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Olmo
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ALL IS LOST 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2013 - Regie: J. C. Chandor. Darsteller: Robert Redford

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Ein namenloser Skipper (Redford) segelt mutterseelenallein vor Sumatra im Indischen Ozean, als sein Boot durch einen herumschwimmenden Frachtcontainer schwer beschädigt wird. Ohne Möglichkeit, einen Hilferuf abzusetzen, versucht der Skipper zunächst das Leck notdürftig abzudichten und das eingedrungene Wasser aus dem Rumpf zu pumpen. Nach einem Sturm havariert der Kahn dann aber endgültig und versinkt und der Skipper muss sich in ein aufblasbares Rettungsfloß flüchten. Es folgen quälende Stunden und Tage, in denen der Protagonist mit den verbliebenen Mitteln ums Überleben kämpfen muss und nach unzähligen Rückschlägen langsam die Hoffnung auf Rettung verliert.
Anders als im durch endlose unerträgliche ''Survival-Monologe'' beladenen ''127 Hours'' (2010) wird in diesem Film nahezu kein Wort gesprochen, was der Realität einer solchen Extremsituation zwar viel eher entspricht, die Handlung allerdings auch ein wenig langweilig gestaltet. Der Protagonist reagiert angenehm ruhig auf seine plötzliche Notlage, was aber weniger auf seine Erfahrung als auf seine naive Unkenntnis der möglichen Gefahren zurückzuführen sein dürfte. So hält sich das Mitleid über sein durch Ignoranz selbst verursachtes Schicksal auch in Grenzen. Dennoch ist dem Film hoch anzurechnen, dass er die Handlungen des Protagonisten niemals als souverän und geradlinig darstellt und ihn bei seinen Rettungsversuchen in tragischer Weise an allen möglichen menschlichen und technischen Fehlern scheitern lässt. Gerade das macht die Geschichte glaubwürdig und räumt mit dem Mythos souveräner und kampfeslustiger Survival-Helden auf.
Olmo
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THE MASTER 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2012 - Regie: Paul Thomas Anderson. Darsteller: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Laura Dern, Ambyr Childers, Rami Malek, Jesse Plemons, Kevin J. O'Connor, Christopher Evan Welch

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Geistig angeschlagen und schwer traumatisiert kehrt Freddie Quell (Phoenix) nach der Kapitulation Japans aus dem Krieg im Pazifik zurück. Er versucht beruflich und privat Fuß zu fassen, seine Alkoholsucht und seine Gewaltausbrüche machen diese Versuche aber regelmäßig zunichte. Durch Zufall gerät er in die Gesellschaft einer dubiosen Sekte, deren Anführer Lancaster Dodd (Hoffman) die göttliche Natur des menschlichen Bewusstseins predigt, das über Jahrmillionen hinweg von Hülle zu Hülle wandere. Mittels hypnoseartiger Therapien sollen die Probanden Zeitreisen in frühere Existenzen unternehmen und lernen, ihr durch äußere Zwänge an niedere körperliche Drangsale gebundenes Bewusstsein zu befreien. Freddie erweist sich dafür als ideales Versuchsobjekt, dem Lancaster durch seine sonderbaren Methoden aber tatsächlich Halt zu geben scheint. Doch Freddie muss erkennen, dass in Lancasters Umfeld viele berechtigte Zweifel an dessen Glaubenssystem gehegt werden, die ihn schließlich selbst an seinem Mentor zweifeln lassen.
Eine äußerst merkwürdige Geschichte, aus der sich aber ein meisterhaftes Kammerspiel der großartig auftretenden Hauptdarstellern entfaltet. Die große Glaubhaftigkeit des Ganzen wird durch die hervorragende optische Inszenierung noch verstärkt, die zeitweise fast wie ein historisches Dokument wirkt. Ebenso erschreckend wie humorvoll werden die albernen Glaubenslehren von Sekten wie Scientology aufgezeigt und persifliert, die sich nur allzu gerne die Hilflosigkeit psychisch labiler Menschen zunutze machen.
Olmo
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DRUNKBOAT 5/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Bob Meyer. Darsteller: John Malkovich, John Goodman, Jim Ortlieb, Brian Deneen, Skipp Sudduth, Dana Delany, Jacob Zachar

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Der hoffnungslose Alkoholiker Mort (Malkovich) taucht nach Jahren bei seiner Schwester Eileen (Delany) auf, die ihn nur unter der Bedingung bei sich aufnimmt, dass er das Trinken unterlässt. Für Morts Neffen Abe (Zachar) eröffnet sich mit dem Auftauchen des manipulierbaren Onkels eine einmalige Gelegenheit. Der abenteuerlustige Teenager will der Beengtheit seines Elternhauses entfliehen und mit einem Boot über den Atlantik segeln. In Abwesenheit seiner Mutter lässt er sich von Mr. Fletcher (Goodman) einen heruntergekommenen Schrottkahn andrehen und drängt seinen Onkel zur Unterschrift unter den Vertrag.
Die erbärmliche deutsche Synchronisation ohne die gewohnten Stimmen John Goodmans und John Malkovichs erweist sich als unerträglich und trübt das Filmvergnügen schon von Anfang an. Beide Darsteller spielen ihre Rollen zwar gewohnt souverän, ihre Figuren sind gemessen an ihrem schauspielerischen Potential aber viel zu harmlos geraten und können das gut gemeinte Vorstadtdrama somit auch nicht sonderlich aufwerten.
Olmo
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ZWEI VOM ALTEN SCHLAG 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2013 - Regie: Peter Segal. Darsteller: Sylvester Stallone, Robert De Niro, Kevin Hart, Alan Arkin, Kim Basinger, Jon Bernthal, Camden Gray

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In den Achtzigern waren Billy ''The Kid'' McDonnen (De Niro) und Henry ''Razor'' Sharp (Stallone) erbitterte Rivalen - im Boxring, wo es nach jeweils einem Sieg der beiden nie zu einem entscheidenden dritten Fight kam, und privat, denn McDonnen spannte seinerzeit Sharp dessen Freundin Sally Rose (Basinger) aus. Inzwischen kämpfen die beiden altersschwachen Boxer nur noch in der Gewichtsklasse ''Presswurst'' und schlagen sich mit Geldsorgen und Alkoholproblemen herum. Mit dem lukrativen Angebot, für ein neues Videospiel mittels Motion Capturing Modell zu stehen, bringt der Promoter Dante Slate Jr. (Hart) Jahrzehnte später die Kampfhähne wieder zusammen. Schnell flammt die alte Rivalität wieder auf und aus den resultierenden spektakulären Rangeleien werden bald millionenfach angeklickte Videos in den sozialen Netzwerken. Aufgrund der wachsenden Popularität wird statt des Videospiels nun der prestigeträchtige entscheidende Boxkampf zwischen McDonnen und Sharp angestrebt.
Äußerst sympathisch und mit jeder Menge Selbstironie parodieren De Niro und Stallone sich selbst und natürlich ihre legendären Boxer-Paraderollen Jake LaMotta (''Wie ein wilder Stier'', 1980) und Rocky Balboa (''Rocky'', 1976). Die etwas kitschige aber erträgliche familiäre Nebenhandlung ist ebenfalls mit hervorragenden Darstellern besetzt, allen voran die immer noch mehr als ansehnliche Kim Basinger.
Olmo
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FRENZY 7/10

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Großbritannien 1972 - Regie: Alfred Hitchcock. Darsteller: Jon Finch, Alec McCowen, Barry Foster, Billie Whitelaw, Barbara Leigh-Hunt, Vivien Merchant, Anna Massey, Bernard Cribbins, Michael Bates

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In London ereignet sich eine aufsehenerregende Mordserie, bei der reihenweise Frauen vergewaltigt, mit einer Krawatte erdrosselt und ihre entblößten Leichen an öffentlichen Orten wie Müll entsorgt werden. Die Todesfälle werden von der Bevölkerung mit Entsetzen, aber auch mit äußerst schwarzem Humor wahrgenommen und diskutiert. Durch die Bekanntschaft mit den beiden jüngsten Opfern gerät der mittellose ehemalige Air-Force-Pilot Blaney (Finch) unter Mordverdacht, und nahezu alle Indizien scheinen dies zur Freude des wahren Täters zu untermauern. Einzig Chief Inspector Oxford (McCowen) von Scotland Yard hegt Zweifel an Blaneys viel zu eindeutiger Täterschaft.
Herrlich makaber inszeniert Meister Hitchcock diesen Thriller, der gänzlich auf die üblichen großen Hollywoodstars verzichtet und auf eine weitgehend unbekannte Darstellerriege zurückgreift. Daraus ergibt sich für die Handlung eine gewisse Schlichtheit und Vorhersehbarkeit, was das Ganze aber umso tragischer und glaubwürdiger wirken lässt. Neben den unverhohlenen Nacktszenen - übrigens den ersten in einem Hitchcock-Film - fällt die unglaubliche Liebe zum Detail auf: eine beeindruckende Kamerafahrt, die sich im entscheidenden Moment vom Geschehen entfernt - Türen, die mitten im Dialog geschlossen werden und den Zuschauer so nur zum Beobachter aus der Ferne machen - und natürlich das immer wiederkehrende Motiv des Essens und dessen teilweise humorvoll thematisierte Verbindung zu Sex und Tod.
Olmo
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EDEN LOG 5/10

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Frankreich 2007 - Regie: Franck Vestiel. Darsteller: Clovis Cornillac, Vimala Pons

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In einem schlammigen Höhlensystem tief unter der Erde erwacht Tolbiac (Cornillac) ohne jegliche Erinnerung und Orientierung. Sein Weg nach oben führt ihn durch ein Labyrinth zerstörter Industrieanlagen, in denen verwirrende Videoinstallationen nur wenig zur Klärung der Situation beitragen. Bald wird Tolbiac von maskierten Wächtern und angriffslustigen Mutanten verfolgt und trifft schließlich auf eine Botanikerin (Pons), die ihm den Sinn der Anlage und des Projekts ''Eden Log'' erläutert.
Mit seiner starken, kunstvoll und aufwendig ausgestatteten Kulisse erinnert ''Eden Log'' an eine Mischung aus ''Alien'' (1979) und ''Metropolis'' (1927). Das hochambitionierte Regiedebüt Franck Vestiels ist optisch somit bravourös inszeniert, zeigt sich inhaltlich allerdings äußerst schwach und einfallslos.
Olmo
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FRANKENSTEIN'S ARMY 5/10

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Niederlande, Tschechische Republik, USA 2013 - Regie: Richard Raaphorst. Darsteller: Robert Gwilym, Hon Ping Tang, Alexander Mercury, Luke Newberry, Joshua Sasse, Mark Stevenson, Andrei Zayats, Karel Roden

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Ein Hilferuf ihrer Kameraden führt eine Einheit russischer Soldaten inmitten des Zweiten Weltriegs zu einem versteckten Labor der Nationalsozialisten. Statt ihren Landsleuten begegnen sie dort aber unheimlichen Kreaturen, halb Mensch, halb Kriegsmaschine - tödlichen Geschöpfen des vollkommen wahnsinnigen Dr. Frankenstein.
Spätestens seit der nervigen ''Paranormal Activity''-Reihe sind Horrorfilme im ''Found Footage''-Stil nur noch peinlich und unerträglich. Auch hier hätte man lieber auf die wackelige Handkamera verzichten sollen, authentisch wirkt die alberne Story so oder so nicht. Frankensteins monströse Geschöpfe und ihre äußerst blutige ''Herstellung'' sind allerdings herrlich gruselig und beeindruckend phantasievoll geraten.
Olmo
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THE POKER HOUSE 8/10

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USA 2008 - Regie: Lori Petty. Darsteller: Jennifer Lawrence, Bokeem Woodbine, Sophia Bairley, Chloë Grace Moretz, David Alan Grier, Selma Blair

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Weil sich ihre Mutter Sarah (Blair) auf Betreiben des Zuhälters Duval (Woodbine) der Prostitution und dem Drogenmissbrauch hingibt, muss die junge Agnes (Lawrence) sich um den Haushalt kümmern und für ihre Schwestern Bee (Bairley) und Cammie (Moretz) die Ersatzmutter spielen. Die Mädchen haben sich einigermaßen mit ihrer Situation arrangiert, verdienen sich mit zahlreichen Nebenjobs den einen oder anderen Dollar hinzu, widmen sich mit Leidenschaft ihren Hobbies und träumen sich in ein besseres Leben. Besonders Agnes will etwas aus ihrem Leben machen und kämpft gegen den Strudel von Armut, Prostitution und Drogen an, um nicht so abgewrackt wie ihre Mutter zu enden.
In ihrem bemerkenswerten Sozialdrama beschreibt die Regisseurin ihre eigenen Jugenderinnerungen. Ebenso anrührend wie humorvoll wird beschrieben, wie sich die Geschwister mit ihrer ausweglosen Lebenssituation abgefunden haben und das Beste daraus machen - herzzerreißend dargestellt von herausragenden Nachwuchsschauspielerinnen, die inzwischen zu festen Größen des amerikanischen Kinos herangewachsen sind.
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MARNIE 8/10

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USA 1964 - Regie: Alfred Hitchcock. Darsteller: Tippi Hedren, Sean Connery, Diane Baker, Martin Gabel, Louise Latham, Bob Sweeney, Milton Selzer, Alan Napier, Henry Beckman, Edith Evanson, Mariette Hartley, Bruce Dern, S. John Launer, Meg Wyllie

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Die junge Marnie Edgar (Hedren) führt ein ausgeprägtes Doppelleben: nach außen hin brav und unnahbar, nutzt sie ihre wechselnden Anstellungen als Sekretärin unter jeweils unterschiedlichen Identitäten, um ihre Arbeitgeber regelmäßig um größere Summen Geld zu erleichtern. Ihr neuer Vorgesetzter Mark Rutland (Connery) kommt ihr auf die Schliche, statt sie anzuzeigen zwingt er sie jedoch in eine Ehe, der sie schon bald durch Selbstmord zu entfliehen versucht. Rutland will Marnie aber auch helfen, ihr zwanghaftes Verhalten und ihre zahlreichen Ängste zu überwinden, die in dem gestörten Verhältnis zu ihrer Mutter Bernice (Latham) und einem längst verdrängten Trauma wurzeln.
Hedren und Connery liefern sich ein meisterhaftes psychologisches Duell in einer Handlung, die eigentlich fast ausschließlich von bösartigen und gestörten Charakteren bevölkert ist. Aber gerade deshalb ist es wahrscheinlich möglich, Sympathie für die skrupellose Kleptomanin Marnie zu empfinden. Hitchcock arbeitet dabei nicht nur mit seinen gewohnt faszinierenden Einstellungen, sondern fesselt auch durch einige äußerst eindrückliche und tragische Handlungsstränge wie der emotionslosen Hochzeitsnacht oder dem Tod von Marnies geliebtem Reitpferd.
Zuletzt geändert von Olmo am 13.03.2015, 02:53, insgesamt 1-mal geändert.
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WALL STREET 6/10

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USA 1987 - Regie: Oliver Stone. Darsteller: Michael Douglas, Charlie Sheen, Daryl Hannah, Martin Sheen, Hal Holbrook, Sean Young, John C. McGinley, Saul Rubinek, Sylvia Miles, James Spader, Franklin Cover James Karen, Josh Mostel, Millie Perkins, Terence Stamp

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Der junge Börsenmakler Bud Fox (C. Sheen) ist hochambitioniert und träumt vom großen Reibach, bisher erzeugt er mit seinen Aktiendeals aber vorwiegend Verluste, so dass er seinen Vater Carl (M. Sheen) regelmäßig um Geld anpumpen muss, welcher unter wesentlich bescheideneren Verhältnissen als Monteur bei der kleinen Fluggesellschaft ''Bluestar Airlines'' arbeitet und sich dort in der Gewerkschaft engagiert. Bud hegt größte Bewunderung für den berühmten Finanzinvestor Gordon Gekko (Douglas), der ihn schließlich unter der Bedingung unter seine Fittiche nimmt, dass Bud ihn mit illegalen Insiderinformationen zu Börsengeschäften versorgt. Mit Buds Hilfe gelingt Gekko ein empfindlicher Schlag gegen seinen Erzrivalen Larry Wildman (Stamp) und verspricht seinem jungen Partner später die Rettung der angeschlagenen, aber dennoch aufstrebenden ''Bluestar Airlines''. Tatsächlich plant Gekko zu Buds Entsetzen jedoch die gnadenlose Zerschlagung des Unternehmens, um damit maximalen Profit zu erzielen. Um Gekkos Plan zu vereiteln, wendet sich Bud ausgerechnet an Larry Wildman.
Oliver Stones filmischer Meilenstein wurde zurecht vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem ''Oscar'' für Michael Douglas und der ''Goldenen Himbeere'' für Daryl Hannah. Dennoch wirkt die Handlung nach heutigem Wissen über die Abgründe des Finanzwesens ausgesprochen brav und oberflächlich. Filme wie ''The Wolf of Wall Street'' (2013) jagen einem da schon einen größeren Schauder über den Rücken.
Olmo
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WALL STREET - GELD SCHLÄFT NICHT 7/10

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USA 2010 - Regie: Oliver Stone. Darsteller: Michael Douglas, Shia LaBeouf, Josh Brolin, Carey Mulligan, Eli Wallach, Susan Sarandon, Frank Langella

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Durch falsche Gerüchte um sein Investmentunternehmen wird Louis Zabel (Langella), langjähriger Mentor des jungen Bankers Jake Moore (LaBeouf) von dem skrupellosen Börsenhai Bretton James (Brolin) in den Ruin und damit in den Selbstmord getrieben. Gelegenheit zur Rache bietet sich für Jake ausgerechnet durch den Kontakt zu Gordon Gekko (Douglas), dem Vater seiner Verlobten Winnie (Mulligan). Gekko gibt sich nach seinem langen Gefängnisaufenthalt geläutert und möchte mit Jakes Hilfe das gestörte Verhältnis zu seiner Tochter wieder aufpolieren. Doch auch Jake muss erkennen, dass auf Gekkos blumige Zusagen keinerlei Verlass ist.
Die Fortsetzung von Oliver Stones Börsendrama beschäftigt sich vordergründig mit der weltweiten Finanzkrise von 2008/2009, beleuchtet dabei aber hauptsächlich den faszinierenden und vielschichtigen Charakter des Gordon Gekko, der von Michael Douglas abermals grandios verkörpert wird. Neben zahlreichen netten Bezügen zum Vorgänger und zu anderen Filmen ist hier auch der 2014 verstorbene, großartige Eli Wallach in seiner allerletzten Rolle zu sehen, und mit seinen fast 95 Jahren darf er sich dabei noch einmal so richtig austoben.
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OPEN RANGE - WEITES LAND 6/10

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USA 2003 - Regie: Kevin Costner. Darsteller: Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon

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Die Cowboys Boss Spearman (Duvall) und Charley Waite (Costner) treiben zusammen mit ihren Begleitern Mose und Button ihre Rinderherde über die riesigen Weideflächen des amerikanischen Westens. In der Nähe des Ortes Harmonville geraten sie in Konflikt mit dem despotischen Rancher Denton Baxter (Gambon), der den Ort mit seinen Schergen tyrannisiert und die angeblich schmarotzenden Cowboys aus der Gegend vertreiben will. Mose wird schließlich von Baxters skrupellosen Handlangern getötet und der junge Button lebensgefährlich verletzt. Spearman und Waite fordern daraufhin Gerechtigkeit und wollen die verängstigten Bewohner Harmonvilles von Baxters Tyrannei befreien.
Ein unaufgeregter Spätwestern, der dankenswerterweise auf die überhöhte Glorifizierung des Cowboydaseins verzichtet. Eher ruhig und unspektakulär wird deren Alltag beleuchtet samt der daraus resultierenden sozialen Schwierigkeiten. Die blutige Schießerei am Ende ist dagegen äußerst brutal und drastisch, aber dennoch angemessen dargestellt.
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COMPLIANCE 8/10

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USA 2012 - Regie: Craig Zobel. Darsteller: Ann Dowd, Dreama Walker, Pat Healy, Bill Camp, Philip Ettinger, James McCaffrey

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Mitten im hektischen Freitagabendbetrieb erhält die Fast-Food-Restaurant-Leiterin Sandra (Dowd) telefonisch von einem Officer die Nachricht, ihre Angestellte Becky (Walker) habe eine Kundin bestohlen und müsse bis zum Eintreffen der Polizei aus Sicherheitsgründen unbedingt festgesetzt werden. Da Sandra die Unzuverlässigkeit ihrer Mitarbeiter gewohnt ist, stellt sie die geforderten Maßnahmen zur Feststellung von Beckys Schuld nicht in Frage, obwohl sich diese als zunehmend absurd und erniedrigend erweisen.
Eine widerwärtige Geschichte, die sich in ähnlicher Form aber vor zehn Jahren in über 70 Fällen in 30 US-Staaten zugetragen hat. Ein Paradebeispiel für die willkürliche Machtausübung der Autoritäten und blinden Polizeigehorsam.
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LOVE 7/10

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USA 2011 - Regie: William Eubank. Darsteller: Gunner Wright, Corey Richardson, Bradley Horne, Roger Fanter

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Der Astronaut Lee Miller (Wright) verbringt sechs Monate allein auf der Internationalen Raumstation, um zwanzig Jahre nach der letzten Nutzung deren Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Auf der Erde spitzt sich indes ein unbekannter Konflikt zu, aufgrund dessen schließlich der Funkkontakt zum Planeten abrupt und für immer abbricht. Die quälende Einsamkeit bringt Lee allmählich um den Verstand und lässt ihn halluzinieren. Schließlich entdeckt er das merkwürdige Tagebuch des Nordstaaten-Offizers Lee Briggs (Horne), der mitten im Amerikanischen Bürgerkrieg auf eine Mission geschickt wurde, ein riesiges, unbekanntes Objekt aufzuspüren.
Die bemerkenswerte Produktion der Rockband ''Angels & Airwaves'' überzeugt vor allem durch grandiose Bilder und einen phantastischen Soundtrack und steht damit ganz in der Tradition von ''2001: Odyssee im Weltraum''. So stört es auch nicht, dass die Handlung an sich sehr verwirrend und letztendlich auch nicht ganz zu verstehen ist.
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JOHN DIES AT THE END 6/10

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USA 2012 - Regie: Don Coscarelli. Darsteller: Chase Williamson, Rob Mayes, Clancy Brown, Glynn Turman, Doug Jones, Daniel Roebuck, Fabienne Therese, Jonny Weston, Allison Weissman, Jimmy Wong, Tai Bennett, Ethan Erickson, Paul Giamatti

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David (Williamson) berichtet dem äußerst skeptischen Reporter Arnie (Giamatti), wie sein Freund John (Mayes) und er in den Besitz einer seltsamen Substanz namens ''Sojasoße'' kamen. Die Droge erweitert das Bewußtsein und lässt abscheuliche Kreaturen aus einer fremden Dimension erscheinen, die sich offenbar der Menschheit bemächtigen wollen. Einzig David und John erweisen sich als immun gegen die Infiltration und werden schließlich von dem scheinbar allwissenden Hellseher Marconi (Brown) damit beauftragt, das Dimensionsportal zu durchschreiten, den krakenartigen organischen Computer ''Korrok'' zu vernichten und damit die Invasion zu verhindern.
Trotz einiger Ansätze einer debilen Hollywood-Teenie-Komödie ist der Film insgesamt sehenswert und erinnert mit seinem skurrilen Humor und den gelungenen Splatterszenen an das grandiose ''Slither'' von 2006.
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