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HANNIBAL RISING 3/10

Verfasst: 17.08.2014, 18:19
von Olmo
Frankreich, Großbritannien, Italien, Tschechische Republik 2007 - Regie: Peter Webber. Darsteller: Gaspard Ulliel, Gong Li, Rhys Ifans, Dominic West

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Der kleine Hannibal Lecter, Spross aus litauischem Adel, muss sich nach dem Tod der Eltern mit seiner kleinen Schwester Mischa vor den Wirren des Krieges in einer abgelegenen Jagdhütte verstecken. Dort taucht eines Tages ein Haufen ausgehungerter Marodeure um den Kollaborateur Vladis Grutas (Ifans) auf, die in ihrer Not die kränkliche Mischa töten und verspeisen. Der schwer traumatisierte Hannibal (Ulliel) flieht Jahre später nach Frankreich zu seiner Tante Murasaki (Li) und beginnt in Paris ein Medizinstudium. Als die verdrängten Erinnerungen an das Erlebte zurückkehren, beginnt Hannibal einen brutalen Rachefeldzug gegen die Mörder seiner Schwester.
Die Figur des eleganten und kultivierten Hannibal Lecter wird durch die Darstellung als rachedürstendes und lustvoll mordendes Monster geradezu lächerlich gemacht. Welch ein unverzeihliches Sakrileg! Die Geschichte um kannibalistischen Schwestermord und ehrenvolle Rache durch das Schwert des Samurai ist unerträglich konstruiert und vollkommen albern. Und über den peinlichen Versuch, aus einem deutschen Kinderlied quasi den Soundtrack des Bösen zu komponieren, sollte für alle Zeiten geschwiegen werden.

PAULETTE 8/10

Verfasst: 19.08.2014, 00:26
von Olmo
Frankreich 2012 - Regie: Jérôme Enrico. Darsteller: Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique Lavanant, Françoise Bertin, André Penvern, Axelle Laffont, Paco Boublard, Jean-Baptiste Anoumon, Aymen Saïdi, Ismaël Dramé

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Die ruppige und gehässige Art der rüstigen Rentnerin Paulette (Lafont) ist für ihre Familie, ihre Freunde und ihre Nachbarn ein Gräuel. Sie hasst die Schlitzaugen, weil sie ihr angeblich das Restaurant weggenommen haben, das sie einst zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann führte, und sie hasst die Neger, weil sie allen die Arbeitsplätze wegnehmen, obwohl ihr eigener Schwiegersohn, Polizist bei der Drogenfahndung, und ihr kleiner Enkel ebenfalls Schwarze sind. Von ihrer mickrigen Rente kann Paulette ihren tristen Alltag in einer heruntergekommenen Hochhaussiedlung kaum bewerkstelligen. Als offensichtlich äußerst lukrative Einnahmequelle kommt ihr der örtliche Drogenhandel deshalb gerade recht und schon bald verteilt die keinerlei Verdacht erregende Alte die Ware im Auftrag des Dealers Vito auf der Straße an die begeisterte Kundschaft. Die zunehmenden Anfeindungen durch die Konkurrenz bringen Paulette schließlich auf die Idee, die Drogen in ihrer eigenen Wohnung versteckt in süßem Backwerk an den Mann zu bringen.
Herrliche und skurrile Komödie, die ganz in der Tradition der legendären ''Tatie Danielle'' steht. Für die sympathische Bernadette Lafont, in jungen Jahren gefeierter Star der Nouvelle Vague unter François Truffaut und Claude Chabrol, war es die letzte Filmrolle. Sie verstarb 2013 im Alter von 74 Jahren.

R.I.P.D. 5/10

Verfasst: 21.08.2014, 14:28
von Olmo
USA 2013 - Regie: Robert Schwentke. Darsteller: Jeff Bridges, Ryan Reynolds, Kevin Bacon, Mary-Louise Parker, Stephanie Szostak, Robert Knepper, James Hong, Marisa Miller, Mike O'Malley, Devin Ratray

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Bei einer Drogenrazzia wird der Polizist Nick Walker (Reynolds) von seinem eigenen Partner Bobby Hayes (Bacon) hinterrücks erschossen. Zuvor hatte Nick damit gedroht, die Unterschlagung einer Kiste mit Goldbruchstücken durch Hayes zu melden. Nick landet im Himmel zu seiner Verwunderung am Schreibtisch von Mildred Proctor (Parker), Direktorin am Rest-in-Peace-Departement, die ihn für das Aufspüren von Toten rekrutiert, die den Übergang ins Jenseits verpasst haben, den sogenannten ''Deados''. Nick wird dem ehemaligen US-Marshal Roy Pulsipher (Bridges) unterstellt. Auf der Jagd nach den Deados stoßen die beiden auf weitere Goldstücke, die sich als Bruchstücke des ''Stabes von Jericho'' herausstellen, mit dem Hayes, selbst ein Deado, den Tunnel ins Jenseits umkehren und die Toten zurück auf die Erde holen will.
Dank der sympathischen Darsteller Jeff Bridges und Mary-Louise Parker ist diese Comicverfilmung nicht völlig misslungen. Ein paar nette Gags gestalten die ansonsten völlig dämliche Handlung halbwegs erträglich, auch wenn das Ganze dann doch wie eine einfallslose Kopie von ''Men in Black'' wirkt.

DIE ANDERE HEIMAT - CHRONIK EINER SEHNSUCHT 9/10

Verfasst: 24.08.2014, 00:30
von Olmo
Deutschland, Frankreich 2013 - Regie: Edgar Reitz. Darsteller: Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt, Marita Breuer, Rüdiger Kriese, Philine Lembeck

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Mitte des 19. Jahrhunderts verlassen unzählige Menschen den Hunsrück, um dem allgegenwärtigen Hunger und dem Elend ihres Daseins zu entkommen und um in der Neuen Welt ein neues und besseres Auskommen zu finden. Davon träumt auch der junge Schmiedemeistersohn Jakob Simon (Schneider), der sich bereits immenses Wissen über das Leben in Brasilien angelesen hat bis hin zu den sprachlichen Eigenheiten der dortigen Indianerstämme. Seinem Vater Johann (Kriese) sind solche Träumereien allerdings suspekt, weshalb er dessen bodenständigen Bruder Gustav (Scheidt) dem ''Faulpelz'' Jakob vorzieht. Einzig mit seiner schwer erkrankten Mutter Margarethe (Breuer) und seiner großen Liebe Jettchen (Bill) kann Jakob seine Träume vom Leben in der Ferne teilen. Doch nach einem ausgelassenen Tanz bei der Kirchweih wird Jettchen von Gustav schwanger und muss diesen heiraten, während Jakob wegen aufrührerischen Verhaltens im Gefängnis landet.
Nach ''Heimat - Eine deutsche Chronik'' (1984), ''Die zweite Heimat - Chronik einer Jugend'' (1992) und ''Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende'' (2003) bereits der vierte Teil von Edgar Reitz' epochaler Hunsrück-Saga. Wie auch schon seine Vorgänger ist der Film atemberaubend schön bebildert und perfektionistisch bis zum letzten Knopfloch ausgearbeitet. Keine kitschige Heimat-Verklärung also, sondern eine realistische Darstellung der damaligen Lebensumstände, die aber auch ihre poetischen und anrührenden Momente hat.

AFTER.LIFE 4/10

Verfasst: 24.08.2014, 22:25
von Olmo
USA 2009 - Regie: Agnieszka Wójtowicz-Vosloo. Darsteller: Christina Ricci, Liam Neeson, Justin Long, Chandler Canterbury, Celia Weston

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Nach einem heftigen Streit mit ihrem Verlobten Paul (Long) kommt die junge Lehrerin Anna (Ricci) bei einem schweren Autounfall ums Leben und landet im Leichenschauraum des Bestatters Eliot Deacon (Neeson). Dort führt sie mit Deacon eine lebhafte Unterhaltung und zweifelt daher an ihrem Tod, was Deacon allerdings auf seine besondere Gabe zurückführt, mit den Toten zu sprechen. Sie müsse ihr Leben hinter sich lassen und sich dem Tod fügen, was Anna nach mehreren Fluchtversuchen auch allmählich zu akzeptieren beginnt. Doch auch Paul, der von Annas Leichnam ferngehalten wird, hegt Zweifel an ihrem Ableben.
Wirre Horror-Magerkost ohne beeindruckende Höhepunkte. Die Darsteller agieren müde und lustlos und können die schwache Handlung somit auch nicht weiter aufwerten.

DALLAS BUYERS CLUB 8/10

Verfasst: 28.08.2014, 01:33
von Olmo
USA 2013 - Regie: Jean-Marc Vallée. Darsteller: Matthew McConaughey, Jennifer Garner, Steve Zahn, Denis O'Hare, Dallas Roberts, Jared Leto

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Der draufgängerische Elektriker Ron Woodroof (McConaughey) verbringt die meiste Zeit seines Priatlebens mit Bullenrodeo, allerhand Frauen und jeder Menge Drogen. Ein Bluttest im Krankenhaus ergibt die erschütternde Diagnose, dass er an AIDS erkrankt ist und nur noch wenige Wochen zu leben hat. Der anfänglichen Ablehnung der bei ihm diagnostizierten vermeintlichen ''Schwulenseuche'' folgt bald der verzweifelte Versuch, mit noch nicht zugelassenen Medikamenten die Krankheit zu heilen. Mit seinem ausgeprägten Geschäftssinn bringt er diese Präparate schließlich im großen Stil unter die zahlungsbereite Kundschaft. Dabei umgeht er die Bestimmungen, indem er die Mittel kostenlos ausschließlich an die Mitglieder des ''Dallas Buyers Clubs'' verteilt, die sich die Mitgliedschaft aber einiges kosten lassen müssen. Während Ron in dem ebenfalls kranken Transsexuellen Rayon (Leto) einen neuen Freund und Geschäftspartner findet, wendet sich sein alter Freundeskreis aufgrund seiner Erkrankung von ihm ab.
Viel intensiver kann man wohl kaum in eine Rolle eintauchen: entsetzlich abgemagert, mit eingefallenen Wangen und geröteten Augen verkörpern Matthew McConaughey und Jared Leto äußerst glaubwürdig und brillant zwei von Drogen und Krankheit gezeichnete Charaktere, die trotz ihrer unangenehmen Eigenschaften sehr viel Sympathie ausstrahlen. Und auch die ergreifende Handlung selbst wird bei aller Tragik dankenswerter Weise immer mal wieder durch humorvollere Momente aufgelockert.

MONSTERS 6/10

Verfasst: 30.08.2014, 16:39
von Olmo
Großbritannien 2010 - Regie: Gareth Edwards. Darsteller: Whitney Able, Scoot McNairy

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Eine NASA-Sonde, die auf der Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem war, stürzt über dem Norden von Mexiko ab. Jahre später haben sich dort riesige krakenartige Wesen verbreitet, denen die Bevölkerung nach und nach zum Opfer gefallen ist. Die Militärs von Mexiko und der USA führen einen erbitterten Kampf gegen die Monster und haben die ''infizierte Zone'' zum Quarantänegebiet erklärt. Durch eben dieses Gebiet müssen der Fotograf Andrew (McNairy) und Samatha (Able), die Tochter seines Verlegers geschleust werden, um zurück in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Sie überstehen die Reise zwar unbeschadet, müssen jedoch nach Überquerung des gigantischen Grenzwalls an der mexikanisch-amerikanischen Grenze feststellen, dass die Monster bereits nach Texas vorgedrungen sind.
Untypischer Monsterfilm, bei dem die wahrhaft lovecraftschen Kreaturen nur selten zu sehen sind, was aber die bedrohliche Atmosphäre umso realistischer wirken lässt. Die Beweggründe der Außerirdischen und das Verhalten der betroffenen Menschen sind dabei sehr differenziert dargestellt. Das Ganze ist letzendlich eine recht passable Mischung aus ''Jurassic Park'' und ''District 9'', inszeniert in einer atemberaubenden Kulisse.

DIE TRIBUTE VON PANEM: CATCHING FIRE 7/10

Verfasst: 31.08.2014, 12:37
von Olmo
USA 2013 - Regie: Francis Lawrence. Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Lenny Kravitz, Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright, Stanley Tucci, Donald Sutherland

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Während Katniss (Lawrence) und Peeta (Hutcherson) immer noch traumatisiert von den ''Hungerspielen'' auf der ''Tour der Sieger'' zusammen mit Mentor Haymitch (Harrelson) widerwillig die Interessen des Capitols vertreten müssen, weiten sich in den Distrikten die Aufstände gegen das Regime immer weiter aus, was von den ''Friedenswächtern'' erbarmungslos unterdrückt wird. Präsident Snow (Sutherland) erkennt die Ursache für die Unruhen in Katniss' rebellischem Verhalten und will sie und ihr gesamtes Umfeld beseitigen. Dazu lässt er von seinem neuen obersten Spielleiter Heavensbee (Hoffman) Jubiläumsspiele ausrichten, bei denen die Tribute aus dem Kreis aller früheren Sieger rekrutiert werden. So landen Katniss und Peeta abermals in der Arena, wo sie weniger den Angriffen der Gegner als den perfiden programmierten Fallen des Spiels selbst ausgesetzt sind. Doch der Unmut unter den ehemaligen Siegern, sich trotz anderslautenden Versprechen erneut den Spielen stellen zu müssen, führt auch zu unerwarteten Allianzen - innerhalb und außerhalb der Arena.
Solide Fortsetzung der Panem-Trilogie, abermals optisch und atmosphärisch hervorragend umgesetzt. Jennifer Lawrence brilliert erneut in der Rolle der bedingungslos rebellischen Katniss, die aus ihrem Schicksal zunehmend an Stärke schöpft und sich dem fürchterlichen Regime mutig entgegenstellt.

TOAST 6/10

Verfasst: 31.08.2014, 16:35
von Olmo
Großbritannien 2010 - Regie: S. J. Clarkson. Darsteller: Helena Bonham Carter, Ken Stott, Victoria Hamilton, Freddie Highmore, Oscar Kennedy

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Der kleine Nigel (Kennedy), der sich leidenschaftlich für gutes Essen interessiert, wächst bei seinem lieblosen Vater (Stott) und seiner asthmakranken Mutter (Hamilton) auf, die leider überhaupt nicht kochen kann. Nach dem Tod der Mutter drängt sich zu Nigels Missfallen die Putzfrau Joan Potter (Bonham Carter) nach und nach in das Leben der Hinterbliebenen, die sich im Gegensatz zur Mutter als hervorragende Köchin erweist. Als Teenager macht Nigel (Highmore) beim Hauswirtschaftsunterricht in der Schule erste eigene Kocherfahrungen und liefert sich bald mit seiner Stiefmutter einen wahren Kochkrieg, um mit leckeren Kreationen die Gunst des Vaters zu erlangen.
Nette Komödie, die auf dem gleichnamigen autobiographischen Roman des englischen Kochbuchautors Nigel Slater beruht. Der Film ist herrlich bunt bebildert und mit hervorragenden Darstellern versehen. Leider ist die Geschichte äußerst oberflächlich erzählt und bleibt in der Rückschau auf die betreffenden Ereignisse sehr einseitig und undifferenziert.

HANNAH ARENDT 7/10

Verfasst: 02.09.2014, 01:05
von Olmo
Deutschland, Frankreich, Israel, Luxemburg 2012 - Regie: Margarethe von Trotta. Darsteller: Barbara Sukowa, Axel Milberg, Janet McTeer, Julia Jentsch, Ulrich Noethen, Michael Degen, Nicholas Woodeson, Sascha Ley, Victoria Trauttmansdorff, Klaus Pohl, Friederike Becht, Megan Gay, Tom Leick, Harvey Friedman

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Als die emigrierte Jüdin Hannah Arendt im Auftrag des ''New Yorker'' in Jerusalem den Prozess gegen den Kriegsverbrecher Adolf Eichmann verfolgen soll, erwartet sie, im Gerichtssaal einem bösartigen Monster gegenüberzutreten. Doch der Angeklagte erweist sich als langweiliger Bürokrat, der gedankenlos die ihm gestellten Aufgaben ausgeführt hat. Die in ihrem bald darauf erscheinenden Artikel behandelte Entmystifizierung des Nazis als mechanischer Befehlsempfänger, der ihrer Meinung nach komplett das Denken eingestellt hat, vor allem aber die erstmals diskutierte Rolle der ''Judenräte'', die mit den deutschen Behörden kooperierten, rufen in der Öffentlichkeit Entrüstung hervor, auch einige von Arendts langjährigen Freunden wenden sich von ihr ab.
Gelungenes Portrait einer bemerkenswerten und äußerst streitbaren Persönlichkeit. Wie kaum ein Anderer hat sich Hannah Arendt auch gegen alle Widerstände mit allen Facetten des Grauens des Holocaust beschäftigt, um sich einer Erklärung für das Unfassbare wenigstens anzunähern. Die in den Film eingewobenen Originalaufnahmen vom Eichmann-Prozess decken diese Facetten in schockierender Weise auf.

ODD THOMAS 6/10

Verfasst: 09.09.2014, 17:52
von Olmo
USA 2013 - Regie: Stephen Sommers. Darsteller: Anton Yelchin, Addison Timlin, Gugu Mbatha-Raw, Shuler Hensley, Leonor Varela, Nico Tortorella, Patton Oswalt, Melissa Ordway, Willem Dafoe

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Odd Thomas (Yelchin) kann nicht nur mit den Toten sprechen und dadurch ungelöste Todesfälle aufklären, in seinen Träumen erhält er außerdem Hinweise auf bevorstehende Verbrechen, wobei sich die großen Massaker auch durch das Erscheinen der transdimensionalen ''Bodaks'' ankündigen, die sich am Anblick des Blutrausches weiden. Nur wenige wie seine Freundin Stormy (Timlin) und der Polizist Wyatt Porter (Dafoe) wissen von Odds Gabe und helfen dabei, diese geheim zu halten, da sich Odd bei der Verbrechensaufklärung sonst zu sehr verdächtig machen würde. Ein verstörender Traum und das massenhafte Auftreten der ''Bodaks'' deuten auf eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes hin, die Odd und Stormy um jeden Preis verhindern wollen.
Verfilmung nach einer Romanreihe des Mystery-Fließband-Autors Dean Koontz, der mit dem Ergebnis wie auch bei früheren Leinwandadaptionen völlig unzufrieden war. So schlecht ist das Ganze aber gar nicht, immerhin wartet der Film mit guten Darstellern und sehenswerten Spezialeffekten auf. Nur die beständige Erzählerstimme aus dem Off erinnert mehr an eine Teenie-Serie auf dem Disney Channel nervt auf Dauer ganz gewaltig.

MOONRISE KINGDOM 7/10

Verfasst: 09.09.2014, 22:37
von Olmo
USA 2012 - Regie: Wes Anderson. Darsteller: Bruce Willis, Edward Norton, Bill Murray, Frances McDormand, Tilda Swinton, Jared Gilman, Kara Hayward, Jason Schwartzman, Bob Balaban

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Der Waisenjunge Sam (Gilmore), unbeliebt bei seiner Khaki-Scout-Truppe und ungeliebt von seiner Pflegefamilie, türmt aus dem Pfadfinderlager, um mit seiner Brieffreundin Suzy (Hayward) zusammen zu sein, welche von ihrer Familie ebenfalls ausgegrenzt wird. Die beiden werden schon bald in ihrem idyllischen Versteck aufgespürt und Sam droht nun die Abschiebung in ein Waisenhaus einschließlich Elektroschocktherapie.
Skurriles Drama mit der für Wes Anderson typischen perfektionistischen visuellen Gestaltung, die an wunderschön bunte Gemälde erinnert. Trotz der hochkarätigen Besetzung mit gestandenen Hollywood-Größen wird die Handlung hauptsächlich von den großartigen Jungdarstellern getragen. Die schöne Musik rundet das phantasievolle Werk schließlich ab.

THE WAY BACK - DER LANGE WEG 4/10

Verfasst: 13.09.2014, 22:41
von Olmo
Polen, USA, Vereinigte Arabische Emirate 2012 - Regie: Peter Weir. Darsteller: Jim Sturgess, Ed Harris, Saoirse Ronan, Colin Farrell, Dragoș Bucur, Alexandru Potocean, Gustaf Skarsgård, Sebastian Urzendowsky, Mark Strong

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Der Pole Janusz Wieszczek (Sturgess) wird als vermeintlicher Spion von den Sowjets zu 20 Jahren Gulag in Sibirien verurteilt. Zusammen mit dem Amerikaner Smith (Harris), dem Mörder Valka (Farrell) und vier weiteren Häftlingen gelingt Janusz inmitten eines Schneesturms die Flucht. Es beginnt eine entbehrungsreiche Wanderung durch Sibirien, bei der nicht nur Gefahr durch die erbarmungslose Natur droht, sondern auch durch die einheimische Bevölkerung, die für die Ergreifung flüchtiger Häftlinge fürstlich entlohnt wird. Die Freude über den Grenzübertritt zur Mongolei sorgt für die um die junge Irena (Ronan) angewachsene Gruppe nur kurz für Freude, da auch dort die Kommunisten inzwischen die Macht übernommen haben. Die weitere, schier endlose Odyssee durch die Mongolei, China, Tibet und den Himalaya bis nach Indien fordert nach und nach ihre Opfer.
Der dem Film zugrunde liegende Roman ''Der lange Weg: Meine Flucht aus dem Gulag'' von Sławomir Rawicz gilt als höchst umstritten ob seines Wahrheitsgehalts. Abgesehen von Ed Harris trägt die komplette Fehlbesetzung durch wie Fremdkörper wirkende Hollywoodstars nicht zu einer höheren Glaubwürdigkeit bei. Diese Schwächen können auch nicht durch die traumhaft schönen Landschaften aufgewertet werden, durch die sich die Protagonisten bewegen und in denen sich Ed Harris zurecht durch das permanente Geplapper der Filmcrew in seiner Ruhe und Konzentration gestört fühlte.

RESTLESS 7/10

Verfasst: 15.09.2014, 20:56
von Olmo
USA 2011 - Regie: Gus Van Sant. Darsteller: Henry Hopper, Mia Wasikowska, Ryô Kase, Schuyler Fisk, Jane Adams, Chin Han, Lusia Strus

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Seit dem Unfalltod seiner Eltern hat der junge Enoch (Hopper) eine morbide Leidenschaft entwickelt und schleicht sich auf die Beerdigungen fremder Leute. Sein bester Freund ist Hiroshi (Kase), der Geist eines japanischen Kamikaze-Piloten, der ihm Halt gibt und der mit ihm leidenschaftlich gern ''Schiffe versenken'' spielt. Auf einer Trauerfeier trifft Enoch auf die naturliebende Annabel (Wasikowska), die schwer an Krebs erkrankt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat. Ihre verbleibende Zeit wird mit skurrilen Aktionen ausgeschmückt, aus denen sich eine romantische Liebesbeziehung entwickelt. Doch ihre kindliche Unbekümmertheit hält der bitteren Realität nicht Stand.
Wunderschön bebildertes Drama um Liebe und Tod, mit dem Henry Hopper in die gewaltigen Fußstapfen seines Vaters, des großen Dennis Hopper schlüpft.

MILCHGELD. EIN KLUFTINGERKRIMI 6/10

Verfasst: 20.09.2014, 22:05
von Olmo
Deutschland 2012 - Regie: Rainer Kaufmann. Darsteller: Herbert Knaup, Johannes Allmayer, Jockel Tschiersch, Hubert Mulzer, Katharina Spiering, Sarah-Lavinia Schmidbauer, Margret Gilgenreiner, Klaus Zmorek, Karl Knaup, Tilo Prückner

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Kurz vor Antritt seines lange geplanten Urlaubs wird Kommissar Kluftinger (Knaup) zum Leidwesen seiner Frau mit einem weiteren Mordfall konfrontiert. Der Betriebsleiter einer Molkerei wurde ermordet und nicht wenige kommen als Täter in Frage, da der Mann wegen seiner Milchpreispolitik bei den örtlichen Bauern verhasst war. Auch Kluftingers Vater (Prückner), rüstiger Ex-Polizist und Nachbar des Opfers stellt voller Elan und in Zusammenarbeit mit Kluftingers Stellvertreter Maier (Allmayer) ganz eigene Ermittlungen an. Und während der Sohn sich allerorten durch seine Verdächtigungen höchst unbeliebt macht bringt sich der Vater durch seine Alleingänge in große Gefahr.
Nach ''Erntedank'' die zweite ''Kluftinger''-Verfilmung nach der Krimireihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr, abermals mit grandiosen Darstellern besetzt. Leider sind die Figuren mit ihren sympathischen Marotten dieses Mal nicht ganz so gut herausgearbeitet und die Geschichte um den Kriminalfall selbst ist auch ziemlich dünn geraten.