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Olmo
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PICKNICK MIT BÄREN 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2015 - Regie: Ken Kwapis. Darsteller: Robert Redford, Nick Nolte, Kristen Schaal, Nick Offerman, Mary Steenburgen, Emma Thompson

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Der in die Jahre gekommene Reiseschriftsteller Bill Bryson (Redford) ist ermattet von seinem biederen Familienalltag und genervt von idiotischen Fernsehauftritten, bei denen er immer wieder zu seinen lange zurückliegenden Europareisen befragt wird. Zum Leidwesen seiner Frau Catherine (Thompson) wählt er sich das Durchwandern des 3500 km langen Appalachian Trail als neue Herausforderung. Von all seinen Freunden erklärt sich nur Bills bräsiger alter Kumpel Stephen Katz (Nolte) bereit, ihn dabei zu begleiten. Schnell wird den beiden klar, dass sie für die Anstrengungen der anspruchsvollen Strecke und die Launen der wilden Natur nur bedingt gerüstet sind.
Entgegen aller Befürchtungen kein sülziger Selbstfindungstrip zweier alter Herren. Stattdessen wälzen sich die geriatrischen Haudegen Redford und Nolte ziemlich unelegant und tölpelhaft durch die unbestritten wunderschöne Landschaft der Appalachen.
Olmo
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G.I. JOE - GEHEIMAUFTRAG COBRA 0/10

Beitrag von Olmo »

Tschechische Republik, USA 2009 - Regie: Stephen Sommers. Darsteller: Adewale Akinnuoye-Agbaje, Christopher Eccleston, Joseph Gordon-Levitt, Byung-Hun Lee, Sienna Miller, Rachel Nichols, Ray Park, Jonathan Pryce, Saïd Taghmaoui, Channing Tatum, Arnold Vosloo, Marlom Wayans, Dennis Quaid

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Weil es ihnen bei der Army zu öde ist schließen sich zwei US-Soldaten der wesentlich cooleren und hochaufgerüsteten Truppe der ''G.I. Joes'' an, die mit brutaler Gewalt den Frieden auf der Welt wahren soll. Ein durchgeknallter Waffenproduzent hat unterdessen Sprengköpfe auf nanotechnologischer Basis entwickelt, die menschliches Gewebe zerstören oder wahlweise auch den Eiffelturm pulverisieren können.
Ein kommerzielles Werk des Schreckens, das an den Erfolg der DC- und Marvel-Comicverfilmungen anknüpfen wollte. Die vollkommen sinnlose Handlung bedient sich primitivster menschlicher Logik, alle Figuren schleppen irgendein klischeehaftes Trauma aus der Vergangenheit mit sich herum, welches sich natürlich nur durch Vergeltung und Blutrache überwinden lässt. Trotz siebenfacher Nominierung im Jahre 2010 war der G.I.-Flop offenbar sogar für die ''Goldene Himbeere'' zu blöd und hat gerade mal in einer Kategorie den Preis gewonnen.
Olmo
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ICH SEH, ICH SEH 7/10

Beitrag von Olmo »

Österreich 2014 - Regie: Severin Fiala, Veronika Franz. Darsteller: Lukas Schwarz, Elias Schwarz, Susanne Wuest, Elfriede Schatz, Karl Purker, Hans Escher, Georg Deliovsky, Christian Steindl, Christian Schatz, Erwin Schmalzbauer

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Die Zwillinge Lukas und Elias durchstreifen voller Neugier die Umgebung des elterlichen Anwesens, das abgeschieden im Nirgendwo sein einsames Dasein fristet. Die Mutter - eine aufstrebende Fernsehmoderatorin - kehrt nach überstandener Schönheits-OP mit einbandagiertem Gesicht nach Hause zurück. Neben ihrem äußeren Erscheinungsbild scheint sich auch ihr Charakter vollkommen gewandelt zu haben. Sie verhält sich lieblos und aggressiv und verschläft den Großteil des Tages in abgedunkelten Räumen. In den Jungen wächst die Überzeugung, ihre Mutter sei gegen eine bösartige Doppelgängerin ausgetauscht worden, die unbedingt beseitigt werden muss.
Auch wenn man schon früh die wahren Hintergründe dieser seltsamen Geschichte erahnt, bleibt die Handlung dennoch spannend und innovativ. Es entfaltet sich ein gruseliger Reigen aus wunderschönen, teilweise aber auch verstörenden und ziemlich ekligen Bildern, deren eindrückliche Inszenierung irgendwo zwischen Michael Haneke und Lars von Trier angesiedelt ist.
Olmo
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THE NICE GUYS 7/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 2016 - Regie: Shane Black. Darsteller: Russell Crowe, Ryan Gosling, Angourie Rice, Matt Bomer, Margaret Qualley, Murielle Telio, Keith David, Kim Basinger, Beau Knapp, Yaya DaCosta, Ty Simpkins, Jack Kilmer, Hannibal Buress, Lois Smith, Daisy Tahan

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Nachdem sie einen Zusammenhang aufdecken zwischen dem Tod der bekannten Pornodarstellerin Misty Mountains (Telio) und dem Verschwinden des Mädchens Amelia Kutner (Qualley), raufen sich der Privatdetektiv Holland March (Gosling) und der Auftragsschläger Jackson Healy (Crowe) nach anfänglichen Differenzen zusammen. Amelia ist die Tochter der einflussreichen Obersten Richterin Judith Kutner (Basinger) und ist im Besitz von einschlägigem Material, um ihre verhasste Mutter vor der Öffentlichkeit in Misskredit zu bringen und ihren korrupten Machenschaften das Handwerk zu legen.
Eine gelungene Detektivkomödie mit jeder Menge Slapstick und herrlich Schwarzem Humor. Shane Black knüpft damit lückenlos an sein sehenswertes Regiedebüt ''Kiss Kiss, Bang Bang'' von 2005 an.
Olmo
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THE FIRST AVENGER - CIVIL WAR 3/10

Beitrag von Olmo »

USA 2016 - Regie: Anthony Russo, Joe Russo. Darsteller: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Don Cheadle, Jeremy Renner, Chadwick Boseman, Paul Bettany, Elizabeth Olsen, Paul Rudd, Emily Vancamp, Marisa Tomei, Tom Holland, Frank Grillo, Martin Freeman, William Hurt, Daniel Brühl

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Die Frage, ob man sich künftig der Kontrolle der Vereinten Nationen unterstellt, spaltet die ''Avengers'' in zwei Lager, die sich fortan erbittert bekämpfen. Während Tony Stark alias ''Iron Man'' (Downey Jr.) eine solche Kontrolle für äußerst notwendig hält, will Steve Rogers alias ''Captain America'' (Evans) die Unabhängigkeit der ''Avengers'' nicht aufgeben, was von der Öffentlichkeit allerdings zunehmend als willkürliche Selbstjustiz gewertet wird. Unterdessen wird Rogers alter Kumpel Bucky Barnes alias ''Winter Soldier'' (Stan) für einen Anschlag auf die UN in Wien verantwortlich gemacht. Tatsächlich steckt dahinter aber der von Rache getriebene Helmut Zemo (Brühl), der mit den ''Avengers'' noch eine Rechnung zu begleichen hat und dazu offenbar in Sibirien eine ganze Horde weiterer ''Winter Soldiers'' aus dem Kälteschlaf erwecken will.
Wieder eines dieser personell und inhaltlich maßlos überfüllten ''Avenger''-Movies, das tausend Geschichten gleichzeitig zu erzählen versucht und sich in einem Wirrwarr von Einzelschicksalen und knallbunten Actionsequenzen verheddert. Immerhin wird das ganze peinliche Spektakel durch die Anwesenheit des großartigen Robert Downey Jr. oder auch des jungen Tom Holland ein wenig aufgewertet.
Olmo
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SCHUTZPATRON. EIN KLUFTINGERKRIMI 7/10

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Deutschland 2016 - Regie: Lars Montag. Darsteller: Herbert Knaup, Jockel Tschiersch, Johannes Allmayer, Bernhard Schütz, Fred Stillkrauth, Katharina Spiering, Hubert Mulzer, Margarete Gilgenreiner, Felix Römer

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Die Rückkehr einer wertvollen Monstranz ins Allgäu konfrontiert Kommissar Kluftinger (Knaup) mit den blamablen Umständen deren Diebstahls Jahrzehnte zuvor, an denen er als junger Polizist beteiligt war. Mehrere Todesfälle im Vorfeld der Ausstellungseröffnung führen Kluftinger zu Heinz Rösler (Stillkrauth), einem der Kunstdiebe von damals, welcher inzwischen in Wien hinter Gittern sitzt. Dieser eröffnet ihm, dass der eben erst zurückgekehrte Kunstschatz abermals gestohlen werden würde und niemand dies verhindern könne.
Der Kässpatzn-Columbo läuft mal wieder zu wahrer Höchstform auf. Mit aller Kraft muss sich der arme Kerl mit den peinlichen Schatten der Vergangenheit, dem Verschwinden seines geliebten VW Passat, einer eingeschnappten Ehefrau, einem schmierigen Wiener Polizeikollegen mit Messie-Problem, der nächtlichen Bedrohung durch Nacktschläfer und einem unglaublich durchtriebenen Kunstdieb auseinandersetzen. Für Herbert Knaup und seine großartigen Kollegen also Gelegenheit genug, um sich nach Lust und Laune auszutoben.
Olmo
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HAIL, CAESAR! 4/10

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Großbritannien, USA 2016 - Regie: Ethan Coen, Joel Coen. Darsteller: Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Jonah Hill, Scarlett Johansson, Frances McDormand, Tilda Swinton, Channing Tatum, Max Baker, Heather Goldenhersh, Christopher Lambert, Clancy Brown, Ian Blackman, Fred Melamed, John Bluthal, Robert Trebor, Geoffrey Cantor, Michael Gambon

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Während der für die Capitol-Pictures-Filmstudios arbeitende Eddie Mannix (Brolin) alle Hände voll damit zu tun hat, sämtliche aufflackernden Skandale seiner Stars im Keim zu ersticken und von neugierigen Presse-Schnepfen wie den Thacker-Schwestern (Swinton) fernzuhalten, wird ausgerechnet Baird Whitlock (Clooney), die herausragendste Leinwandgröße der Studios, während der Dreharbeiten des Monumentalschinkens ''Hail, Caesar!'' vom Set weg entführt. Die Kidnapper, eine intellektuell daherschwafelnde Gruppe von Kommunisten um den ebenfalls berühmten Filmschauspieler Burt Gurney (Tatum), verlangen für Whitlocks Freilassung ein hohes Lösegeld, um damit das ''Ende der Geschichte'' und eine Zukunft in Frieden und Eintracht herbeizuführen.
Eine nette Hommage der Coen-Brüder an das glamouröse Hollywood der Fünfziger Jahre mit seinen gigantischen Leinwandheroen, die sich hinter den Kulissen als einfältige Trottel und arrogante Zicken erweisen. Leider ist die Satire ziemlich brav und die Handlung äußerst fade ausgefallen. Die meisten Figuren sind lediglich zart angedeutete Parodien ihrer berühmten Vorbilder und hätten viel mehr überzogen werden können. Ein wenig enttäuschend also angesichts der namhaften Regisseure und Darsteller.
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V WIE VENDETTA 7/10

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Deutschland, Großbritannien, USA 2005 - Regie: James McTeigue. Darsteller: Natalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea, Stephen Fry, John Hurt, Tim Pigott-Smith, Rupert Graves, Roger Allam, Ben Miles, Sinead Cusack, Natasha Wightman, John Standing, Eddie Marsan

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Durch Bürgerkriege und eine verheerende Virus-Epidemie hat sich das Machtgefüge auf der Welt verschoben und Großbritannien erneut zur Weltmacht aufsteigen lassen, wo ein brutales faschistisches Regime unter dem Großkanzler Adam Sutler (Hurt) die Macht ausübt. Ein maskierter Rächer mit dem Decknamen ''V'' (Weaving) tötet nacheinander mehrere bedeutende Vertreter des Regimes und kündigt für den 5. November die Zerstörung des Parlamentsgebäudes in London an, was dem Rebellen Guy Fawkes über 400 Jahre zuvor noch knapp misslungen war. Die junge Evey Hammond (Portman) wird der Komplizenschaft mit ''V'' beschuldigt, unter erbärmlichen Bedingungen inhaftiert und grausam gefoltert.
Die Adaption des an George Orwells Dystopie angelehnten Comics ist hervorragend erzählt und beschreibt die Hauptfigur als zweifelhaften Helden, dessen Methoden auf seinem Rachefeldzug nicht gerade zimperlich sind. Die im Alter von 77 Jahren verstorbene Schauspiellegende John Hurt brilliert als verabscheuungswürdiger Autokrat, der in Wladimir Putin, Recep Tayyip Erdoğan und Donald Trump offenbar folgsame Nachahmer gefunden hat.
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THE DANISH GIRL 6/10

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Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, USA 2015 - Regie: Tom Hooper. Darsteller: Eddie Redmayne, Alicia Vikander, Ben Whishaw, Sebastian Koch, Amber Heard, Matthias Schoenaerts

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Der erfolgreiche dänische Maler Einar Wegener (Redmayne) führt mit seiner Frau Gerda (Vikander) das ereignisreiche Leben eines Künstlerehepaares. Auch Gerda wird für ihre Gemälde gefeiert, auf denen sie ungeahnt von der Öffentlichkeit ihren Mann in Frauenkleidern portraitiert hat. Das anfänglich harmlose Rollenspiel wird für Einar zu einer befreienden Erfahrung, in der er seine unterdrückte intersexuelle Identität ausleben kann. Zum Leidwesen seiner Frau tritt Einar zuhause wie in der Öffentlichkeit bald nur noch als ''Lili'' auf und entscheidet sich schließlich auf Anraten des Dresdner Frauenarztes Kurt Warnekros (Koch) für eine riskante geschlechtsangleichende Operation.
Bewegendes biographisches Drama nach Motiven aus dem Leben der Kunstmalerin Lili Elbe alias Einar Wegener. Mit seinem wandlungsreichen Spiel zwischen den Geschlechtern setzt Oscarpreisträger Eddie Redmayne der tragischen historischen Figur ein beeindruckendes Denkmal.
Olmo
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WER IST HANNA? 4/10

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Deutschland, Großbritannien, USA 2011 - Regie: Joe Wright. Darsteller: Saoirse Ronan, Eric Bana, Tom Hollander, Olivia Williams, Jason Flemyng, Jessica Barden, Cate Blanchett

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Hanna (Ronan) wächst in der Abgeschiedenheit der finnischen Wälder fernab jeglicher Zivilisation auf. Ihr Vater Erik (Bana) vermittelt ihr das Wissen dieser Welt aus Enzyklopädien und trainiert sie in allerhand Kampftechniken. Schließlich erklärt Hanna ihre Ausbildung für beendet und macht sich auf den Weg, den Tod ihrer Mutter zu rächen. Diese wurde Jahre zuvor von der CIA-Agentin Marissa Wiegler (Blanchett) ermordet und Hannas Konditionierung durch ihren Vater diente seither einzig dem Zweck der Vergeltung.
Schöne Landschaften und beeindruckende Kulissen in geheimnisvoller Atmosphäre sind das ja - tiefverschneite Wälder in Nordfinnland, die Wüste Marokkos oder der verwahrloste Berliner Spreepark im Nebel. Welche Art von Geschichte der Film dann aber tatsächlich erzählen will, bleibt vollkommen unklar. Familiendrama, Agententhriller, Teenagerkomödie oder doch ein Abenteuerfilm? Der unausgegorene Murks quer durch die Genres ist somit zwar schön anzusehen, verirrt sich inhaltlich aber in einem unentrinnbaren und wirren Erzähllabyrinth.
Olmo
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THE LAST PUSH 7/10

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USA 2012 - Regie: Eric Hayden. Darsteller: Lance Henriksen, Brian Baumgartner, James Madio, Khary Payton

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Raumsonden haben Wale in den Meeren des Jupitermondes Europa entdeckt. Der Unternehmer Walter Moffit (Henriksen) investiert Milliarden in eine bemannte Raummission dorthin, für die die Astronauten Michael Forrest (Payton) und Nathan Miller (Madio) ausgewählt werden. Unterwegs kommt Nathan bei einem Meteoritenschauer ums Leben und die Mission soll abgebrochen werden. In der zermürbenden Enge eines kleinen Raummoduls muss Michael nun über Jahre hinweg gegen die Tücken der Technik und seinen fortschreitenden Wahnsinn ankämpfen, um wieder zur Erde zu gelangen.
Ein ganz stilles und unspektakuläres Raumfahrer-Drama. Zwischen umherfliegenden Planetentrümmern, defekten Kabeln und der Eiseskälte des Alls bleibt nicht viel Platz für Heldentum, daran können zunächst auch die gut gemeinten Grußbotschaften aus aller Welt nichts ändern, welche die Bewunderung der Erdenbürger für den einsamen Entdecker zum Ausdruck bringen. Eine äußerst glaubwürdige Darstellung also der bis zum Irrsinn erschöpfenden, geistlosen Realität der bemannten Raumfahrt.
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MAGGIE 5/10

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USA 2015 - Regie: Henry Hobson. Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Abigail Breslin, Joely Richardson

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In Amerika geht die Zombie-Seuche um und verwandelt harmlose Bürger schleichend in blutdürstene Untote. Auch Wades (Schwarzenegger) Tochter Maggie (Breslin) wurde infiziert und hat nur noch kurze Zeit zu leben. Trotz großer Bedenken nimmt Wade Maggie für die Zeit bis zu ihrer ''Wandlung'' mit auf die heimische Farm, wo ihm am Ende die Wahl bleibt, ob er sie zurück in Quarantäne bringt, ihr einen Giftcocktail verabreicht oder sie einfach erschießt.
Spätestens seit ''The Walking Dead'' scheint der Alltag in der Zombie-Apokalypse ausgereizt. Dennoch behandelt ''Maggie'' mit feinfühligen Einblicken in das Schicksal der Infizierten und deren Angehörigen auch ungewohnte Aspekte des Weltuntergangs und verzichtet weitgehend auf bluttriefende Sequenzen. Für den sichtlich gealterten Arnold Schwarzenegger eine ungewöhnlich stille Rolle als sorgender und hilfloser Familienvater.
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DER NAME DER LEUTE 6/10

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Frankreich 2010 - Regie: Michel Leclerc. Darsteller: Jacques Gamblin, Sara Forestier, Zinedine Soualem, Carole Franck, Jacques Boudet, Michèle Moretti

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Arthur (Gamblin) und Bahia (Forestier) sind ein Paar von höchst gegensätzlicher Natur. Der Seuchenschutzbeauftragte Arthur, ein prüder Spießer aus einer biederen und gefühlsarmen Familie, ist ein glühender Bewunderer des ehemaligen Premierministers Lionel Jospin. Die aufbrausende Bahia geht forsch und tabulos durchs Leben und nutzt ihre sexuellen Qualitäten, um aus Konservativen und Nazis umweltbewusste Linke zu machen. Beiden gemeinsam ist allerdings ihr unterdrückter familiärer Hintergrund. Bahia lässt sich gerne eine Herkunft aus Brasilien andichten, obwohl sie die Tochter eines illegal eingewanderten Algeriers ist. Und in Arthurs Familie ist es absolut tabu, über die Deportation seiner jüdischen Großeltern während des Zweiten Weltkriegs zu sprechen.
Ähnlich wie in ''Die fabelhafte Welt der Amélie'' (2001) wird in farbenfrohen Rückblenden die Vergangenheit der Protagonisten beleuchtet, hier allerdings mit einem wesentlich ernsteren Hintergrund. Bei allem Humor wird der in Frankreich verbreitete Zwang thematisiert, jeden nach seiner ethnischen Herkunft in Gruppen einzuordnen. Um sich dieser vorurteilsbehafteten Identitäts-Klassifizierung zu verweigern, bleibt Menschen wie Arthur und Bahia nur das Verschweigen ihrer wahren Herkunft. Nur so können sie sich in der ''unbefleckten'' französischen Gesellschaftsordnung behaupten.
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DAS ARCHE NOAH PRINZIP 3/10

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Deutschland 1984 - Regie: Roland Emmerich. Darsteller: Richy Müller, Franz Buchrieser, Matthias Fuchs, Nikolas Lansky, Aviva Joel

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Die europäisch-amerikanische Raumstation ''Florida Arklab'' umkreist die Erde mit den Astronauten Max Marek (Buchrieser) und Billy Hayes (Müller) an Bord. Ihre Aufgabe ist die friedliche Erforschung, Kontrolle und Beeinflussung der irdischen Wetterphänomene. Als in Saudi-Arabien eine Revolution ausbricht, zögern die Amerikaner allerdings nicht lange und missbrauchen die Station vom Boden aus für militärische Zwecke. Dafür nehmen sie auch durch die Station ausgelöste schwere Naturkatastrophen in Kauf, woraufhin die beiden Astronauten durch Sabotage ein weiteres Eingreifen des Militärs verhindern wollen.
Ein furztrockenes Raumfahrerdrama mit endlos langatmigem technischen Gebrabbel und bierernsten Charakteren. Mit dem ausgeprägten Technikwahn und dem Misstrauen in die willkürliche Politik steht der Film thematisch natürlich ganz im Zeichen seiner Zeit. Doch die Geschichte bleibt stinklangweilig und die Sequenzen im All sind unglaublich dilettantisch und können nicht verschleiern, dass sie in einer stillgelegten schwäbischen Waschmaschinenfabrik gedreht wurden. Das Budget von 1 Million DM für Emmerichs Erstlingswerk ist zwar immer noch bescheiden, war gemessen an anderen Abschlussarbeiten allerdings 50mal höher als damals üblich. Hochambitioniert wollte es der Roland offenbar gleich mit den Großen seiner Zunft aufnehmen und Kultwerke wie ''Dark Star'' (1974) oder ''2001 - Odyssee im Weltraum'' (1968) imitieren. Herausgekommen ist aber, wie auch später immer wieder in Emmerichs Karriere, ein maßlos überteuerter Flop.
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DER SCHNELLSTE WEG ZUM JENSEITS 6/10

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USA 1968 - Regie: David Lowell Rich. Darsteller: Kirk Douglas, Sylva Koscina, Eli Wallach, Kenneth Haigh, Martyn Green, Sharon Farrell, Ruth White, Philip Bosco, Ralph Waite, Meg Myles, Dana Elcar, Dolph Sweet, William Roerick, Dee Victor, Lincoln Kilpatrick

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Der New Yorker Polizist Jim Schuyler (Douglas) ist zwar ein höchst erfolgreicher Frauenheld, aber ein ganz miserabler Cop, weshalb er auch freiwillig seinen Dienst quittiert. Der Anwalt Tennessee Fredericks (Wallach) verschafft ihm schnell einen neuen Job als Personenschützer für die reiche Witwe Rena Westabrook (Koscina). Diese steht für den angeblichen Mord an ihrem Ehemann unter Anklage und kann Jim erst nach und nach von ihrer Unschuld überzeugen.
An der humorvollen und beschwingten Krimikomödie nervt eigentlich nur der auch für die damalige Zeit äußerst peinliche Soundtrack. Kirk Douglas, inzwischen ja schon biblische 100 Jahre alt, brilliert natürlich als charmanter und prügelnder Herzensbrecher. Noch viel mehr überzeugt aber Eli Wallach in der ungewohnten Rolle als nüchterner Anwalt, der alle Welt mit seinen geistreichen Anekdoten erheitert.
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