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Olmo
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PROSPEROS BÜCHER 5/10

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Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Niederlande 1991 - Regie: Peter Greenaway. Darsteller: John Gielgud, Michael Clark, Michel Blanc, Erland Josephson, Isabelle Pasco

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Der zauberkundige Prospero, einst mächtiger Herzog von Mailand, wurde von seinem Bruder mit Hilfe des Königs von Neapel gestürzt und zusammen mit seiner Tochter Miranda auf eine entlegene Insel vertrieben. Dort lebt er umgeben von hilfreichen Geistern und Dämonen und bezieht sein Wissen und seine ganze Macht aus unzähligen Büchern, die die Geheimnisse der Natur und des Menschen beinhalten. Als ein Schiff mit seinen alten Feinden an Bord an der Insel vorbeisegelt, sinnt Prospero auf Rache und beschwört einen Sturm herauf, der die Schergen an die Ufer seines Reiches spült.
Poetisch und bildgewaltig inszeniert Greenaway William Shakespeares ''Der Sturm''. Eine pompöse Aufeinanderfolge phantasievoller Kostümierung und viel nackter Haut - wunderschön, aber auch unendlich anstrengend.
Olmo
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SADE 7/10

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Frankreich 2000 - Regie: Benoît Jacquot. Darsteller: Daniel Auteuil, Marianne Denicourt, Jeanne Balibar, Grégoire Colin, Isild Le Besco, Jean-Pierre Cassel, Philippe Duquesne, Vincent Branchet, Raymond Gérôme, Jalil Lespert, Dominique Reymond

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Während der Terrorherrschaft Maximilien Robespierres werden der Marquis de Sade (Auteuil) und viele weitere Adlige im Nobelgefängnis in Picpus inhaftiert. De Sades Geliebte Quesnet (Denicourt) unterhält eine Beziehung mit dem Konventsmitglied Fournier (Colin), der den wegen seiner unmoralischen Schriften in Ungnade gefallenen Marquis vor dem Schafott bewahren soll. Angesichts einer Welt, die vollkommen aus den Fugen geraten ist und der ständig drohenden Hinrichtung suchen die Gefangenen von Picpus Ablenkung im Theaterspiel und in vielseitigen sexuellen Ausschweifungen.
Die Gewaltphantasien des ''Monsters'' de Sade werden hier interessanterweise nur ganz am Rande behandelt und auch kaum in Szene gesetzt. Es geht vielmehr um die fürchterlichen Exzesse der blutigen Französischen Revolution, die einem Genozid gleichkommen und in ihrer menschenverachtenden Todesmaschinerie jegliche sadistische Gewaltverherrlichung in den Schatten stellen.
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BASTARD 6/10

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Deutschland 2011 - Regie: Carsten Unger. Darsteller: Martina Gedeck, Markus Krojer, Antonia Lingemann, Thomas Thieme, Beate Maes, Stephan Schad, Finn Kirchner, Hanns Zischler, Sibylle Canonica, Matthias Koeberlin

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Nachdem der kleine Nikolas (Kirchner) verschwindet und bald darauf ein Handyvideo auftaucht, das den Jungen gefesselt in einem Keller zeigt, taucht der junge Leon (Krojer) bei den verstörten Eltern auf und gesteht die Entführung ihres Sohnes. Fortan erpresst er die beiden und zwingt sie in einen gruseligen Familienalltag. Seine Freundin Mathilda (Lingemann) findet Gefallen an Leons perfidem Spiel als willkommene Abwechslung zu ihren zerrütteten Familienverhältnissen und entwickelt als seine Komplizin einen erschreckenden Ehrgeiz. Die Kriminalpsychologin Claudia Meinert (Gedeck) wendet allerhand drastische Methoden an, um Leons Beweggründe aufzudecken und ihm Nikolas' Versteck zu entlocken und stößt dabei schließlich auf ein trauriges Geheimnis.
Auch wenn die Lebensumstände der Figuren ziemlich klischeehaft gezeichnet sind, die beiden Jungschauspieler Krojer und Lingemann überspielen diesen Schwachpunkt aber mit ihrer herausragenden darstellerischen Leistung. Die sonst so sehenswerte Martina Gedeck ist als überzogen souveräne Power-Psychologin dagegen eine einzige Enttäuschung.
Olmo
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FLUCHT AUS SOBIBOR 6/10

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Großbritannien, Jugoslawien 1987 - Regie: Jack Gold. Darsteller: Alan Arkin, Joanna Pacula, Rutger Hauer, Hartmut Becker, Jack Shepherd, Emil Wolk, Simon Gregor, Linal Haft, Jason Norman, Robert Gwylym, Eli Nathenson

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Den Neuankömmlingen im Lager Sobibór im Osten Polens bietet sich stets das gleiche Schmierentheater: freundlich und mit Musik empfangen wird ihnen vorgegaukelt, sie befänden sich in einem harmlosen Arbeitslager, in dem ihre handwerklichen Fähigkeiten höchste Wertschätzung erfahren. Das zweifelhafte Idyll weicht aber bald der Erkenntnis, dass die ausselektierten Angehörigen längst im angrenzenden Vernichtungskomplex vergast und eingeäschert wurden, während man selbst der Willkür und den sadistischen Methoden der SS-Lagerleitung samt ihrer willfährigen ukrainischen und jüdischen Helfer ausgesetzt ist. Die Ankunft einer Gruppe kampferprobter russischer Kriegsgefangener eröffnet den Insassen eine realistische Chance auf einen erfolgreichen Aufstand und eine Massenflucht aus der Lagerhölle.
Der Film beschreibt detailreich und historisch genau die Ereignisse um den verlustreichen Aufstand und den Ausbruch aus dem Vernichtungslager Sobibór am 14. Oktober 1943, wobei von 600 Häftlingen gerade einmal 100 die Flucht vor ihren Peinigern gelang. Die Darsteller agieren zwar alle etwas hölzern und laienhaft, die Darstellung der entsetzlichen Grausamkeiten im Lager ist dafür umso eindrücklicher.
Olmo
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A LIAR'S AUTOBIOGRAPHY - ... 7/10

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...- THE UNTRUE STORY OF MONTY PYTHON'S GRAHAM CHAPMAN
Großbritannien 2012 - Regie: Bill Jones, Jeff Simpson, Ben Timlett. Sprecher: Graham Chapman, John Cleese, Terry Jones, Michael Palin, Terry Gilliam, Carol Cleveland, Philip Bulcock, Cameron Diaz

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Das bewegte Leben des genialen ''Monty Python''-Komikers Graham Chapman, grandios inszeniert in einer bunten Aneinanderreihung äußerst phantasievoller Animationssequenzen. Aufgewachsen als Sohn eines Dorfpolizisten in biederen Verhältnissen, entwickelt er sein schauspielerisches Talent als Medizinstudent am ehrwürdigen Emmanuel College in Cambridge, wo er zusammen mit John Cleese Theater spielte. Die erfolgreichen Monty-Python-Jahre sind begleitet von Alkohol- und Drogenexzessen und sexuellen Eskapaden mit Frauen und Männern, schließlich gibt Chapman die Liaison mit seinem Lebenspartner David Sherlock öffentlich bekannt. Das wilde Partyleben in der Gesellschaft zahlreicher Prominenter in Los Angeles endet abrupt, als bei Chapman ein bösartiger Tumor in der Mundhöhle - verursacht durch jahrelanges Pfeiferauchen - festgestellt wird und er bald darauf im Alter von nur 48 Jahren stirbt.
Die skurrile und erwartungsgemäß übertriebene Autobiographie wurde von Graham Chapman für den Fall einer späteren Verfilmung vorsorglich auch gleich als Hörbuch verfasst, das für die filmische Umsetzung durch die wunderbaren Animationen und durch die Stimmen seiner alten Partner ergänzt wurde. Außerdem wurde neben zahlreichen Bezügen auf legendäre Monty-Python-Sketche auch auf unbekanntes Filmmaterial aus Chapmans und Cleeses komödiantischer Frühzeit zurückgegriffen.
Zuletzt geändert von Olmo am 25.04.2015, 05:10, insgesamt 1-mal geändert.
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BRUC - NAPOLEONS BLUTIGE NIEDERLAGE 3/10

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Spanien 2010 - Regie: Daniel Benmayor. Darsteller: Juan José Ballesta, Vincent Perez, Santi Millán, Astrid Bergès-Frisbey, Nicolas Giraud, Moussa Maaskri, Jérôme Le Banner, Justin Blanckaert, Albert Vidal

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Nach dem blutigen Gemetzel in der Schlucht von El Bruc, bei der ein französisches Heer in einen Hinterhalt der Spanier geriet und vernichtet wurde, wird der Trommler Juan (Ballesta) von dem Einheimischen als Held der Schlacht gefeiert. Doch die Freude währt nicht lange, denn auf Befehl Napoleons eröffnet der Offizier Maraval (Perez) eine grausame Menschenjagd auf den Widerstandskämpfer, bei der Juans Familie ausgelöscht und seine Verlobte Gloria (Bergès-Frisbey) als Geisel genommen wird. Juan kann Gloria befreien und macht nun seinerseits Jagd auf Maraval und seine Schergen, die er nach und nach dezimiert.
Der Film behandelt die Legende des ''Tambours von El Bruc'', der den Franzosen durch seinen Trommelschlag in der Schlucht eine gewaltige Truppenstärke des Gegners vortäuschte und sie so demoralisierte. Leider ist das Ganze zu einem kitschigen Heldenepos missraten, das weniger die historischen Hintergründe beleuchtet, sondern stattdessen den Legendenstoff als langweilige Liebesgeschichte des Protagonisten und als eine an den Haaren herbeigezerrte Mann-gegen-Mann-Rächerstory ausweidet.
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20 MINUTES: THE POWER OF FEW 6/10

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USA 2013 - Regie: Leone Marucci. Darsteller: Christopher Walken, Christian Slater, Anthony Anderson, Jesse Bradford, Nicky Whelan, Moon Bloodgood, Navid Negahban, Jordan Prentice, Derek Richardson, Devon Gearhart, Q'orianka Kilcher

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Ein Junge aus erbärmlichen Verhältnissen, der eine Waffe klaut, um für seinen kleinen Bruder Medikamente zu bekommen. Eine Paketbotin, die einem jungen Mann bei der Flucht vor Gangstern hilft und sich in ihn verliebt. Zwei korrupte Polizisten, die bei der Jagd auf Terroristen äußerst ungewöhnliche Foltermethoden anwenden. Und ein ehemaliger Nachrichtensprecher, der inzwischen verwahrlost auf der Straße lebt, seit er in den Dunstkreis einer obskuren Gruppierung geraten ist, welche das Grabtuch von Turin entwendet, um Jesus Christus zu klonen. Am Ende schlägt bei allen das Schicksal grausam zu und die meisten von ihnen sind tot. Nur die kluge Few, die sich in die Backe gebissen hat und dadurch zur Erleuchtung gekommen ist, vermag durch ihren Einfluss auf die Protagonisten den Verlauf der Geschehnisse zu verändern.
Ein vergnüglicher Episodenfilm, dessen skurrile Handlung zu einem unerwartet glücklichen Ende führt. Der Film wurde als interaktives Experiment konzipiert, bei dem das Publikum während der Dreharbeiten Einfluss auf die Besetzung der Nebenrollen, die Handlung und den Filmschnitt nehmen konnte.
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THE DINOSAUR PROJECT 2/10

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Großbritannien 2012 - Regie: Sid Bennett. Darsteller: Abena Ayivor, Peter Brooke, Richard Dillane, Stephen Jennings, Matt Kane, Natasha Loring, André Weideman

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Nach vermehrten Berichten über das Auftauchen des legendären ''Mokele Mbembe'' im Kongo-Becken entsendet die ''Britische Kryptozoologische Gesellschaft'' ein Team aus Wissenschaftlern, um das Monster filmisch zu dokumentieren. Die naive und völlig unvorbereitete Truppe gerät schon bald in Lebensgefahr, weil ihnen verschwiegen wurde, dass die örtliche Bevölkerung längst die Bedrohung erkannt hat und vor den dort nach 65 Millionen Jahren ''plötzlich'' massenhaft auftretenden Dinosauriern geflohen ist.
Wieder einer dieser unerträglichen ''Found Footage''-Filme, die einem den unverfälschten Wahrheitsgehalt des Gezeigten vorgaukeln wollen. Selten wurde dies aber so schlecht und unglaubwürdig gestaltet wie hier. Die vollkommen hanebüchene Story wurde mit äußerst blamablen Computeranimationen von Pseudo-Sauriern ausgeschmückt, welche die unfassbar klischeebehafteten und unsympathischen Protagonisten nach und nach dezimieren, was beim Zuschauer weniger Mitleid als Genugtuung hervorruft. Neben ein paar schönen Landschaftsaufnahmen ist einzig die kurzzeitig aufblitzende Idee positiv zu bewerten, dass das Aufeinandertreffen von Mensch und Saurier keine vergnügliche ''Jurassic Park''-Safari ist, sondern eine äußerst bedrohliche Situation, deren Intensität auch ganz ohne Animationen allein durch Geräusche und ein paar Schatten vor der Kamera erzeugt werden kann.
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MARIA STUART - BLUT, TERROR UND VERRAT 6/10

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Großbritannien 2004 - Regie: Gillies MacKinnon. Darsteller: Clémence Poésy, Kevin McKidd, Paul Nicholls, Daniela Nardini, Steven Duffy, Catherine McCormack, Gary Lewis, Tadeusz Pasternak, Robert Carlyle, Sira Stampe, Tim McInnerny, Richard Coyle, Iain Robertson, Richard Harrington, Michael Fassbender, Emilia Fox

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Nach dem Tod ihrer Mutter verlässt Maria Stuart (Poésy) ihr französisches Exil und besteigt den Thron von Schottland. In dem protestantisch geprägten Land schlägt der tiefreligiösen katholischen Monarchin viel Feindschaft entgegen. Die Geburt ihres Sohnes Jakob, der zugleich Thronerbe von Schottland und England ist, bringt ihr vorrübergehend Sympathien ein, die jedoch nach der Ermordung ihres Ehemannes, an der ihr die Mittäterschaft angelastet wird, bald wieder verspielt sind. Maria wird inhaftiert und zur Abdankung gezwungen. Jahre später wird Marias Sohn Jakob (Carlyle) nach dem Tod Elisabeths I. englischer König. Die anfängliche Hoffnung der Katholiken im Land, der Schotte könne die Unterdrückung ihrer Minderheit im Land beenden erweist sich als falsch, denn Jakob wurde streng protestantisch erzogen und lässt die verhassten Katholiken gnadenlos verfolgen. Deren Widerstand gipfelt in Guy Fawkes' (Fassbender) spektakulärem Attentatsversuch auf die königliche Familie und das englische Parlament.
Der britische Fernsehzweiteiler erweist sich in der Qualität als sehr zwiespältig. Der erste Teil ist eher ein peinlicher Klon aus ''Rob Roy'' (1995) und ''Elizabeth'' (1998), in dessen historischer Szenerie die mittelmäßigen Darsteller völlig deplatziert wirken. Der allgegenwärtige keltisch-folkloristische Soundtrack ist außerdem unerträglich. Völlig anders dagegen die Fortsetzung, die von einem bombastischen Robert Carlyle souverän beherrscht wird. Aber auch die großartige Inszenierung, deren Stilmittel zeitweise an ein Shakespeare-Drama erinnern, ist hervorragend gelungen und äußerst überzeugend.
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KINGS OF THE CITY 1/10

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Spanien 2012 - Regie: Alberto Rodríguez. Darsteller: Antonio de la Torre, Mario Casas, Joaquín Núñez, José Manuel Poga, Inma Cuesta, Estefanía de los Santos, Alfonso Sánchez, Carlos Olalla, Lucía Guerrero, Julián Villagrán

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Im Vorfeld der Weltausstellung in Sevilla gehen Regierung und Polizei mit aller Härte gegen den allseits florierenden Drogenhandel vor. Die Spezialeinheit ''Grupo 7'' bewegt sich dabei mit ihren rücksichtslosen Methoden weit jenseits der Legalität. Das korrupte Verhalten einzelner Gruppenmitglieder und deren zunehmend blutiges Vorgehen bringen nicht nur die Polizisten, sondern auch deren Familien ins Visier der Drogenmafia.
Der Film wurde hoch gelobt und mit Preisen überhäuft, erweist sich jedoch als unendlich ödes Polizeidrama. Die äußerst stereotype Handlung verläuft nach dem altbackenen Schema ''Polizist hat große private Probleme, die er durch brutale Härte in seinem riskanten Job kompensiert''. #Einschlafkino.
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CAPTAIN PHILLIPS 7/10

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USA 2013 - Regie: Paul Greengrass. Darsteller: Tom Hanks, Barkhad Abdi, Barkhad Abdirahman, Faysal Ahmed, Mahat M. Ali, Michael Chernus, Corey Johnson, Max Martini, Chris Mulkey, Yul Vazquez, David Warshofsky

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Heutzutage einen gut bezahlten Job zu bekommen ist nach Meinung von Captain Phillips (Hanks) äußerst schwierig. Deshalb nimmt es seine Familie auch in Kauf, dass er sie immer wieder für längere Zeit verlassen muss, um seiner Arbeit als Kapitän eines Containerschiffes auf hoher See nachzukommen. Ähnlich sind auch die Beweggründe des jungen Muse (Abdi), der in seiner bitterarmen Heimat an der somalischen Küste keinen anderen Ausweg sieht, als seinen Lebensunterhalt als Pirat zu verdingen. Phillips weiß um die Gefahr von Piratenüberfällen und lässt seine Mannschaft regelmäßig den Ernstfall üben, dennoch wird sein riesiges Frachtschiff auf dem Weg nach Mombasa von einem kleinen Häufchen Bewaffneter um Muse in deren Gewalt gebracht. Die Besatzung kann die Eindringlingen zwar überlisten und deren Anführer gefangennehmen, doch schließlich entführen die Piraten Captain Phillips mit der Aussicht auf Millionen an Lösegeld und fliehen mit einem kleinen Rettungsboot in Richtung Somalia.
Der Film beruht auf den tatsächlichen Ereignisse um den Piratenangriff auf die ''Maersk Alabama'' im Jahre 2009 und beschreibt ein gewalttätiges Stück Seefahrtsalltag. Im Gegensatz zur Realität, wo Kapitän und US-Marines, welche die Entführung schließlich mit routinierter Rücksichtslosigkeit beendeten, als Heroen Amerikas glorifiziert wurden, thematisiert der Film die gefahrvolle Arbeit auf See und das Trauma der Entführung und beleuchtet gleichzeitig die auf Armut und Verzweiflung beruhenden Beweggründe der Piraten.
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SYMBOL 6/10

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Japan 2009 - Regie: Hitoshi Matsumoto. Darsteller: Hitoshi Matsumoto, David Quintero, Luis Accinelli, Lillian Tapia, Adriana Fricke, Carlos Torres, Ivana Wong

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Die mexikanische Familie des maskierten Wrestlers ''Escargot Man'' fiebert dem bevorstehenden Match des Vaters entgegen und ist dabei in großer Sorge, der alternde Kämpfer könnte gegen seine jüngeren Opponenten im Ring nicht mehr bestehen. Zur gleichen Zeit erwacht ein Japaner im Pyjama in einem sterilen, weißen Raum, an dessen Wänden unzählige Knöpfe in Form kleiner Penisse angebracht sind, die bei Betätigung allerhand nützlicher oder unnützer Gegenstände oder Lebensmittel erscheinen lassen. Der Japaner besteht die zermürbende Prüfung und kann - dem Wahnsinn nahe - dem Raum entfliehen. Er findet sich in einem weiteren Raum wieder, von dem aus er aber nun Einfluss auf die Geschehnisse in aller Welt nehmen kann, auch auf das Schicksal von ''Escargot Man''.
Ein äußerst merkwürdiger Film, dessen skurrile Handlung an den ''Großen Japaner'' (2009) des Regisseurs Matsumoto heranreicht, obwohl der Erfolg im eigenen Land eher mäßig war. Im Westen dagegen war die absurde Geschichte mit ihrem preisgekrönten Hauptdarsteller und den genialen visuellen Effekten ein großer Erfolg.
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DIE TRIBUTE VON PANEM: MOCKINGJAY - TEIL 1 6/10

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USA 2014 - Regie: Francis Lawrence. Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright, Stanley Tucci, Donald Sutherland

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Nach ihrer Rettung aus der Arena der Hungerspiele durch die Rebellen aus Distrikt 13 kann sich Katniss (Lawrence) trotz eines Wiedersehens mit ihrer Familie nur wenig freuen. Ihre Heimat in Distrikt 12 wurde eingeäschert und Peeta (Hutcherson) wurde im Capitol zurückgelassen und scheint sich nun auf die Seite des verhassten Präsidenten Snow (Sutherland) geschlagen zu haben. Die Rebellenführerin Coin (Moore) benötigt Katniss dringend als Galionsfigur für den Widerstand, um die noch unentschlossenen Gegner des Capitols in den Distrikten zu mobilisieren. Katniss wird zum ''Spotttölpel'' stilisiert und soll kämpferische Reden in einstudierten Propagandaspots halten. Doch ihre Rolle als Jeanne d'Arc von Distrikt 13 kann Katniss nur glaubwürdig interpretieren, wenn sie voller Entsetzen durch die Trümmer von Distrikt 12 wandert und selbst an den Kriegshandlungen gegen das Capitol beteiligt ist.
Solide Fortsetzung der ''Panem''-Reihe mit vielen alten und neuen sympathischen Figuren. Irgendwie will der Funke des Entsetzens über die unsäglichen Taten des Capitols aber nicht so recht überspringen. Vielleicht weil mit den Hungerspielen selbst schon der Gipfel der Bösartigkeit erreicht war, vielleicht auch, weil die gezeigten Kriegsverbrechen so sehr der Nachrichtenwirklichkeit entsprechen und daher leider schon fast alltäglich wirken.
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DER HOBBIT: DIE SCHLACHT DER FÜNF HEERE 5/10

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Neuseeland, USA 2014 - Regie: Peter Jackson. Darsteller: Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage, Evangeline Lilly, Luke Evans, Lee Pace, Benedict Cumberbatch, Ken Stott, Aidan Turner, Dean O'Gorman, Billy Connolly, Graham McTavish, James Nesbitt, Stephen Fry, Ryan Gage, Cate Blanchett, Ian Holm, Christopher Lee, Hugo Weaving, Orlando Bloom

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Nachdem der Drache Smaug (Cumberbatch) die Seestadt Esgaroth in Schutt und Asche gelegt hat und daraufhin von Bogenschütze Bard (Evans) getötet wurde, fliehen die überlebenden Einwohner in die Berge nach Thal, direkt vor die Tore des Erebor, wo sich der vom Glanz seiner unermesslichen Reichtümer verblendete Thorin (Armitage) und seine Zwergenschar verschanzt halten und den Drachenhort beschützen, auf den auch bald Menschen und Elben Anspruch erheben. Bilbo (Freeman) und der aus Dol Guldur zurückgekehrte Gandalf (McKellen) versuchen, zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln, doch bald stehen sich Heere von Zwergen, Menschen und Elben auf dem Schlachtfeld gegenüber. Mit der Ankunft zweier gewaltiger Ork-Heere werden jedoch schnell alle Differenzen beigelegt, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen.
Wenig Handlung, viel Action. An unzähligen Schauplätzen wird gekämpft, gemordet, gemetzelt und zerstört. In schönen Bildern und vor herrlicher Kulisse ergießt sich schließlich noch das finale Schlachtengewirr, aus dem die meisten als Leichen hervorgehen. Nachdem der Sieg errungen ist raucht man noch kurz sein Pfeifchen und geht nach Hause, als wäre nichts vorgefallen. Vor allem dieser unbefriedigende Handlungsverlauf macht den letzten Film des Mittelerde-Epos auch gleichzeitig zum schwächsten.
Olmo
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300: RISE OF AN EMPIRE 4/10

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USA 2014 - Regie: Noam Murro. Darsteller: Sullivan Stapleton, Eva Green, Lena Headey, Hans Matheson, Callan Mulvey, David Wenham, Rodrigo Santoro

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Nach der Vernichtung des Spartanerheeres um Leonidas an den Thermopylen marschiert Perserkönig Xerxes (Santoro) gegen Athen, dem letzten verbliebenen Bollwerk gegen die Unterwerfung Griechenlands. Seine Heerführerin Artemisia (Green) greift indessen mit einer gewaltigen Flotte von See aus an, wo sich der Athener Feldherr Themistokles (Stapleton) dem übermächtigen Feind entgegenstellt. Themistokles hatte einst Xerxes' Vater Dareios in der Schlacht getötet und hofft nun, dass der verlustreiche Widerstand der Spartaner alle Griechen im Kampf gegen die Perser einigen könnte.
Der Nachfolger der wegweisenden Comicverfilmung ''300'' (2006) ist optisch ebenso aufwendig und beeindruckend umgesetzt. Leider sind die Hauptfiguren äußerst langweilig geraten und das kitschige, nationalistisch angehauchte Pathos nervt gewaltig.
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