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Olmo
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THE LAST DAYS ON MARS 2/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, Irland 2013 - Regie: Ruairi Robinson. Darsteller: Liev Schreiber, Elias Koteas, Romola Garai, Goran Kostic, Johnny Harris, Tom Cullen, Yusra Warsama, Olivia Williams

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Der Nachweis bakteriologischer Lebensformen auf dem Roten Planeten wird von den Astronauten der Marsmission zunächst als größte Entdeckung der Menschheitsgeschichte gefeiert. Doch alle, die mit dem fremden Organismus in Kontakt geraten, mutieren schon bald zu mordlüsternen Zombies, welche den Überlebenden nur wenig Hoffnung auf eine Rückkehr zur Erde lassen.
Was für ein elender Quatsch! Die Zombie-Seuche auf dem Mars? Eine ebenso nutzlose und lebensunfähige Film-Chimäre wie ''Cowboys & Aliens'' (2011) oder ''Vampire gegen Herakles'' (1961). Den besseren Mars gibt's jedenfalls beim ''Marsianer'' und die besseres Zombies bei ''The Walking Dead''.
Olmo
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DER MASCHINIST 7/10

Beitrag von Olmo »

Spanien 2004 - Regie: Brad Anderson. Darsteller: Christian Bale, Jennifer Jason Leigh, Aitana Sánchez-Gijón, John Sharian, Michael Ironside, Larry Gilliard, Reg E. Cathey, Anna Massey, Matthew Romero, Robert Long, Colin Stinton, Craig Stevenson, Ferran Lahoz, Jeremy Xidu

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Seit einem Jahr hat der Fabrikarbeiter Trevor Reznik (Bale) nicht mehr geschlafen und ist inzwischen entsetzlich abgemagert. Stattdessen verbringt er die Nächte im Bett mit der Prostutuierten Stevie (Leigh), am Flughafen-Café mit der Kellnerin Marie (Sánchez-Gijón) oder mit Zahnbürste und Bleichmittel auf dem Boden seines Badezimmers. In der Fabrik verursacht Trevor einen folgenschweren Arbeitsunfall, der ihn schon bald seinen Job kostet. Als wahren Verursacher allen Übels beschuldigt er den mysteriösen Ivan (Sharian), der immer häufiger in Trevors Leben auftaucht, den aber außer ihm niemand zu kennen scheint.
Schon früh ahnt man, welches Geheimnis sich hinter Trevors surrealen Erlebnissen verbirgt. Dennoch ein spannender und eindrücklich inszenierter Psychothriller mit herausragenden Darstellern. Für eine realistische Darstellung des Trevor Reznik nahm Christian Bale einen erschreckenden Gewichtsverlust von 30kg in Kauf, nur um sich kurz darauf für ''Batman Begins'' wieder ein gewaltiges Muskelpaket anzutrainieren.
Olmo
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ESCOBAR: PARADISE LOST 4/10

Beitrag von Olmo »

Belgien, Frankreich, Spanien 2014 - Regie: Andrea Di Stefano. Darsteller: Benicio Del Toro, Josh Hutcherson, Claudia Traisac, Brady Corbet, Carlos Bardem, Ana Girardot, Micke Moreno

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Der junge Kanadier Nick (Hutcherson) will sich zusammen mit seinem Bruder Dylan (Corbet) an einem paradiesischen Strand in Kolumbien eine neue Existenz aufbauen. Während ihnen ein paar ortsansässige Gangster das Leben schwer machen, verliebt sich Nick in die schöne Maria (Traisac) und gerät in das kriminelle Umfeld von Marias Onkel, des äußerst brutalen, vom Volk jedoch abgöttisch verehrten Drogenbarons Pablo Escobar (Del Toro).
Einerseits ein sehr differenziertes Portrait des Pablo Escobar, das den ''Patrón'' als skrupellosen Kartellboss und gleichzeitig als warmherzigen Familienmenschen beschreibt. Die blinde Heldenverehrung der Kolumbianer für den rücksichtslosen und machtversessenen Mörder ist geradezu ekelhaft. Andererseits ist die konstruierte Liebesgeschichte, die den naiven Ausländer mit der kaltblütigen Realität des Medellín-Kartells konfrontiert auch ziemlich langweilig und vorhersehbar. Wenn man sich mit dem Teufel einlässt, kann man nun mal kein Happy End erwarten.
Olmo
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DAS BRANDNEUE TESTAMENT 8/10

Beitrag von Olmo »

Belgien, Frankreich, Luxemburg 2015 - Regie: Jaco Van Dormael. Darsteller: Pili Groyne, Benoît Poelvoorde, Catherine Deneuve, François Damiens, Yolande Moreau, Laura Verlinden, Serge Larivière, Didier de Neck, Romain, Gelin, Marco Lorenzini

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Zusammen mit seiner wortkargen Frau (Moreau) und seiner aufmüpfigen Tochter Éa (Groyne) lebt Gott (Poelvoorde) eingesperrt in einer schäbigen Hochhauswohnung in Brüssel. Gott ist ein cholerischer Tyrann, der seine Familie unterdrückt und in sich seinem Büro am PC genüsslich immer neue Schikanen ausdenkt, um die Menschheit zu quälen. Schon vor langer Zeit hat er damit seinen Sohn Jesus aus dem Haus getrieben, welcher durch die Waschmaschinentrommel auf die Erde fliehen konnte. Auf dem selben Weg sucht auch Éa das Weite, nachdem sie sämtlichen Erdenbewohnern deren genaues Todesdatum verraten und ihren Vater dadurch entmachtet hat. Fortan leben die Menschen frei von Angst, legen ihre Konflikte bei und streben nach der Erfüllung ihrer Träume. Derweil schart Éa sechs neue Apostel um sich und verfasst aufgrund deren bewegter Lebenserfahrungen ein ''Brandneues Testament''.
Eine wunderschöne Mischung aus tiefer Poesie und bissiger Satire, angesiedelt irgendwo zwischen ''Die fabelhafte Welt der Amélie'' und Monty Python. Gott als hassenswerten Sadisten darzustellen, der seine kleine Tochter mit dem Gürtel verprügelt und letztendlich seiner gerechten Strafe in einer usbekischen Waschmaschinenfabrik zugeführt wird, ist ein mutiger Schritt. Vermutlich wurde der Film deshalb als belgischer Wettbewerbsbeitrag für den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarnominierung 2016 von den gottesfürchtigen Amerikanern nicht berücksichtigt.
Olmo
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NAPOLEON DYNAMITE 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2004 - Regie: Jared Hess. Darsteller: Jon Heder, Jon Gries, Aaron Ruell, Efren Ramirez, Tina Majorino, Diedrich Bader

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Napoleon Dynamite (Heder) ist ein unangepasster, unangenehmer und äußerst irritierender Außenseiter, der von seinen Mitschülern auf der Highschool belächelt und weitgehend gemieden wird. Nur in dem schüchternen Latino Pedro (Ramirez) und der ebenso sonderbaren Deb (Majorino) findet er so etwas wie Gleichgesinnte. Als die für ihn sorgende Großmutter nach einem spektakulären Sportunfall im Krankenhaus landet, kümmert sich sein raubeiniger Onkel Rico (Gries) um Dynamite und seinen ständig in Online-Chatrooms herumlungernden Bruder Kip (Ruell). Rico will die beiden verweichlichten Versager zu echten Männern formen und weckt in ihnen ungeahnte Talente.
Schon der liebevoll und einfallsreich inszenierte Vorspann ist ein echtes Highlight. Die fremdartige, roboterhafte Darstellung der Charaktere in einer sonderbaren und kafkaesken Welt ist grandios und verhalf der Low-Budget-Produktion zu echtem Kultstatus
Olmo
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ENEMY MINE 5/10

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USA 1985 - Regie: Wolfgang Petersen. Darsteller: Dennis Quaid, Louis Gossett Jr., Brion James, Richard Marcus, Carolyn McCormick, Henry Stolow, Bumper Robinson, Lance Kerwin, Jim Mapp, Scott Kraft

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Die Menschheit hat sich wie eine Seuche über die Galaxie ausgebreitet und führt mit den reptiloiden Dracs einen Krieg um ein rohstoffreiches Planetensystem. Nach einem Gefecht müssen der Pilot Willis Davidge (Quaid) und der Drac Jeriba Shigan (Gossett Jr.) auf einem der Planeten notlanden. Angesichts der zahlreichen tödlichen Bedrohungen auf der unwirtlichen und einsamen Welt verflüchtigt sich der gegenseitige abgrundtiefe Hass schon bald und weicht einer tiefen Freundschaft mit ungeahnten Folgen.
Wolfgang Petersens Hollywood-Debüt ist ein unterhaltsamer, aber auch unerträglich sentimentaler Science-Fiction-Schinken. Immerhin gewinnt die infantil erzählte Geschichte mit einigen sozialkritischen und pazifistischen Tendenzen in Zeiten des Kalten Krieges ein wenig an Format.
Olmo
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EMPEROR 5/10

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Japan 2012 - Regie: Peter Webber. Darsteller: Matthew Fox, Tommy Lee Jones, Eriko Hatsune, Masayoshi Haneda, Colin Moy, Masatoshi Nakamura, Isao Natsuyagi, Masatō Ibu, Takatarō Kataoka, Shohei Hino, Toshiyuki Nishida

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Nach der Kapitulation der Japaner richten sich die amerikanischen Besatzer unter General Douglas McArthur (Jones) im August 1945 in ihrem Verwaltungssitz in Tokio ein. Unter großem Zeitdruck sollen die Hauptkriegsverbrecher der japanischen Führungsriege ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden. Dem mit der einheimischen Kultur vertrauten General Bonner Fellers (Fox) kommt dabei die besonders schwierige Aufgabe zu, eine Mitschuld des Kaisers Hirohito (Kataoka) am Ausbruch und an den Folgen des Krieges zu erörtern. Während die Weltöffentlichkeit den Tennō am liebsten am Galgen sehen würde, muss Fellers erkennen, dass eine Entwürdigung des unantastbaren und gottgleichen Herrschers einer Demütigung des stolzen japanischen Volkes gleichkäme, welches sich dann mit aller Gewalt gegen die Besatzer auflehnen würde.
Der Film ist sichtlich um eine möglichst realistische und wertfreie Darstellung der Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkriegs bemüht, was den Stoff im Ergebnis allerdings ein wenig trocken gestaltet. Ohne eine Seite zu bevorzugen wird das rücksichtlos polternde und selbstgefällige Auftreten der Amerikaner dem verknöcherten Traditionalismus und der ekelerregenden Schuldverweigerung der Japaner gegenübergestellt.
Olmo
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W.E. 1/10

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Großbritannien 2011 - Regie: Madonna. Darsteller: Abbie Cornish, Andrea Riseborough, James D'Arcy, Oscar Isaac, Richard Coyle, David Harbour, Jems Fox, Judy Parfitt, Haluk Bilginer, Geoffrey Palmer, Natalie Dormer, Laurence Fox

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Zu Tode gelangweilt in ihrer freudlosen Ehe mit ihrem ständig abwesenden Gatten William (Coyle) vertreibt sich Wally Winthrop (Cornish) die Zeit im Auktionshaus Sotheby's, wo gerade die Besitztümer von Wallis Simpson (Riseborough) versteigert werden, deretwegen der britische König Edward VIII. (D'Arcy) einst auf seinen Thron verzichtete. Im Rückblick auf die weltberühmte Romanze glaubt Wally, Parallelen zu ihrem eigenen Schicksal zu erkennen.
In erschreckender Weise beweist Madonna, dass sie hinter der Kamera genauso unfähig agiert wie davor. Wirr und stümperhaft will sie zur gleichen Zeit von zwei ach so traurigen Frauenschicksalen berichten. Auf der einen Seite die geplagte Gattin des wohlhabenden Mediziners, dessen Untreue das arme Ding dazu treibt, im Auktionshaus zehntausende von Dollar zu verpulvern. Auf der anderen Seite die von der Öffentlichkeit verteufelte große Liebe des Königs, dessen peinliche Verwicklungen mit dem Nazi-Regime als unbedeutendes Missverständnis verharmlost werden. Die prächtige Ausstattung des Films ist sehenswert, die oberflächliche und äußerst eindimensionale Handlung wird davon aber geradezu erstickt.
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THE LODGER 5/10

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USA 1944 - Regie: John Brahm. Darsteller: Merle Oberon, George Sanders, Laird Cregar, Cedric Hardwicke, Sara Allgood, Aubrey Mather, Queenie Leonard, Doris Lloyd, David Clyde, Helena Pickard

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Während der Londoner Stadtteil Whitechapel von den Serienmorden Jack the Rippers erschüttert wird, mietet sich der sonderbare Mr. Slade im Dachgeschoss des Hauses der Familie Bonting ein. Zurückgezogen geht er dort merkwürdigen wissenschaftlichen Experimenten nach und durchstreift mitten in der Nacht die Straßen der Stadt. Das seltsame Verhalten ihres Untermieters und weitere Ermittlungen von Scotland Yard auf der Suche nach dem Serientäter lenken den Verdacht der Bontings zunehmend auf Mr. Slade.
Der Stoff wurde bereits 1926 von Alfred Hitchcock als Stummfilm auf die Leinwand gebracht. Die Handlung erscheint zwar vorhersehbar, die differenzierte psychologische Charakterisierung Jack the Rippers anhand seines Familienschicksals ist aber ein für die Entstehungszeit moderner dramaturgischer Ansatz.
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DAS PHANTOM VON BUDAPEST 0/10

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USA 1983 - Regie: Robert Markowitz. Darsteller: Maximilian Schell, Jane Seymour, Michael York, Jeremy Kemp, Diana Quick, Philip Stone, Paul Brooke

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Der Operndirigent Sandor Korvin (Schell) will seiner mäßig sangesbegabten Ehefrau Elena (Seymour) mit einer Inszenierung des ''Faust'' zum Durchbruch verhelfen. Doch auf Betreiben des schmierigen Barons Hunyadi (Kemp) gerät Elenas Auftritt zum Fiasko, woraufhin sie sich in die Donau stürzt und ertrinkt. Auf seinem Rachefeldzug gegen Hunyadi und seine Schergen ereilt Korvin ein dummer Unfall mit einer Flasche voll Schwefelsäure, die sein Gesicht grauenhaft entstellt. Eine Kirchenorgel im Gepäck richtet er sich in den Gewölben unterhalb der Oper ein, sinnt weiter auf Rache und fördert die talentierte Sopranistin Maria Gianelli (Seymour), die seiner verblichenen Gattin aufs Haar gleicht.
Abgrundtief schlechte Adaption des Horrorklassikers von Gaston Leroux, in Bild und Ton stümperhaft zusammengeschustert. Die vermeintlichen Hollywood-Größen Schell, Seymour und York gebärden sich in aller Entsetzlichkeit - peinlich, talentfrei und so glaubwürdig wie ein paar Filzpuppen beim Kaschperletheater. Jedenfalls entspinnt sich das wahre Grauen erst, wenn Jane Seymour hysterisch kreischend durch die Katakomben eilt, Maximilian Schell sich in sinnloser Mimik übt und Michael York die miserabelste Würgeszene der Menschheitsgeschichte zur Darbietung bringt. Null Punkte.
Olmo
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KILL YOUR DARLINGS 7/10

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USA 2013 - Regie: John Krokidas. Darsteller: Daniel Radcliffe, David Cross, Dane DeHaan, Ben Foster, Michael C. Hall, Jack Huston, Jennifer Jason Leigh, Elizabeth Olsen, John Cullum, David Rasche

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Während der junge Allen Ginsberg (Radcliffe) sein Literaturstudium an der Columbia University noch als autoritär und in Traditionen erstarrt erlebt, entfaltet sich unter den Studenten eine für ihn höchst faszinierende revolutionäre Bewegung, welche die Freiheit von Kunst und Intellekt propagiert. Der aufmüpfige Lucien Carr (DeHaan) entlockt dem schüchternen Ginsberg nach und nach sein großartiges Talent, während er selbst aber überhaupt nichts zustande bringt. Lucien ist seit frühester Jugend gefangen in einer zermürbenden Beziehung zu dem älteren David Kammerer (Hall), welche schließlich in einer Katastrophe endet.
Ein hemmungsloses Portrait der Anfänge der ''Beat Generation'' um Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs, hervorragend inszeniert, sehr authentisch erzählt und mit großartigen Darstellern besetzt.
Olmo
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PHANTASTISCHE TIERWESEN UND WO SIE ZU FINDEN SIND 6/10

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Großbritannien, USA 2016 - Regie: David Yates. Darsteller: Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Dan Fogler, Alison Sudol, Ezra Miller, Samantha Morton, Jon Voight, Carmen Ejogo, Ron Perlman, Colin Farrell

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Der junge Zauberer Newt Scamander kommt nach New York mit einem Koffer voll bedrohter magischer Tierwesen, für deren Schutz er sich leidenschaftlich einsetzt. Kurz nach der Ankunft entkommen dem schusseligen Magier allerdings einige seiner Geschöpfe und verursachen in der Welt der Menschen einen beträchtlichen Aufruhr. Das bringt ihn vor den Magischen Kongress der Vereinigten Staaten, der im paranoiden Amerika mehr als anderswo die Existenz von Zauberei verbergen muss, zumal ein unbekanntes zerstörerisches Wesen gerade in der Stadt sein Unwesen treibt.
Eine ganz nette Erweiterung des ''Harry Potter''-Universums mit sympathischen Darstellern, beeindruckenden Spezialeffekten und oscarprämiertem Kostümdesign. Durch den Wegfall des peinlichen pseudoreligiösen Erlösergefüges der Vorgängerfilme erweist sich dieses Prequel als angenehm kurzweilige und zwanglose Fantasyunterhaltung.
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IN GUTEN HÄNDEN 6/10

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Großbritannien 2011 - Regie: Tanya Wexler. Darsteller: Hugh Dancy, Maggie Gyllenhaal, Jonathan Pryce, Felicity Jones, Sheridan Smith, Ashley Jensen, Gemma Jones, Georgie Glen, Anna Chancellor, Rupert Everett

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Während der junge Arzt Mortimer Granville (Dancy) mit seinen fortschrittlichen medizinischen Ansichten im viktorianischen England zumeist noch auf Unverständnis stößt, findet er in dem renommierten Robert Dalrymple (Pryce) endlich einen Gleichgesinnten. Dalrymples florierende Praxis hat sich darauf spezialisiert, wohlhabende Frauen durch hochwissenschaftlich begründete Massagen des Intimbereichs vom weit verbreitenden Leiden der ''Hysterie'' zu befreien. Granville entwickelt zu diesem Zweck sogar ein elektrisch betriebenes Massagegerät. Seine Zukunft scheint gesichert, nachdem ihm die spätere Übernahme der Praxis in Aussicht gestellt wird und er eine Ehe mit Dalrymples Tochter Emily (Jones) anstrebt, obwohl ihm das aufmüpfige und wohltätige Wesen von Emilys Schwester Charlotte (Gyllenhaal) eigentlich mehr imponiert.
Sympathische Komödie um die Erfindung des elektrischen Vibrators, der 1883 von Joseph Mortimer Granville ausdrücklich als Massagegerät für Männer patentiert und erst später seiner wahren Bestimmung zugeführt wurde.
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THE IMMIGRANT 6/10

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USA 2013 - Regie: James Gray. Darsteller: Marion Cotillard, Joaquin Phoenix, Jeremy Renner, Dagmara Domińczyk, Yelena Solovey

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Voller Hoffnung landen die aus Polen stammenden Schwestern Ewa (Cotillard) und Magda auf Ellis Island. Doch Magda wird aufgrund einer Lungenerkrankung die Einreise verwehrt und auch Ewa droht wegen ihres angeblich unzüchtigen Verhaltens während der Anreise mit dem Schiff die sofortige Abschiebung. Der einflussreiche Bruno Weiss (Phoenix) gibt sich als großer Wohltäter und beherbergt Ewa in seinem Haus. Um das Geld für Magdas Einreise aufzubringen, muss Ewa in Brunos freizügiger Bühnenshow auftreten und sich für ihn prostituieren. Das Erscheinen von Brunos sanfmütigem Cousin Emil (Renner) erweist sich für Ewa als Chance, ihrem Martyrium zu entkommen und im aufstrebenden Kalifornien ihr Glück zu versuchen.
Das Einwanderermelodram erinnert mit seiner einfältigen Handlung und den stereotypen Charakteren an die großen Stummfilmklassiker, was aber durchaus ansprechend ist. Ohne die gesellschaftlichen Umstände der Zeit allzu realistisch zu thematisieren wird dennoch wieder einmal mit dem lächerlichen Traum vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgeräumt, in dem ausnahmslos jeder willkommen ist und seine Träume verwirklichen kann.
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DOCTOR STRANGE 7/10

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USA 2016 - Regie: Scott Derrickson. Darsteller: Benedict Cumberbatch, Chiwetel Ejiofor, Rachel McAdams, Benedict Wong, Michael Stuhlbarg, Benjamin Bratt, Scott Adkins, Mads Mikkelsen, Tilda Swinton

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Mit ruhiger Hand und grenzenloser Arroganz vollführt der Neurochirurg Stephen Strange (Cumberbatch) im OP die kompliziertesten Eingriffe. Nachdem er bei einem Autounfall schwere Verletzungen an den Händen davonträgt, liegt seine Karriere in Trümmern. Kein noch so aufwendiger operativer Eingriff führt zu einer Heilung, weshalb er seine Hoffnung in die ominösen Verheißungen des ''Kamar-Taj'' im Himalaya setzt, wo die Kraft des Geistes zur Heilung des Körpers führen soll. Die Älteste (Swinton) und Meister Mordo (Ejiofor) eröffnen ihm aber bald, dass er bei einer Sekte von Zauberern gelandet ist, die ihre Macht aus zahllosen anderen Dimensionen beziehen und die Erde seit Jahrtausenden gegen die Invasion dunkler Mächte beschützen. Strange erweist sich als gelehriger Schüler, muss sich jedoch schon früh und mit unausgegorenen Kräften der Angriffe des abtrünnigen Kaecilius (Mikkelsen) auf die Zauberer-Gilde erwehren, welcher mit Hilfe des allmächtigen Wesens Dormammu eine Welt jenseits der Beschränkungen der Zeit erschaffen will.
Der Film lebt natürlich hauptsächlich von den verwirrenden und atemberaubenden visuellen Effekten, bei denen sich ganze Stadtsilhouetten zu immer neuen verschachtelten Strukturen zusammenfalten und sich dann wieder entwirren. Selbstironie spielt auch eine große Rolle, was aus dem Marvel-Heldenepos ein unterhaltsames, unpathetisches Märchen macht. Ausnahmsweise rückt auch die ansonsten übermächtige Präsenz eines Benedict Cumberbatch in den Hintergrund, der in jedem seiner Filme Gefahr läuft, seine Rolle des ''Sherlock'' zu imitieren.
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