Belgien, Frankreich, Luxemburg 2015 - Regie: Jaco Van Dormael. Darsteller: Pili Groyne, Benoît Poelvoorde, Catherine Deneuve, François Damiens, Yolande Moreau, Laura Verlinden, Serge Larivière, Didier de Neck, Romain, Gelin, Marco Lorenzini
Zusammen mit seiner wortkargen Frau (Moreau) und seiner aufmüpfigen Tochter Éa (Groyne) lebt Gott (Poelvoorde) eingesperrt in einer schäbigen Hochhauswohnung in Brüssel. Gott ist ein cholerischer Tyrann, der seine Familie unterdrückt und in sich seinem Büro am PC genüsslich immer neue Schikanen ausdenkt, um die Menschheit zu quälen. Schon vor langer Zeit hat er damit seinen Sohn Jesus aus dem Haus getrieben, welcher durch die Waschmaschinentrommel auf die Erde fliehen konnte. Auf dem selben Weg sucht auch Éa das Weite, nachdem sie sämtlichen Erdenbewohnern deren genaues Todesdatum verraten und ihren Vater dadurch entmachtet hat. Fortan leben die Menschen frei von Angst, legen ihre Konflikte bei und streben nach der Erfüllung ihrer Träume. Derweil schart Éa sechs neue Apostel um sich und verfasst aufgrund deren bewegter Lebenserfahrungen ein ''Brandneues Testament''.
Eine wunderschöne Mischung aus tiefer Poesie und bissiger Satire, angesiedelt irgendwo zwischen ''Die fabelhafte Welt der Amélie'' und Monty Python. Gott als hassenswerten Sadisten darzustellen, der seine kleine Tochter mit dem Gürtel verprügelt und letztendlich seiner gerechten Strafe in einer usbekischen Waschmaschinenfabrik zugeführt wird, ist ein mutiger Schritt. Vermutlich wurde der Film deshalb als belgischer Wettbewerbsbeitrag für den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarnominierung 2016 von den gottesfürchtigen Amerikanern nicht berücksichtigt.