
Robinson
Gefährliche Begegnung. USA 1944, 1:37:1, R: Fritz Lang, D: Edward G. Robinson, Joan Bennett, Raymond Massey, Edmund Breon
Der sehr mit dem menschlichen Mordinstinkt beschäftige Psychologieprofessor Richard Wanley (Robinson) träumt in seinem Gentlemansclub von einem Abenteuer, ist sich aber nicht sicher, inwieweit er als bedächtigtes, gesetztes und respektiertes Mitglied der Gesellschaft überhaupt noch fähig ist, aus seinem etablierten Leben tatsächlich auszubrechen. Was ihm bleibt, ist die Phantasie ein Frauenporträt im Schaufenster betreffend, eine Phantasie, die ihn bald einzuholen und gar grausame Realität zu werden droht...
Was der geniale Fritz Lang (Metropolis, Der müde Tod, M) hier sehr gefühlvoll und bedacht in Szene setzt, kann als exemplarisch für sein Filmschaffen in Amerika überhaupt gelten: äußerst stilbildend für das US-Kino der 40er und 50er Jahre, vor allem den Film noir, dennoch weitgehend ohne die genialen Spitzen, die sein Schaffen in Deutschland kennzeichneten. Außer vielleicht in The Fury vermißt der Verehrer der frühere Langfilme hier also einiges, was den Film an sich jedoch nicht weniger sehenswert macht. Lang war einer der vielen Europäer, die dem Hollywoodkino zu seinem Weltruhm verhalfen, nicht so sehr durch herausragende Einzelleistungen als durch das Prägen eingängiger Handlungs- und Inszenierungsmuster.
