche als Symbol für das friedliche Miteinander der in der Föderation vereinten unterschiedlichen Rassen gilt.
Erstmals erzählt die neue Star-Trek-Reihe eine neue und eigenständige Geschichte, anstatt bloß Motive aus der Originalserie aufzuwärmen. Das ist lobenswert, im Ergebnis aber eher einfallslos und unspektakulär. Dennoch ist der Film eine schöne Hommage an den verstorbenen Anton Yelchin alias Pavel Chekov und natürlich an den unvergleichlichen Leonard Nimoy, der wie kein anderer eine Filmfigur zu einer weltweit bekannten Institution und zu einem Idol von Generationen machte.
Olmo
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ROCK THE KASBAH 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2015 - Regie: Barry Levinson. Darsteller: Bill Murray, Kate Hudson, Zooey Deschanel, Danny McBride, Scott Caan, Leem Lubany, Arian Moayed, Bruce Willis, Taylor Kinney, Glenn Fleshler, Beejan Land, Sameer Ali Khan, Fahim Fazli, Jonas Khan, Sarah Baker

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Chronischer Geldmangel zwingt den erfolglosen Musikagenten Richie Lanz (Murray) dazu, mit seiner einzig verbliebenen Sängerin Ronnie (Deschanel) eine Konzerttour durch Afghanistan zur Unterhaltung der dort stationierten US-Soldaten zu veranstalten. Doch noch vor dem ersten Auftritt setzt sich Ronnie aus Afghanistan ab und bringt Richie um Geld und Ausweispapiere. Der Söldner Bombay Brian (Willis), der Ronnie zur Flucht verhalf, verlangt von Richie 1000 Dollar für seine Dienste. Um das Geld aufzutreiben, schließt sich Richie einem gefährlichen Waffenkonvoi in ein abgelegenes paschtunisches Dorf an, wo er auf die talentierte Sängerin Salima (Lubany) trifft, die heimlich die Castingshow ''Afghan Star'' verfolgt. Gegen den Willen ihres traditionsbewussten Vaters verhilft ihr Richie in Kabul zu einem Auftritt in der Show, wo ihre ''schamlose'' Interpretation von Cat-Stevens-Songs allerdings erst einmal für Entsetzen und Empörung sorgt.
Erstaunlich feinfühlig wird der Alltag im kriegsgebeutelten Afghanistan zwischen Tradition und Terror beschrieben. Die Amerikaner kommen da wesentlich schlechter weg und werden als rücksichtslose Invasoren dargestellt, welche der rückständigen Welt die zweifelhaften Errungenschaften ihrer überlegenen Kultur mit aller Gewalt aufzwingen wollen. Der Film ist der mutigen Tadschikin Setara Hussainzada gewidmet, die für ihren Auftritt bei ''Afghan Star'' im Jahre 2008 reihenweise Morddrohungen erhielt und von zuhause fliehen musste.
Olmo
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THE RETURN OF THE FIRST AVENGER 2/10

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USA 2014 - Regie: Anthony Russo, Joe Russo. Darsteller: Chris Evans, Scarlett Johansson, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Cobie Smulders, Frank Grillo, Emily Vancamp, Hayley Atwell, Toby Jones, Jenny Agutter, Maximiliano Hernández, Georges St-Pierre, Callan Mulvey, Alan Dale, Chin Han, Bernard White, Robert Redford, Samuel L. Jackson

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S.H.I.E.L.D.-Direktor Nick Fury (Jackson) deckt eine weitreichende Verschwörung innerhalb seiner Organisation auf. Ehe er von einem mysteriösen Attentäter names ''Winter Soldier'' (Stan) ermordet wird, kann Fury Steve Rogers (Evans) über die Gefährdung von S.H.I.E.L.D. unterrichten. Rogers muss erkennen, dass S.H.I.E.L.D. von der vernichtet geglaubten Nazi-Organisation HYDRA unterwandert ist, welcher auch Furys Vorgesetzter Alexander Pierce (Redford) angehört. Mit Hilfe einer neuartigen Überwachungs- und Vernichtungstechnologie will HYDRA präventiv gegen sämtliche zukünftige Bedrohungen vorgehen und nimmt dafür den Tod von Millionen in Kauf.
Ein paar nette Action-Sequenzen, ansonsten vollkommen unbedeutendes Mainstream-Kino mit langweiliger Story und zumeist uninteressanten Charakteren.
Olmo
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THE REVENANT 7/10

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USA 2015 - Regie: Alejandro González Iñárritu. Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson, Will Poulter, Forrest Goodluck, Duane Howard, Arthur Redcloud, Melaw Nakehk'o, Grace Dove, Lukas Haas, Paul Anderson, Kristoffer Joner

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Nach dem Tod seiner Frau schließt sich der Trapper Hugh Glass (DiCaprio) mit seinem Sohn Hawk (Goodluck) einer Gruppe von Pelzjägern in den Rocky Mountains an. Bei einem Angriff der Arikaree-Indianer werden die meisten Männer getötet, nur wenige wie Glass, Hawk, Captain Andrew Henry (Gleeson), Jim Bridger (Poulter) und John Fitzgerald (Hardy) gelingt die Flucht. Unterwegs gerät Glass zwischen eine Bärenmutter und ihren Nachwuchs und wird schwer verwundet. In Erwartung seines baldigen Todes wird Glass zusammen mit Hawk, Bridger und Fitzgerald zurückgelassen, um gegen eine Belohnung für ein ordentliches Begräbnis zu sorgen. Doch Fitzgerald dauert Glass' Dahinscheiden zu lange - er tötet Hawk vor dessen Augen und überlässt ihn halb lebendig begraben seinem Schicksal. Mit einem unbändigen Drang nach Rache wühlt sich Glass aus seinem Grab und quält sich mit aller Gewalt durch die lebensfeindliche Wildnis.
Der arme Leo musste sich also erst von einem Bären in Fetzen reißen lassen, eiskalte Stromschnellen durchschwimmen, eine Klippe hinabstürzen und in einem ausgeweideten Pferdekadaver nächtigen, um endlich mit dem ersehnten Oscar ausgezeichnet zu werden. Nicht jeder würde sich dafür so ins Zeug legen. Die Verfilmung der zweifelhaften historischen Reiseberichte des Trappers Hugh Glass ist ein ebenso beeindruckendes wie deprimierendes Manifest menschlichen Überlebenswillens. Mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen und brutalem Realismus wird der alberne Mythos vom ehrwürdigen Wilden Westen ins rechte Licht gerückt.
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INDEPENDENCE DAY: WIEDERKEHR 3/10

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USA 2016 - Regie: Roland Emmerich. Darsteller: Liam Hemsworth, Jeff Goldblum, Bill Pullman, Maika Monroe, Jessie T. Usher, Travis Tope, William Fichtner, Charlotte Gainsbourg, Judd Hirsch, Brent Spiner, Sela Ward, Angelababy, Joey King, Vivica A. Fox, Robert Loggia, Nicolas Wright, DeObia Oparei, Chin Han, Patrick St. Esprit, Gbenga Akinnagbe, John Storey

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Zwanzig Jahre nach dem abgewehrten Angriff aus dem All lebt die Menschheit in Frieden und einträchtiger Harmonie. Alle irdischen Konflikte sind beigelegt und durch die Übernahme der außerirdischen Technologie hat sich der wissenschaftliche Fortschritt enorm beschleunigt und die militärische Schlagkraft gewaltig erhöht. Das hilft aber alles überhaupt nichts, denn die Aliens kehren zurück mit einem gigantischen Raumschiff, das sich kurzerhand über dem gesamten Atlantik ausbreitet und alles ringsherum in Schutt und Asche legt. Mit an Bord ist diesmal auch die monströse und potthässliche Königin der Außerirdischen. Neben der Energie des Erdkerns, die sie für den Antrieb ihres Raumschiffes braucht, ist sie vor allem an einem kugelförmigen Objekt interessiert, das kurz zuvor auf dem Mond abgestürzt ist und nun in Area 51 versteckt wird. Die Kugel stammt von einer mit den Aliens verfeindeten Spezies und soll die Menschheit bei ihrem Widerstand unterstützen.
Was zu erwarten war: mit der üblichen Routine und äußerst effektvoll inszeniert Emmerich wieder einmal den Weltuntergang. Das kann aber nicht über die unglaublich stümperhafte Dramaturgie hinwegtäuschen, bei der die Protagonisten vorwiegend emotionslos auf den Untergang des Planeten zusteuern, was den Zuschauer dann auch angesichts der meist langweiligen Charaktere weitgehend kalt lässt. Zum Glück stellen sich mit Jeff Goldblum und Brent Spiner auch zwei Sympathieträger der Alien-Invasion entgegen, was den Film wenigstens halbwegs erträglich gestaltet.
Olmo
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EYE IN THE SKY 7/10

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Großbritannien 2015 - Regie: Gavin Hood. Darsteller: Helen Mirren, Aaron Paul, Alan Rickman, Barkhad Abdi, Jeremy Northam, Phoebe Fox, Armaan Haggio, Aisha Takow, Monica Dolan, Richard McCabe, Babou Ceesay, John Heffernan, Michael O'Keefe, Laila Robins, Iain Glen

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Ein international operierendes Team unter der Leitung von Colonel Katherine Powell (Mirren) spürt mittels modernster Technik eine Gruppe von al-Shabaab-Terroristen und eine untergetauchte britische Konvertitin in Nairobi auf. Das Auffinden von Sprengstoffgürteln deutet auf kurz bevorstehende Selbstmordanschläge hin und erfordert den Einsatz einer bewaffneten Drohne zur gezielten Tötung der Attentäter. Der vermeintlich saubere chirurgische Einsatzplan mit minimalen Kollateralschäden wird moralisch erschüttert durch die Anwesenheit eines kleinen Mädchens, das direkt neben dem Angriffsziel frisches Brot verkauft und durch die Explosion wohl ums Leben kommen würde. Für Powell, ihren Vorgesetzten General Benson (Rickman), den Drohnenpiloten Steve Watts (Paul) und zahlreiche Minister gilt es nun abzuwägen, ob der Tod des Mädchens zugunsten einer Verhinderung der blutigen Anschläge in Kauf genommen werden soll.
Selten wurde der Verkauf von Brot derart spannend in Szene gesetzt. Man entwickelt durchaus Verständnis für das grausige Dilemma, dem sich die zahlreichen Entscheidungsträger angesichts der Ereignisse konfrontiert sehen. Letztendlich scheut sich aber jeder vor einer endgültigen Lösung und wälzt das Problem auf den Nächsten ab, während die Untergebenen gegen alle moralischen Bedenken massiv unter Druck gesetzt werden. Es ist höchst lobenswert, dass der Film nicht mit einem aufatmenden Happy End schließt, denn das hätte ja eine nachträgliche Rechtfertigung aller zuvor getroffenen harten Entscheidungen bedeutet.
Olmo
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COLONIA DIGNIDAD - ES GIBT KEIN ZURÜCK 7/10

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Deutschland, Frankreich, Luxemburg 2015 - Regie: Florian Gallenberger. Darsteller: Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist, Richenda Carey, Vicky Krieps, Jeanne Werner, Julian Ovenden, August Zirner, Martin Wuttke, César Bordón, Nicolas Barsoff

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Das freudige Wiedersehen der deutschen Stewardess Lena (Watson) mit ihrem Freund Daniel (Brühl) in Santiago de Chile wird vom Militärputsch des Generals Pinochet überschattet. Als Unterstützer des sozialistischen Präsidenten Allende wird Daniel verhaftet und landet in den unterirdischen Folterkammern der Colonia Dignidad. Oberirdisch hat sich dort die ominöse Sekte des Laienpredigers Paul Schäfer (Nyqvist) niedergelassen, in die sich Lena heimlich einschleust. Während sie den grausamen Sektenalltag über sich ergehen lassen muss, bei dem vor allem Frauen und Kinder brutal unterdrückt, missbraucht und blutig bestraft werden, plant sie mit Daniel die Flucht aus dem Lager.
Trotz des fiktiven Schicksals von Lena und Daniel eine sehr eindrückliche und schonungslose Aufarbeitung der Ereignisse um Pinochets Militärregime und dem unmenschlichen Treiben in der Colonia Dignidad, die sich eifrig mit Pinochet arrangierte und trotz aller Zerschlagungsversuche aufgrund ihrer guten Verflechtungen mit den alten Kadern bis heute aktiv ist. Auch die enge Kooperation Schäfers mit der deutschen Botschaft in Chile ist bis heute nicht aufgearbeitet.
Olmo
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HERZBLUT. EIN KLUFTINGERKRIMI 6/10

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Deutschland 2016 - Regie: Lars Montag. Darsteller: Herbert Knaup, Jockel Tschiersch, Johannes Allmayer, Bernhard Schütz, Tilo Prückner, Katharina Spiering, Hubert Mulzer, Margarete Gilgenreiner, Frederic Linkemann, Albert Kitzl, Katja Bürkle, Daniel Flieger

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Während Kluftinger (Knaup) seinen angeschlagenen Gesundheitszustand verbessern muss und sich seine Kollegen Hefele (Tschiersch) und Maier (Allmayer) bei der Arbeit permanent in die Wolle kriegen, treibt ein brutaler Serienkiller im Allgäu sein Unwesen, welcher seinen Opfern das Herz aus der Brust schneidet. Obwohl der Zusammenhang der Morde offensichtlich ist, erkennen die Ermittler erst spät die Verbindung zwischen Opfern und Täter und geraten dadurch selbst in Lebensgefahr.
Solides Kluftinger-Abenteuer, bei dem die Hauptdarsteller abermals souverän ihre Charakterrollen meistern und sich wieder einmal mit skurrilen, manchmal liebenswerten, oft aber nervtötenden Nebenfiguren herumschlagen müssen.
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DER POLYP 1/10

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Italien, USA 1977 - Regie: Ovidio G. Assonitis. Darsteller: John Huston, Shelley Winters, Bo Hopkins, Henry Fonda, Delia Boccardo, Cesare Danova, Alan Boyd, Sherry Buchanan, Franco Diogene, Marc Fiorini, Helena Makela, Claude Akins

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An der Küste Kaliforniens verschwinden reihenweise Menschen auf mysteriöse Weise und werden kurz darauf bis auf die Knochen abgenagt wieder aufgefunden. Offenbar infolge eines unterseeischen Bauprojekts wurde ein gigantischer Krake aufgeweckt, welchem nun durch eine bevorstehende Segelregatta vor der Küste ein wahres Festmahl winkt.
Depperte filmische Missgeburt, die verzweifelt an den kommerziellen Erfolg von ''Der Weiße Hai'' und seinen Ablegern anzuknüpfen versucht. Unter einem pseudo-ökologischen Deckmäntelchen entfaltet sich ein sinnloses Horrorschauspiel, dessen dilettantische Spezialeffekte und stumpfsinnige Inszenierung mit fusseligen Standbildern und vernebelten Unterwasseraufnahmen im krassen Gegensatz stehen zu der unerklärlich hochkarätigen Riege an Darstellern, welche würdelos in diesem Saugnapf-Schmierentheater verheizt werden.
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MR. HOLMES 6/10

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Großbritannien, USA 2015 - Regie: Bill Condon. Darsteller: Ian McKellen, Laura Linney, Milo Parker, Hiroyuki Sanada, Roger Allam, Frances de la Tour, Hattie Morahan, Phil Davis, Patrick Kennedy, John Sessions, Frances Barber

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Sherlock Holmes (McKellen) ist sichtlich gealtert und hat seine Detektivarbeit längst an den Nagel gehängt. Er lebt zurückgezogen in seinem Landhaus in Sussex, wo er liebevoll von seiner Haushälterin Mrs. Munro (Linney) und deren Sohn Roger (Parker) umsorgt wird. Verbissen versucht sich Holmes an die Einzelheiten seines letzten Falles zu erinnern, die von seinem Freund Dr. Watson in seinen Veröffentlichungen offenbar fehlerhaft wiedergegeben wurden. Doch die Jahre haben aus dem einstigen Meisterdetektiv einen zittrigen Greis gemacht, dessen Verstand verwirrt und dessen Gedächtnis vernebelt ist.
Trotz der etwas dünnen Handlung ein angenehm ruhiges und sehenswertes Drama, in dem der ''erst'' 76 Jahre alte Ian McKellen als fast hundertjähriger Tattergreis eine äußerst beeindruckende Darstellung liefert.
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DIE UNFASSBAREN 2 5/10

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USA 2016 - Regie: Jon M. Chu. Darsteller: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Dave Franco, Daniel Radcliffe, Lizzy Caplan, Jay Chou, Sanaa Lathan, Michael Caine, Morgan Freeman, David Warshofsky, Tsai Chin

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Auf Veranlassung ihres Mentors Dylan Rhodes (Ruffalo) tauchen die vier ''Reiter'' (Eisenberg, Harrelson, Franco, Caplan) aus der Versenkung auf, um während einer großen Bühnenshow die Machenschaften des Unternehmers Scott-Frank aufzudecken. Dabei werden Dylan und die ''Reiter'' von einem Unbekannten jedoch selbst entlarvt und finden sich kurz darauf in Macau wieder, wo sie von dem Computergenie Walter Mabry (Radcliffe) dazu gebracht werden, einen hochentwickelten Chip aus Scott-Franks Firma zu entwenden, der uneingeschränkten Zugang in alle Computersysteme der Welt ermöglicht. Zu spät stellt sich heraus, dass Mabry der uneheliche Sohn von Arthur Tressler (Caine) ist, der mit den ''Reitern'' noch eine Rechnung zu begleichen hat.
Das alberne Zauberspektakel ist so ermüdend wie im ersten Teil und die Hauptdarsteller abgesehen von Woody Harrelson außerordentlich unsympathisch. Glücklicherweise geben aber Michael Caine und Daniel Radcliffe zwei großartige Bösewichte ab und gestalten das Ergebnis dann doch noch halbwegs erträglich.
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