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Olmo
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DIE AKTE ODESSA 7/10

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Deutschland, Großbritannien 1974 - Regie: Ronald Neame. Darsteller: Jon Voight, Mary Tamm, Maria Schell, Derek Jacobi, Peter Jeffrey, Klaus Löwitsch, Kurt Meisel, Hannes Messemer, Garfield Morgan, Shmuel Rodensky, Ernst Schröder, Günter Strack, Noel Willman, Maximilian Schell

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Nach dem Tod eines überlebenden Juden des Rigaer Ghettos erfährt der Hamburger Journalist Peter Miller (Voight) durch dessen Tagebuch von den Verbrechen des dortigen Lagerleiters Eduard Roschmann (Schell), genannt ''Der Schlächter von Riga''. Auf der Suche nach dem untergetauchten Kriegsverbrecher stößt Miller auf ein abscheuliches Netzwerk ehemaliger SS-Angehöriger namens ''Odessa'', dessen Mitglieder inzwischen unerkannt an den höchsten Stellen von Politik, Wirtschaft und Polizei operieren. Mit Unterstützung des Mossad nimmt Miller inkognito Kontakt zu ''Odessa'' auf und spürt Roschmann schließlich in Heidelberg auf. Dieser leitet ein erfolgreiches Elektronikunternehmen, das unter anderem auch ein neuartiges Raketenlenksystem an die Ägypter zur Vernichtung israelischer Städte liefern will.
Spannende Verfilmung des teilweise auf Tatsachen beruhenden Romans von Frederick Forsyth - gedreht an zahlreichen Originalschauplätzen und ausgestattet mit einer ganzen Riege hochrangiger Darsteller. Die Existenz einer der ''Odessa'' vergleichbaren Organisation wird von Historikern zwar bezweifelt, dass alte Nazi-Schergen nach dem Krieg in Bundesrepublik und DDR in hohe Positionen gelangten ist inzwischen allerdings allseits bekannt und wurde von den Alliierten zum Teil sogar befürwortet.
Olmo
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PARANORMAL ACTIVITY 2 0/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Tod Williams. Darsteller: Katie Featherston, Micah Sloat, Brian Boland, Molly Ephraim, Sprague Grayden

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Eine langweilige Familie - Verwandte der Protagonisten aus dem ersten Teil - bewohnt ein angeberisch großes Haus in San Diego. Nach einem vermeintlichen Einbruch werden überall im und um das Haus Überwachungskameras installiert, die schon bald so aufregende Phänomene wie klappernde Türen, brennende Pfannen und fliegende Poolreinigungsgeräte aufzeichnen. Die Tochter der Familie und die mexikanische Haushälterin schließen daraus haarscharf, dass ein böser Dämon hier sein Unwesen treibt, der es auf die Seele des kleinen Bruders abgesehen hat.
Kommerzieller Pseudo-Horror, der jeder weiteren Kommentierung unwürdig ist.
Olmo
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BOXHAGENER PLATZ 8/10

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Deutschland 2010 - Regie: Matti Geschonneck. Darsteller: Gudrun Ritter, Michael Gwisdek, Samuel Schneider, Meret Becker, Jürgen Vogel, Hermann Beyer, Klaus Manchen, Dieter Montag, Volkmar Kleinert, Ingeborg Westphal, Hans-Uwe Bauer, Matthias Matschke, Sebastian Hülk, Claudia Geisler, Horst Krause, Milan Peschel

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Der junge Holger (Schneider) wächst unter beschaulichen Verhältnissen in Ulbrichts Ost-Berlin als Sohn des Volkspolizisten Klaus-Dieter (Vogel) und der Friseurin Renate (Becker) auf. Seine Eltern streiten sich häufig und die Mutter träumt sogar von der Flucht in den Westen, weshalb der Junge viel Zeit bei seiner resoluten Großmutter Otti (Ritter) und ihrer leckeren Hausmannskost verbringt. Obwohl sie noch immer mit dem Kriegsveteranen Rudi (Beyer) verheiratet ist, wird die alte Dame von zahlreichen Verehrern umworben. Sie verliebt sich schließlich in den gebildeten Karl (Gwisdek), ehemals ein Kämpfer des ''Spartakus-Bundes'', der Holger allerhand kluge, in der DDR aber auch gefährliche Gedanken über alte Nazis und den ''wahren'' Kommunismus vermittelt. Dann jedoch werden sowohl Rudi als auch Karl verdächtigt, für den Tod des örtlichen Fischhändlers verantwortlich zu sein, welcher ebenfalls einer von Ottis Verehrern war.
Wunderschönes Portrait einer durchschnittlichen Familie, die sich in ihrem heimeligen Alltag mit der kommunistischen Führung arrangiert hat, ohne sich allzusehr für diese zu engagieren. Dabei wird aber auch verdeutlicht, wie schnell unbescholtene Bürger aus unterschiedlichsten Gründen zu Staatsfeinden erklärt wurden und die Abgründe des Regimes zu spüren bekamen. Von ''Ostalgie'' also keine Spur.
Zuletzt geändert von Olmo am 18.11.2013, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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INTO THE WHITE 5/10

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Norwegen, Schweden 2012 - Regie: Petter Næss. Darsteller: Florian Lukas, David Kross, Stig Henrik Hoff, Lachlan Niboer, Rupert Grint

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1940 kämpfen Deutsche und Briten um den Zugang zu Norwegens wertvollen Rohstoffvorkommen. Zwei gegnerische Flugzeuge schießen sich während dieser Kämpfe gegenseitig ab, woraufhin sich die überlebenden Besatzungsmitglieder auf unterschiedlichen Wegen durch die verschneite Ödnis zu einer abgelegenen Jagdhütte durchschlagen. Anfangs nimmt man sich noch gegenseitig gefangen und verzettelt sich in ideologischen Diskussionen und vorurteilsbehafteten Provokationen. Doch je mehr das Brennholz und die Nahrungsvorräte zur Neige gehen, desto mehr raufen sich die Kriegsgegner zusammen und kämpfen gemeinsam ums Überleben in der Wildnis.
Die Verfilmung der auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte ist nur teilweise gelungen. Viel zu hektisch und ohne Einführung der Protagonisten wird in die Handlung eingestiegen, und das steife und klischeehafte Auftreten der Hauptfiguren zu Anfang ist sogar regelrecht nervtötend, was angesichts so vielversprechender Darsteller wie Florian Lukas, David Kross oder Rupert Grint eine echte Enttäuschung ist. Das Ganze bessert sich dann im Laufe des Films und man wird Zeuge einer anrührenden Episode über einen kleinen Funken Menschlichkeit innerhalb des Irrsinns des Zweiten Weltkriegs.
Olmo
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EINE ZAUBERHAFTE NANNY - KNALL AUF FALL ... 6/10

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... IN EIN NEUES ABENTEUER - Frankreich, Großbritannien, USA 2010 - Regie: Susanna White. Darsteller: Emma Thompson, Maggie Gyllenhaal, Rhys Ifans, Maggie Smith, Bill Bailey, Sam Kelly, Daniel Mays, Asa Butterfield, Oscar Steer, Rosie Taylor-Ritson, Eros Vlahos, Lil Woods

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Die junge Mrs. Green ist heillos damit überfordert, zur gleichen Zeit den eigenen Bauernhof am Laufen zu halten, Ordnung in ihrem Lebensmittelgeschäft zu schaffen und ihre drei undisziplinierten, lärmenden Gören in den Griff zu bekommen. Ihr Mann befindet sich im Krieg und ihr Schwager will den Bauernhof so schnell wie möglich gewinnbringend verkaufen, um seine Schulden zu begleichen. Als schließlich auch noch zwei extrem hochnäsige Kinder von Verwandten aus der Großstadt eintreffen, bricht endgültig das Chaos im Hause Green aus, das nur noch von der kompromisslosen Nanny McPhee beseitigt werden kann. Als der Vater für tot erklärt wird und damit für die Familie der Verlust aller Existenzgrundlagen droht, hilft sie den Kindern zu beweisen, dass ihr Vater noch am Leben ist.
Ab und zu darfs auch mal ein harmloser Kinderfilm sein. Emma Thompsons Fortsetzung von ''Eine zauberhafte Nanny'' hat mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs diesmal einen etwas ernsteren Hintergrund, was ebenso dramatisch wie ironisch thematisiert wird. Die erwartungsgemäß souveränen Hollywood-Größen und die äußerst talentierten Jungdarsteller gestalten das Fantasyabenteuer insgesamt recht unterhaltsam.
Zuletzt geändert von Olmo am 17.11.2013, 03:35, insgesamt 1-mal geändert.
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MEN IN BLACK 3 - 7/10

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USA, Vereinigte Arabische Emirate 2012 - Regie: Barry Sonnenfeld. Darsteller: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, Jemaine Clement, Michael Stuhlbarg, Alice Eve, Bill Hader, David Rasche, Emma Thompson

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Der brutale Boris (Clement), genannt ''die Bestie'' entkommt aus dem Hochsicherheitsgefängnis auf dem Mond, in das ihn Agent K (Jones) einst verfrachtete, nachdem er ihm den linken Arm weggeschossen hatte. Um sich zu rächen, reist Boris ins Jahr 1969 zurück und tötet seinen Widersacher. In der Gegenwart kann sich nur noch Agent J (Smith) an die Existenz seines Partners erinnern, der für alle anderen längst tot ist. Weil dieser damit auch nie das ''Arcnet'' zur Abwehr von Boris' aggressiver außerirdischer Rasse um den Planeten installieren konnte, droht der Erde nun ein allesvernichtender Angriff. Agent J muss daher ebenfalls in die Sechziger zurückreisen und zusammen mit dem jungen Agent K (Brolin) die Vergangenheit wieder zurechtrücken.
Überraschend gut gelungener dritter Teil der ''Men in Black''-Reihe, der sich einerseits vieler bewährter Elemente aus den vorherigen Teilen bedient, andererseits aber auch eine völlig neue Geschichte erzählt und sich dadurch von den üblichen kommerziellen Sequels unterscheidet. Das unvermeidlich alberne Auftreten von Will Smith wird dabei von der übermächtigen Präsenz von Tommy Lee Jones und vor allem von Josh Brolin weitgehend überlagert.
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WAS KOMMEN WIRD 5/10

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Großbritannien 1936 - Regie: William Cameron Menzies. Darsteller: Raymond Massey, Edward Chapman, Ralph Richardson, Margueretta Scott, Cedric Hardwicke, Maurice Braddell, Sophie Stewart, Derrick De Marney, Ann Todd, Pearl Argyle, Kenneth Villiers, Ivan Brandt, Anne McLaren, Patricia Hilliard, Charles Carson

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Als die Zeitungen am Weihnachtstag 1940 vor einem drohenden Krieg warnen, nimmt die Bevölkerung der blühenden Stadt Everytown das nicht besonders ernst und genießt die Feiertage. Doch noch am selben Abend beginnt die Mobilmachung und die darauffolgenden jahrzehntelangen Kämpfe verwüsten das Land, zerstören die Stadt und werfen die Menschen in eine barbarische, vorzivilisatorische Lebensweise zurück. Die Hälfte der Überlebenden wird schließlich noch von einer verheerenden Seuche dahingerafft. Eines Tages erscheint ein Repräsentant einer wissenschaftsgläubigen Friedenstruppe, die mit allen Mitteln eine pazifistische Weltordnung durchsetzen will und die sich erfolgreich gegen den in Everytown herrschenden Warlord behauptet. Generationen später hat sich die Stadt zu einem blitzsauberen und hochtechnisierten Utopia entwickelt, das sich anschickt, die ersten Menschen ins All zu befördern.
Die Handlung basiert auf einem Roman von H. G. Wells, der auch an der Umsetzung des Films beteiligt war. Die Geschichte ist geprägt von einem fast religiösen Glauben an die Errungenschaften der Technik und den wissenschaftlichen Fortschritt, ohne den die Menschheit in der Barbarei versinken würde. Dabei wird allerdings verkannt, dass blinder Fortschrittsglaube und unbezähmbare Technik die Menschheit erst zu den größten kriegerischen Barbareien ihrer Geschichte geführt hat und technischer Fortschritt nicht zwangsläufig mit zunehmender menschlicher Vernunft einhergeht. Bemerkenswert ist dennoch, dass der Film zukünftige Ereignisse wie den zerstörerischen Zweiten Weltkrieg oder die Luftschlacht um England vorwegnimmt. Nur beim ersten Flug zum Mond lag man um fast 70 Jahre daneben. Die beeindruckenden Kulissen des zukünftigen Everytown erinnern an Fritz Langs ''Metropolis'', während die Idee einer friedlichen Organisation von Wissenschaftlern, die sich dem Erhalt des technischen Fortschritts und der Kultur inmitten der Barbarei verschrieben haben, in ähnlicher Form wieder bei Issac Asimovs ''Foundation''-Zyklus auftaucht.
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VERBLENDUNG 7/10

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Deutschland, Dänemark, Schweden 2009 - Regie: Niels Arden Oplev. Darsteller: Michael Nyqvist, Noomi Rapace, Sven-Bertil Taube, Peter Haber, Peter Andersson, Marika Lagercrantz, Ingvar Hirdwall, Ewa Fröling, Björn Granath, Lena Endre

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Der hochbetagte Unternehmer Henrik Vanger (Taube) will einen letzten Versuch unternehmen, das mysteriöse Verschwinden seiner Nichte Harriet vierzig Jahre zuvor aufzuklären. Er baut dabei auf die Dienste des Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist (Nyqvist), der gerade wegen Verleumdung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde und sich vor seinem Haftantritt gerne des Falles annimmt, zumal er Harriet noch aus Kindertagen kennt. Zur Überprüfung von Blomkvists Integrität wurde zuvor die junge Hackerin Lisbeth Salander (Rapace) auf den Journalisten angesetzt. Heimlich verfolgt sie seine Ermittlungen, ehe sie ihn auf eine entscheidende Spur bringt. Zusammen decken sie eine ganze Serie bestialischer, religiös motivierter Frauenmorde auf und geraten dabei in Lebensgefahr.
Hochklassige Verfilmung des ersten Romans aus Stieg Larssons ''Millennium-Trilogie''. Der in bedrückend düsterer Atmospäre gehaltene Film schreckt nicht von der drastischen Darstellung brutalster Folter- und Vergewaltigungsszenen zurück. Noomi Rapace brilliert in der Darstellung einer gebeutelten Außenseiterin, die sich aber dennoch durchzusetzen vermag. 2011 wurde ein Hollywood-Remake des Films mit Daniel Craig und Rooney Mara in den Hauptrollen gedreht.
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DER DIEB DER WORTE 5/10

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USA 2012 - Regie: Brian Klugman, Lee Sternthal. Darsteller: Bradley Cooper, Jeremy Irons, Dennis Quaid, Olivia Wilde, Zoë Saldana, Ben Barnes, Nora Arnezeder, Michael McKean, John Hannah, J. K. Simmons, Ron Rifkin, Željko Ivanek

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Der Schriftsteller Clayton Hammond (Quaid) liest vor großem Publikum aus seinem neuen Roman. Darin erzählt er von Rory Jansen (Cooper), ebenfalls ein Schriftsteller, der lange Zeit erfolglos versucht, eines seiner Bücher zu publizieren. Dann entdeckt er durch Zufall ein altes Manuskript, das er kurzenhand abschreibt und als sein eigenes Werk ausgibt und so zum gefeierten Star der Szene wird. Dann jedoch trifft er auf einen alten Mann (Irons), der sich als wahrer Autor des Erfolgswerkes zu erkennen gibt und ihm seine wechselvolle Lebensgeschichte erzählt. Rory plagen schwere Gewissensbisse, doch mit dem Tod des alten Mannes bleibt das Geheimnis letztendlich für immer verborgen. Durch bohrende Fragen enthüllt die Studentin Daniella (Wilde) schließlich, dass Hammonds Roman autobiographisch ist und er sich nach Vergebung für seine Missetaten sehnt.
Interessant verschachteltes, inhaltlich aber eher dürftiges und vorhersehbares Drama mit äußerst schwachen Darstellern, die sich hilf- und ergebnislos durch ein moralisches Dilemma hindurchquälen.
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DAME KÖNIG AS SPION 8/10

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Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2011 - Regie: Tomas Alfredson. Darsteller: Gary Oldman, Kathy Burke, Benedict Cumberbatch, David Dencik, Colin Firth, Stephen Graham, Tom Hardy, Ciarán Hinds, John Hurt, Toby Jones, Simon McBurney, Mark Strong

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Im persönlichen Auftrag des britischen Geheimdienstchefs ''Control'' (Hurt) soll Agent Prideaux (Strong) in Budapest einen ungarischen General treffen, der ihm den Namen eines Maulwurfs in der Führungsriege um ''Control'' enthüllen soll. Doch der Auftrag scheitert tragisch und ''Control'' wird zusammen mit seinem Vertrauten Smiley (Oldman) entlassen. Der zuständige Staatssekretär, dem die Methoden der verbliebenen Geheimdienstleitung um Percy Alleline (Jones) und Bill Haydon (Firth) ohnehin suspekt sind, erhält bald darauf von dem jungen Agenten Ricki Tarr (Hardy) ebenfalls einen Hinweis auf einen Maulwurf in dieser Gruppe. Auf sein Bestreben hin müssen sich nun Smiley und der Geheimdienstmitarbeiter Peter Guillam (Cumberbatch) der zermürbenden Aufgabe stellen, den Verräter in ihrer ehemals so eingeschworenen Truppe zu entlarven.
Ruhige und stimmungsvolle, aber nichtsdestotrotz beeindruckende Verfilmung des Romans von John le Carré, umgesetzt in faszinierenden Bildern und bestückt mit einer ganzen Horde erlesener Darsteller. Die zahlreichen, schnell aufeinanderfolgenden Zeitsprünge gestalten die Handlung zuweilen etwas unübersichtlich, was dem Filmvergnügen aber keinen Abbruch tut und den Zuschauer in jedem Fall über die gesamte Länge wach hält.
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DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN 8/10

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Belgien, Frankreich 2012 - Regie: Jacques Audiard. Darsteller: Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts, Armand Verdure, Céline Sallette, Corinne Masiero, Bouli Lanners, Jean-Michel Correia

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Völlig mittellos kommt der junge Ali (Schoenaerts) mit seinem kleinen Sohn ins südfranzösische Antibes, um bei seiner Schwester zu wohnen. Er heuert bei einer Sicherheitsfirma an und macht als Türsteher in der Diskothek eines Abends Bekanntschaft mit der resoluten Waltrainerin Stéphanie (Cotillard). Kurz darauf verliert Stéphanie bei einem tragischen Arbeitsunfall beide Beine und damit auch ihren gesamten Lebensmut. Sie nimmt Kontakt zu Ali auf, der sie mit seiner direkten und unkonventionellen Art aus ihrer Lethargie reißt. Die sich entwickelnde Liebesbeziehung verläuft nicht ganz unproblematisch, und erst ein weiterer Schicksalsschlag führt die beiden schließlich zusammen.
Die äußerst ungewöhnliche Liebesgeschichte erweist sich als wahres Filmjuwel. Die international längst etablierte Marion Cotillard (La vie en rose, The Dark Knight Rises) war sich nicht zu schade, in diese höchst anspruchsvolle Charakterrolle zu schlüpfen und ihr Können abseits der Hollywood-Banalität erneut unter Beweis zu stellen. Aber nicht nur die ungewöhliche Handlung und die herausragenden Darsteller beeindrucken, sondern auch die unfassbaren Spezialeffekte, bei denen Marion Cotillards Beine in erschreckend realistischer Weise digital entfernt und ihre Stumpen und Prothesen auf diesselbe Weise immer wieder drastisch ins Bild gesetzt werden.
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GAMER 3/10

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USA 2009 - Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor. Darsteller: Gerard Butler, Michael C. Hall, Amber Valletta, Logan Lerman, Terry Crews, John Leguizamo, Zoë Bell, John de Lancie, Aaron Yoo, Jonathan Chase, Noel Gugliemi, Ludacris, Kyra Sedgwick

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Der Milliardär Ken Castle (Hall) hat Zellenimplantate entwickelt, die die Fremdsteuerung realer Personen durch andere Menschen ermöglicht. So können nun in der Welt von ''Society'' verschwitzte Fettsäcke ihre sexuellen Perversionen ausleben, während in ''Slayers'' verurteilte Sträflinge als moderne Gladiatoren dahingemetztelt werden. Der muskelbepackte Kable (Butler), gesteuert von dem jungen Spieler Simon (Lerman), ist der umjubelte Star des Spiels und steht kurz vor Erreichen des 30. Levels, was seine Freilassung bedeuten würde. Ein Hackerangriff der Untergrundbewegung ''Humanz'' ermöglicht Kable die vorzeitige Flucht. Mit deren und Simons Hilfe kann er seine Frau aus ''Society'' befreien und Castles Pläne zur Kontrolle über die gesamten Menschheit mittels seiner Steuerungszellen verhindern.
Unendlich langweilige Restesuppe aus uralten, aufgewärmten Dystopien über die Verrohung der Gesellschaft und die Versklavung der Menschheit durch unkontrollierbare Technik. Einige an sich brauchbare Darsteller sind durch die miserable Story maßlos unterfordert, während andere einfach nur schlechte Schauspieler sind. Eine minimale Aufwertung erfährt dieser animationsüberladene Science-Fiction-Durchfall durch den brauchbaren Soundtrack und das freudige Wiedersehen mit dem netten John de Lancie alias ''Q''.
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SILVER LININGS 7/10

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USA 2012 - Regie: David O. Russell. Darsteller: Bradley Cooper, Jennifer Lawence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Anupam Kher, Chris Tucker

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Der Lehrer Pat Solitano Jr. (Cooper) kehrt nach acht Monaten Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in sein Elternhaus zurück. Er wurde dort auf richterliche Anordnung zur Behandlung einer massiven bipolaren Störung eingewiesen, nachdem er den Liebhaber seiner Frau Nikki fast zu Tode geprügelt hätte. Pat glaubt zunächst, er habe genug Fortschritte gemacht, um auf seine Medikamente verzichten zu können und träumt von einer Versöhnung mit Nikki. Doch die schmerzlichen Erinnerungen und die Nähe zu seinem neurotischen und von Sportwetten besessenen Vater (De Niro) lassen Pat immer wieder in aggressives Verhalten zurückfallen. Ausgerechnet der Kontakt zu der psychisch ebenfalls äußerst instabilen Tiffany (Lawrence) gibt ihm neuen Halt. Zusammen trainieren sie für einen bevorstehenden Tanzwettbewerb, was für beide eine wirksame Therapie darstellt und Nikki davon überzeugen soll, dass Pat ein völlig neuer Mensch ist.
Eine wahrhaft ''irre'' Liebesgeschichte, die aber weniger durch die Handlung selbst, dafür um so mehr durch die herausragende Leistung der hochrangigen Darsteller überzeugt. Jennifer Lawrence wurde dafür 2013 zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet. Das etwas kitschige Happy End des Films ist zwar recht unglaubwürdig, alles andere wäre aber auch viel zu deprimierend gewesen. Ein kleiner ''Silberstreif'' am Horizont einer völlig durchgeknallten Welt tut auch mal gut.
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LIFE OF PI - SCHIFFBRUCH MIT TIGER 6/10

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China, USA 2012 - Regie: Ang Lee. Darsteller: Suraj Sharma, Irrfan Khan, Tabu, Rafe Spall, Gérard Depardieu

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Piscine Molitor Patel, genannt ''Pi'' wächst als Sohn eines Zoodirektors im französischen Teil Indiens auf. Doch der Zoobetrieb ist hier längst nicht mehr rentabel, und so schifft sich die Familie samt der meisten Tiere auf einem japanischen Frachter ein, der sie nach Kanada bringen soll. Im Sturm sinkt das Schiff und Vater, Mutter und Bruder kommen ums Leben. Nur Pi kann auf einem Rettungsboot entkommen - zusammen mit einem Zebra, einem Orang Utan, einer Hyäne und vor allem einem äußerst ungemütlichen Bengalischen Tiger namens ''Richard Parker''. Nachdem die anderen Tiere als Raubtierimbiss geendet sind, entbrennt zwischen Pi und dem Tiger ein scheinbar aussichtsloser Kampf ums Überleben.
Das außergewöhnliche Drama nach dem Roman von Yann Martel ist eine Art Mischung aus ''Slumdog Millionär'' und ''Die fabelhafte Welt der Amélie''. Die zweifellos wunderschönen und faszinierenden Bilder steigern sich im Laufe des Films zu zeitweise unerträglich kitschigen und märchenhaften Höhepunkten, die aber durch die nachfolgende Handlung eine plausible und akzeptable Erklärung finden.
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VERDAMMNIS 8/10

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Deutschland, Dänemark, Schweden 2009 - Regie: Daniel Alfredson. Darsteller: Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Lena Endre, Peter Andersson, Johan Kylén, Yasmine Garbi, Paolo Roberto, Mikael Spreitz, Georgi Staykov, Per Oscarsson, Ralph Carlsson

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Ein Kollege des Journalisten Mikael Blomkvist (Nyqvist) und dessen Freundin, die beide zum Thema Mädchenhandel aus Osteuropa recherchiert hatten, werden brutal ermordet. Auf der Tatwaffe, die dem Rechtanwalt Nils Bjurman (Andersson) zugeordnet wird, werden ausgerechnet die Fingerabdrücke der kürzlich nach Schweden zurückgekehrten Lisbeth Salander (Rapace) gefunden. Auch Bjurman wird kurz darauf ermordet und Lisbeth steht nunmehr unter dreifachem Mordverdacht, zumal sie mit ihrem Vormund Bjurman nach dessen sexuellen Übergriffen ohnehin noch eine Rechnung offen hatte. Dennoch glaubt Blomkvist fest an Lisbeths Unschuld. Unabhängig voneinander stoßen beide bei ihren Nachforschungen nicht nur auf unangenehme Vertuschungen des Geheimdienstes, sondern auch auf das Geheimnis von Lisbeths Herkunft.
Zweiter Teil von Stieg Larssons ''Millennium''-Trilogie, abermals brillant inszeniert. Der vielschichtige Charakter der Lisbeth Salander, deren Leidensweg die eigentliche Handlung des Films darstellt, wird von Noomi Rapace geradezu meisterhaft herausgearbeitet. Wie schon in ''Verblendung'' werden dem Zuschauer auch hier alle Sex- und Gewaltszenen äußerst drastisch und unverblümt serviert.
Zuletzt geändert von Olmo am 02.12.2014, 01:58, insgesamt 1-mal geändert.
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