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Olmo
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KAMPF UM ROM 6/10

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Deutschland, Italien, Rumänien 1968/1969 - Regie: Robert Siodmak, Andrew Marton, Sergiu Nicolaescu. Darsteller: Laurence Harvey, Orson Welles, Sylva Koscina, Honor Blackman, Robert Hoffmann, Harriet Andersson

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Im Jahre 526 stirbt der Ostgotenkönig Theoderich, genannt ''der Große'' in Ravenna. Da er seine Nachfolge nicht geregelt hat, entbrennt unter den Mächtigen des Reiches ein erbitterter Kampf um die Krone. Theoderichs Töchter Amalaswintha und Mataswintha stehen sich dabei besonders feindselig gegenüber. Der römische Präfekt Cethegus nutzt die Uneinigkeit der Goten, um Rom von der Vorherrschaft der Barbaren zu befreien. Mit hinterhältigen Intrigen bringt er Amalaswintha und Mataswintha immer weiter gegeneinander auf, während er gleichzeitig die bisher mit den Ostgoten verbündeten Byzantiner auf seine Seite zieht. Mit deren militärischer Unterstützung sollen die Ostgoten endgültig aus Italien vertrieben werden.
Während die erfolgreiche Romanvorlage von Felix Dahn sich noch halbwegs an die historischen Gegebenheiten hält, nimmt es der Film damit nicht so genau. Beispielsweise waren Amalaswintha und Mataswintha in Wirklichkeit nicht Schwestern, sondern Mutter und Tochter. Aber eine noch umfangreichere Beschreibung der Ereignisse hätte den ohnehin schon zwei Kinofilme umfassenden Stoff vermutlich nur unansehnlich aufgebläht. So bleiben in dem dramatischen Monumentalwerk auch viel Spannung und Tragik erhalten, inszeniert in aufwendiger Kulisse und mit spektakulären Schlachtszenen.
Olmo
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DER JUNGE UND SEIN HUND 8/10

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USA 1975 - Regie: L. Q. Jones. Darsteller: Don Johnson, Susanne Benton, Jason Robards

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Im Jahre 2024 ist jegliche Zivilisation auf der Welt infolge eines kurzen, aber gründlichen Atomkrieges ausgelöscht. Unter den Überlebenden herrscht totale Anarchie. Es gilt nur noch das Gesetz des Stärkeren und brutale Banden ziehen plündernd und mordernd über das Land. Durch diese hoffnungslose Einöde wandert der Einzelgänger Vic (Johnson) auf der beständigen Suche nach Nahrung und nach einer Frau. Unterstützt wird er dabei von seinem sprechenden Hund Blood, mit dem er sich skurrile Wortgefechte liefert, und bald spüren sie in einer kleinen Siedlung die hübsche Quilla June (Benton) auf. Das Mädchen allerdings fungiert nur als Köder, um Vic in die unterirdische Schein-Idylle von Topeka zu locken. Dort waltet ein spießbürgerliches, faschistoides Regime unter einem von Lou Craddock (Robards) angeführten ''Komitee''. Dieses bestraft jedes noch so kleine Vergehen mit ''der Farm'', was in Topeka nichts anderes als Hinrichtung bedeutet. Mit Hilfe von Vics Manneskraft soll der Gen-Pool der Unterirdischen wieder ein wenig aufgefrischt werden.
Der Film dürfte wohl besser unter dem Titel ''In der Gewalt der Unterirdischen'' bekannt sein und ist mit seiner postapokalyptischen Atmospäre als klarer Vorläufer der ''Mad Max''-Reihe anzusehen. Die ganze Kulisse ist zwar äußerst schlicht gehalten, wirkt durch ihre Detailverliebtheit dafür aber auch sehr glaubwürdig. Die schäbige, in keinster Weise digital überarbeitete Bildqualität der DVD ist eine einzige Frechheit, aber nicht zuletzt aufgrund der genialen Schlusspointe kann man da mal ein Auge zudrücken.
Olmo
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OPERATION JUPITER 5/10

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Japan 1983 - Regie: Koji Hashimoto, Sakyo Komatsu. Darsteller: Dangely Diane, Akihiko Hirata, Andrew Hughes, Tomokazu Miura, Hisaya Morishige, Masumi Okada, Huggert Rachael, Irwin Ron, William H. Tapier

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Um der fortschreitenden Überbevölkerung Herr zu werden, hat sich die Menschheit im 22. Jahrhundert auf das ganze Sonnensystem ausgebreitet. Mit gewaltigen planetaren Eingriffen soll unter der Führung einer Horde von Karl-Marx-Imitatoren neuer Lebensraum im All geschaffen werden. Beim Einschmelzen der Polkappen auf dem Mars entdecken Wissenschaftler eine Vielzahl geometrischer Linien, die den Nasca-Bildern in Peru gleichen und die auf die Anwesenheit einer außerirdischen Rasse in grauer Vorzeit hindeuten. Captain Eiji Honda, Leiter einer wissenschaftlichen Operation, die den Jupiter in eine zweite Sonne umzuwandeln versucht, stößt schließlich auf dem Gasplaneten auf ein gigantisches walartiges Raumschiff, das merkwürdige Signale aussendet. All das ist für den weiteren Verlauf der Handlung allerdings vollkommen unbedeutend. Denn wie aus dem Nichts steuert plötzlich ein riesiges Schwarzes Loch auf das Sonnensystem zu und droht alles zu vernichten. Auf Initiative Hondas hin soll nun der Jupiter komplett gesprengt werden, um die Umlaufbahn des Schwarzen Loches zu ändern. Eine peinliche Truppe von Umweltschützer-Hippies ist damit ganz und gar nicht einverstanden und will das Vorhaben sabotieren.
Überraschenderweise nimmt der Film einige Ideen aus ''2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen'' (1984) und ''Star Trek IV'' (1986) vorweg, und das mit recht liebevollen, gar nicht mal so schlechten Trickeffekten. Aus der Alien-Story hätte man aber zweifellos mehr machen können und müssen. Stattdessen wird man mit einer äußerst schrägen Nackedei-Sequenz konfrontiert und darf teilhaben an so herrlichen Wortmeldungen wie ''Das Jupiterprojekt liegt schon weit hinter der Zeitplan!''.
Olmo
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ILLUMINATI 4/10

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USA 2009 - Regie: Ron Howard. Darsteller: Tom Hanks, Ewan McGregor, Ayelet Zurer, Stellan Skarsgård, Pierfrancesco Favino, Nikolaj Lie Kaas, Armin Mueller-Stahl

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Die Trauerfeierlichkeiten für den kürzlich verstorbenen Papst sind in Rom in vollem Gange, als die vier favorisierten Kandidaten für dessen Nachfolge entführt werden. Gleichzeitig verschwindet aus dem europäischen Kernforschungszentrum CERN ein Behälter mit hochexplosiver Antimaterie. Kurz darauf taucht eine kryptische Botschaft der längst als vernichtet geglaubten ''Illuminati'' auf, eines Geheimbundes von Wissenschaftlern, der sich in der Vergangenheit einen erbitterten Kampf mit der Katholischen Kirche geliefert hat. Sie drohen damit, die vier Kardinäle auf den ''Altären der Wissenschaft'' zu opfern und den Vatikan mit der gestohlenen Antimaterie zu zerstören. Um dies zu verhindern, werden der Symbologe Robert Langdon und die CERN-Physikerin Vittoria Vetra nach Rom gerufen.
Die zweite Dan-Brown-Verfilmung langweilt mit einer zutiefst unglaubwürdigen Handlung. Die Motive der konkurrierenden Figuren sind entweder absurd oder gar nicht erst nachzuvollziehen. Und die lahme Jagd durch Rom mit der Aufdeckung uninteressanter klerikaler Pseudo-Welträtsel erweist sich als gänzlich spannungsfrei. Eine derartige Mystifizierung des Zeremoniells des Vatikans ist schlichtweg unerträglich und erinnert an den lächerlichen Medienrummel infolge des Todes von Johannes Paul II. Immerhin sorgt die von Armin Mueller-Stahl angenehm verkörperte Figur für einen halbwegs rationalen Ruhepol in diesem Glaubensgewaber. Der Hauptdarsteller hingegen mutiert zur albernen Witzfigur, sobald er den Mund aufmacht. Die deutsche Synchronstimme von Tom Hanks weist nämlich den selben merkwürdigen Sprachfehler auf wie der sprachbehinderte Pontius Pilatus in ''Das Leben des Brian''. Chleudert den Purchen zu Poden!
Olmo
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2012 - 5/10

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Kanada, USA 2009 - Regie: Roland Emmerich. Darsteller: John Cusack, Chiwetel Ejiofor, Amanda Peet, Oliver Platt, Thandie Newton, Tom McCarthy, George Segal, Danny Glover, Woody Harrelson

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Geologen in aller Welt entdecken, dass die Temperatur der Erdkruste infolge ungewöhlich starker Sonneneruptionen dramatisch ansteigt, was letztendlich zu weltweiten Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes führen und die Erde unbewohnbar machen wird. Unter strengster Geheimhaltung wird daraufhin ein internationales Regierungsprogramm auf den Weg gebracht, um wenigstens einen Teil der Menschheit vor der Vernichtung zu retten. Doch die Katastrophen treten schneller als erwartet ein, und nur Wenigen gelingt die Flucht in den Himalaya.
Es ist schwer zu sagen, was bei dieser Geschichte ekelhafter ist: die geifernd schaulustige Darstellung gewaltiger Zerstörungen mit Millionen von Opfern oder die Tatsache, dass die Reichen und Mächtigen der Welt in erster Linie mit der Rettung ihrer eigenen erbärmlichen Existenz beschäftigt sind. Leider dürfte letzteres im Ernstfall ein ziemlich realistisches Szenario darstellen. Der sülzige Handlungsstrang ''Zerrüttete Familie findet durch eine schlimme Katastrophe wieder zusammen'' scheint ja schon zum Pflichtprogramm solcher Filme zu gehören und ist daher zu vernachlässigen. Pluspunkte gibt es hingegen für die äußerst sympathische Figur des russischen Milliardärs und den überraschenden Umstand, dass der amerikanische Präsident im Vergleich zu den anderen Regierungschefs - unter anderem der deutschen Kanzlerin - eine geradezu unbedeutende Rolle spielt.
Olmo
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DAS MASSAKER VON KATYN 8/10

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Polen 2007 - Regie: Andrzej Wajda. Darsteller: Andrzej Chyra, Maja Ostaszewska, Artur Żmijewski, Danuta Stenka, Jan Englert, Magdalena Cielecka, Agnieszka Glińska, Paweł Małaszyński, Maja Komorowska, Władysław Kowalski, Antoni Pawlicki, Agnieszka Kawiorska, Siergiej Garmasz

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Nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens infolge des Hitler-Stalin-Paktes geraten im Herbst 1939 fast 15.000 polnische Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft. Auf Befehl Stalins und der sowjetischen Führung werden diese im darauffolgenden Frühjahr zusammen mit weiteren 10.000 polnischen Intellektuellen und Polizisten in den Wäldern Russlands ermordet und in Massengräbern verscharrt. Nach der Entdeckung der Gräber durch Soldaten der Wehrmacht Anfang 1943 wird das Massaker von den Nazis für ihre antikommunistische Propaganda instrumentalisiert. Die Sowjetunion bestreitet daraufhin die Verantwortung für das Verbrechen vehement und lastet die Massenexekutionen ihrerseits den Deutschen an, und das bis in die Neunziger Jahre. So blieben die wahren Umstände der Ereignisse auch im Polen der Nachkriegszeit ein sensibles Tabuthema.
Der Film basiert auf zahlreichen Originaldokumenten und beleuchtet in eindrücklichen Bildern die Hintergründe zum Massaker von Katyn. Dabei werden nicht nur das Kriegsverbrechen selbst und die Schicksale der Opfer dargestellt, sondern auch die Auswirkungen auf deren Familien, die von der Verhaftung ihrer Angehörigen an bis lange nach dem Krieg aufgrund ihres Wissens um die wahren Täter einer Vielzahl von Repressionen unterworfen sind.
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ABENTEUER AUF DEM MARS 3/10

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USA 1959 - Regie: Ib Melchior. Darsteller: Gerald Mohr, Naura Hayden, Les Tremayne, Jack Kruschen

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Nach einer Marsmission kehrt die verschollen geglaubte Weltraumrakete MR-1 auf die Erde zurück. Überlebt haben nur die schwer traumatisierte Biologin Iris Ryan und Colonel Thomas O'Bannion, dessen Arm von einem rätselhaften grünen Glibber befallen ist. Nach und nach erinnert sich Iris an die zurückliegenden Ereignisse und berichtet von den verstörenden Abenteuern auf dem roten Planeten.
Es dürfte nur wenige Science-Fiction-Filme geben, die nahezu vollständig ohne Spezialeffekte auskommen. Dies ist einer davon. Eine fliegende Rakete ist hier nur selten zu sehen, und wenn das Ding landet, wird man mit rückwarts abgespielten Archivaufnahmen von echten Raketenstarts beglückt. Die Marskulisse zeigt sich ebenso billig und besteht größtenteils aus comicartig bemalten Wänden. Das so eingesparte Geld wurde offensichtlich für den Bau einer gigantischen Fledermausspinne und eines riesigen, allesverschlingenden Wackelpuddings ausgegeben. Wenn die Story sonst auch totaler Quatsch ist - die Monster sind allemal ein Hingucker!
Olmo
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A CRIME 6/10

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Frankreich, USA 2006 - Regie: Manuel Pradal. Darsteller: Harvey Keitel, Emmanuelle Béart, Norman Reedus

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Alice (Béart) lebt in New York und will unbedingt ihren Nachbarn Vincent (Reedus) für sich gewinnen. Doch seit seine Frau vor drei Jahren ermordet wurde, ist Vincent wie besessen von der Suche nach dem unbekannten Täter, dessen Taxi er in der Mordnacht davonfahren sah. Um ihrem Angebeteten Genugtuung zu verschaffen, nutzt Alice die Zufallsbekanntschaft mit dem Taxifahrer Roger (Keitel), um diesen zum Sündenbock zu machen. Roger hat seine besten Tage hinter sich und fühlt sich durch die Aufmerksamkeit der Schönen geschmeichelt, während sie den Unwissenden nach und nach durch verschiedene Beweisstücke in den gesuchten Täter verwandelt und ihn so dem rachedürstenden Vincent ausliefert.
Mit ihrer botoxgeblähten Püppchenfresse wirkt Emmanuelle Béart leider etwas zu künstlich, um das durchschnittliche Mädchen von nebenan glaubhaft zu verkörpern. Dennoch ist die Story von der Liebe um jeden Preis ziemlich interessant und sehr tragisch, wenn auch stellenweise recht vorhersehbar.
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DER UNTERGANG JAPANS 5/10

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Japan 1973 - Regie: Shirô Moritani. Darsteller: Hiroshi Fujioka, Keiju Kobayashi, Tetsurō Tamba, Ayumi Ishida, Isao Natsuyagi

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Nach ungewöhnlich starken Erdbeben und Vulkanausbrüchen auf den japanischen Inseln unternehmen der Geophysiker Tadokoro und der U-Boot-Kapitän Onodera eine Forschungsexpedition in den Tiefseegraben vor Japan. Sie entdecken, dass sich das Absinken der tektonischen Platten extrem beschleunigt hat, was letztendlich das vollständige Versinken Japans im Meer zur Folge haben wird. Während sich schon bald darauf die ersten verheerenden Naturkatastrophen einstellen, arbeitet die Führung des Landes zusammen mit der internationalen Gemeinschaft an einem Evakuierungsplan für die japanische Bevölkerung.
Nachdem er in Japan zu einem Riesenerfolg geworden war, erwarb Roger Corman, der König der B-Movies die Rechte an dem Film. Anschließend ließ er über eine Stunde davon herausschneiden und durch nachgedrehte amerikanische Szenen - unter anderem mit Lorne Greene - ersetzen. Bei der hier vorliegenden Version handelt es sich zum Glück um das japanische Original. Die verwendeten Modell-Tricksequenzen sind einerseits zwar irgendwie kindlich und niedlich, andererseits aber auch recht liebevoll und beeindruckend und längst nicht so albern wie bei den diversen ''Godzilla''-Filmen, und auch auf einige blutige Splatter-Einlagen wurde nicht verzichtet. Auch die depressive Endzeitstimmung und die Offenlegung des japanischen Selbstverständnisses mit der gleichzeitigen Kritik daran sorgen für eine erstaunlich hoffnungslose und sozialkritische Atmospäre ohne jegliches Happy End. Denn mit dem Untergang der Inseln geht nach Ansicht der Japaner die Vernichtung der gesamten japanischen Kultur einher.
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HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ 5/10

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Großbritannien, USA 2009 - Regie: David Yates. Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Helena Bonham Carter, Jim Broadbent, Robbie Coltrane, Michael Gambon, Alan Rickman, Maggie Smith, Timothy Spall, David Thewlis

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Die Todesser um den wiedererstarkten Lord Voldemort sind inzwischen allgegenwärtig, auch in der Welt der Menschen. Rätselhafte Unglücke ereignen sich, Menschen werden auf mysteriöse Weise getötet oder verschwinden spurlos. Severus Snape wird von Narzissa Malfoy gebeten, ihren Sohn Draco bei einem geheimen Auftrag zu beschützen, der diesem von Voldemort übertragen wurde und nimmt Snape dafür sogar einen unbrechbaren Schwur ab. Albus Dumbledore kann unterdessen mit Unterstützung von Harry Potter den ehemaligen Lehrer Horace Slughorn dazu bewegen, nach Hogwarts zurückzukehren. Eine verborgene Erinnerung Slughorns enthüllt Dumbledore und Harry schließlich, warum Voldemort bisher nicht vernichtet werden konnte.
Der sechste ''Harry Potter'' hat nun endgültig nichts mehr von einem Märchenfilm. Die trübe und deprimierende Stimmung erinnert mehr an einen düsteren Thriller. Die Handlung stellt lediglich eine Überleitung auf das Finale dar und wirkt daher ziemlich zäh und spannungsfrei. So werden auch keine wirklich aufregenden Geheimnisse enthüllt und von einem echten Säbelrasseln zwischen Gut und Böse im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg ist auch nicht viel zu spüren. Insgesamt daher eher langweilig.
Zuletzt geändert von Olmo am 09.01.2011, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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SHERLOCK HOLMES 6/10

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Deutschland, USA 2009 - Regie: Guy Ritchie. Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel McAdams, Mark Strong, Eddie Marsan, Kelly Reilly

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Vor seiner Hinrichtung am Galgen prophezeit der Mädchenmörder Lord Blackwood (Strong) gegenüber Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Downey Jr.), dass er wiederauferstehen und seine Mordserie fortsetzen werde. Tatsächlich verschwindet Blackwood aus seinem Grab und versetzt durch seine offenbar übernatürlichen Fähigkeiten die Bevölkerung von London in Angst und Schrecken. Während Holmes zusammen mit seinem Kollegen Dr. Watson (Law), versucht, hinter Blackwoods Geheimnisse zu kommen und weitere Morde zu verhindern, schart der Auferstandene einflussreiche Regierungsvertreter um sich. Mit deren Hilfe will er in England eine Schreckensherrschaft errichten und die verlorenen amerikanischen Kolonien zurückgewinnen.
Sherlock Holmes als Actionheld ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber durchaus unterhaltsam, zumal Holmes hier nicht ganz so unfehlbar wie in der Vorlage dargestellt wird und Watson auch mal ordentlich hinlangen darf. So wird die eher blödsinnige Geschichte durch das herausragende Duo Downey-Law großartig aufgewertet und macht Lust auf eine Fortsetzung.
Olmo
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DISTRICT 9 8/10

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Neuseeland, USA 2009 - Regie: Neill Blomkamp. Darsteller: Sharlto Copley, Jason Cope, David James, Vanessa Haywood, Mandla Gaduka, Kenneth Nkosi, Eugene Khumbanyiwa, Louis Minnaar, William Allen Young

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Über Johannesburg kommt ein riesiges außerirdisches Raumschiff zum Stillstand und zeigt auch Monate später keinerlei Regung mehr. Schließlich wird eine Öffnung in das Schiff geschnitten und man findet eine Unzahl kerbtierartiger Aliens, die vollkommen ausgehungert scheinen. Die Fremden, die man schon bald als ''Shrimps'' verunglimpft, werden in das streng bewachte Flüchtlingslager ''District 9'' eingepfercht, das sich im Laufe der Jahre zu einem dreckigen Slum entwickelt. Überwacht von dem privaten Sicherheits- und Militärunternehmen MNU hausen die ''Shrimps'' dort unter erbärmlichen Bedingungen und sind ständigen Repressionen ausgesetzt. Die MNU ist hauptsächlich an der außerirdischen Waffentechnologie interessiert, die aber auf die Alien-DNA programmiert ist und daher von Menschen nicht bedient werden kann. Nach heftigen Unruhen im ''District 9'' und auf Druck der Öffentlichkeit sollen die Slumbewohner unter der Leitung von MNU-Mitarbeiter Wikus van de Merwe in ein neues Lager weit vor den Toren Johannesburgs umgesiedelt werden. Bei einer Hausdurchsuchung im Slum kommt Wikus mit einer außerirdischen mutagenen Flüssigkeit in Kontakt und verwandelt sich daraufhin nach und nach selbst in einen ''Shrimp''. Weil er dadurch auch die Alien-Waffen bedienen kann, wird er für die MNU zu einem gefragten Forschungsobjekt, kann deren rücksichtslosen Labormethoden aber entfliehen und findet Zuflucht bei dem Außerirdischen Christopher. Dieser will ihm helfen, seine menschliche Gestalt zurückzugewinnen, benötigt aber seinerseits Wikus' Unterstützung, um in das Mutterschiff zu gelangen und seine Artgenossen in die Heimat zu bringen.
Das großartige Science-Fiction-Spektakel wirkt durch seinen gut umgesetzten ''Mockumentary''-Stil trotz der Alien-Story streckenweise nahezu authentisch. Wunderschöne Bilder, tolle Action-Sequenzen und eine anrührende Geschichte komplettieren das von Peter Jackson mitproduzierte unterhaltsame Machwerk, das durchaus auch als kritische Parabel über die südafrikanische Apartheid-Politik verstanden werden darf.
Zuletzt geändert von Olmo am 27.06.2011, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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DER FUHRMANN DES TODES 9/10

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Schweden 1921 - Regie: Victor Sjöström. Darsteller: Victor Sjöström, Hilda Borgström, Tore Svennberg, Astrid Holm, Concordia Selander

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Die gutmütige Heilsarmeeschwester Edit (Holm) ist schwer an Tuberkulose erkrankt und liegt im Sterben. Auf dem Totenbett schickt sie nach dem gewalttätigen Trinker David Holm (Sjöström), der seine Familie schikaniert und seinen Bruder ins Gefängnis gebracht hat. David war einst der erste Besucher auf Edits neugegründeter Sozialstation und nun will sie wissen, ob ihre Gebete erhört wurden und aus dem Rabauken ein besserer Mensch geworden ist. Doch David verbringt die Silvesternacht lieber mit seinen Trinkkumpanen auf dem Friedhof. Er berichtet von seinem Freund Georges (Svennberg), der ein Jahr zuvor die Geschichte vom ''Fuhrmann des Todes'' erzählt hat und kurz darauf verstorben ist. Demnach ist die Seele desjenigen, der als Letzter in der Silvesternacht stirbt, dazu verdammt, dem Tod ein Jahr lang als Fuhrmann zu dienen und die Seelen der Verstorbenen einzusammeln. Zwischen den Saufkumpanen entbrennt eine Schlägerei und schließlich bricht David tot zusammen. Das grausige Fuhrwerk des Todes erscheint, gelenkt von Georges. Nun soll David das schaurige Werk für ein Jahr ausüben, doch zuvor muss er noch jene Menschen aufsuchen, die er durch seine Untaten ins Unglück gestürzt hat.
''Der Fuhrmann des Todes'' ist nicht nur einer der bekanntesten Stummfilmklassiker, sondern durch die meisterhafte Doppelbelichtungsmethode auch ein Meilenstein der Trickfilmtechnik. Die Musikuntermalung der restaurierten Fassung ist zwar neu, aber nichtsdestotrotz grandios. Die Romanvorlage stammt übrigens von Selma Lagerlöf, die wohl jedermann durch ihren ''Nils Holgersson'' bekannt sein dürfte.
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ELIZABETH 7/10

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Großbritannien 1998 - Regie: Shekhar Kapur. Darsteller: Cate Blanchett, Geoffrey Rush, Christopher Eccleston, Joseph Fiennes, Richard Attenborough

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Als Elizabeth 1558 zur Königin von England wird, ist das Land von den religiösen Kämpfen zwischen Katholiken und Protestanten tief zerrüttet. Von katholischer Seite wird die Rechtmäßigkeit ihrer Herrschaft angezweifelt und eine vom Papst in Rom unterstützte Verschwörung um den Herzog von Norfolk soll die protestantische Königin beseitigen. Und auch von Schottland, Frankreich und Spanien wird die junge Elizabeth herausgefordert. Daher wird sie von allen Seiten zu einer Heirat mit einem der dortigen Herrscher gedrängt, was das geschwächte England aber zu einem Vasallenstaat machen würde.
Ein Farbenprächtiges und bildgewaltiges Historiendrama mit sympathischen Darstellern. Besonders grandios ist der tölpelhafte und alberne Auftritt von Vincent Cassel als Herzog von Anjou.
Olmo
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DER TODESKUSS 10/10

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Schweden 1916 - Regie: Victor Sjöström. Darsteller: Albin Lavén, Victor Sjöström, Mathias Taube, Wanda Rothgardt

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Der Arzt Doktor Monro stirbt unter mysteriösen Umständen. Einer der Hauptzeugen ist Oberingenieur Weyler, der noch bis vor kurzem bei Monro in Behandlung war. Bei der Vernehmung gibt er zu Protokoll, dass er aufgrund eines wichtigen Entwurfes unter großem beruflichem Druck stand und daher von seinem Hausarzt eine Medizin erhalten hatte, die sein Leiden aber eher verschlimmerte. Außerdem hat ihn seine Frau verlassen, so dass der zufällige Besuch des Ingenieurs Lebel für ihn ein Geschenk des Himmels ist. Lebel gleicht Weyler aufs Haar, die beiden tauschen die Rollen, und während Lebel den Entwurf zu Ende bringt, erholt sich Weyler im Sanatorium. Lebel findet heraus, dass Monros Medizin Gift enthält. Kurz darauf wird der fertige Entwurf von einem geheimnisvollen Einbrecher aus Weylers Büro gestohlen.
''Der Todeskuss'' ist ein für die Entstehungszeit geradezu sensationelles Stummfilmwerk, wobei besonders die Doppelrolle von Sjöström technisch brillant umgesetzt ist. Der Film galt lange als verschollen, vor einigen Jahren wurden jedoch Fragmente davon wiederentdeckt, restauriert und mit Hilfe verschiedener Szenenbilder als Lückenfüller hervorragend rekonstruiert.
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