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Olmo
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A SERIOUS MAN 7/10

Beitrag von Olmo »

Frankreich, Großbritannien, USA 2009 - Regie: Ethan Coen, Joel Coen. Darsteller: Michael Stuhlbarg, Richard Kind, Fred Melamed, Sari Lennick, Amy Landecker, Adam Arkin, Alan Mandell, Fyvush Finkel, Yelena Shmulenson, Allen Lewis Rickman, Simon Helberg, Katherine Borowitz, Stephen Park, Peter Breitmayer, Jessica McManus, Aaron Wolff, Ari Hoptman, David Kang, George Wyner

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Das Leben des jüdischstämmigen Physikprofessors Larry Gopnik scheint beschaulich und unspektakulär. Doch wie aus heiterem Himmel gerät alles aus den Fugen. Larrys Frau will sich auf einmal von ihm scheiden lassen und sich mit seinem Freund Sy Ableman verheiraten, und Larrys Bruder Arthur hat sich bei ihm eingenistet und ist ins Visier des FBI geraten. Als Sy bei einem Autounfall ums Leben kommt, soll Larry zu allem Überfluss auch noch für dessen Beerdigung aufkommen. Von Alpträumen und Selbstzweifeln geplagt, sucht Larry Rat bei mehreren Rabbis, bekommt dort allerdings nur sinnfreies Gefasel und idiotische Anekdoten zu hören.
Fast wie Herr K. in ''Der Prozeß'' rutscht Larry aus seinem überschaubaren Alltag in skurrile und kafkaeske Situationen, obwohl er ''überhaupt nichts getan hat''. Genau das scheint auch sein Problem zu sein, denn er hat sein Umfeld völlig aus dem Blick verloren und wundert sich deshalb über dessen plötzlich fremdartiges Verhalten. Die rabenschwarze Geschichte ist ebenso witzig wie traurig erzählt und bietet vor dem unglaublichen Finale nur für einen kurzen Moment einen kleinen Funken Hoffnung.
Olmo
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DEFIANCE 3/10

Beitrag von Olmo »

USA 2008 - Regie: Edward Zwick. Darsteller: Daniel Craig, Liev Schreiber, Jamie Bell, Alexa Davalos, Allan Corduner, Mark Feuerstein, Tomas Arana, Jodhi May

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Nach den ersten Massakern der deutschen Wehrmacht an der jüdischen Bevölkerung Ostpolens, bei denen auch ihre Eltern ermordet wurden, fliehen die Bielski-Brüder Tuvia (Craig), Zus (Schreiber), Asael (Bell) und Aron tief in die Wälder. Nach und nach schließt sich ihnen eine große Zahl ebenfalls geflohener jüdischer Zivilisten an, die zunehmend schwer zu ernähren und gegen die deutschen Angreifer zu verteidigen ist.
Entsetzlich peinliches Kriegsspektakel, das die wahre Geschichte der ''Bielski-Brigade'' missbraucht, um eine unerträgliche Geschichte über Patriotismus, Rache, Bruderzwist und Standhaftigkeit bis in den Tod nach bester Hollywood-Schwarzweiß-Malerei mit sämtlichen Klischees zu erzählen. Die Action-Experten Craig und Schreiber machen aus den Bielski-Brüdern eindimensionale Kunstfiguren und lobenswerte jüdische Widerstandskämpfer ohne Fehl und Tadel. In der polnischen Öffentlichkeit wird die Bielski-Brigade allerdings wesentlich kritischer betrachtet, da sie die Rote Armee bei der Besetzung und Abspaltung Ostpolens kräftig unterstützt hat.
Olmo
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STAR TREK 6/10

Beitrag von Olmo »

Deutschland, USA 2009 - Regie: J. J. Abrams. Darsteller: John Cho, Ben Cross, Bruce Greenwood, Simon Pegg, Chris Pine, Zachary Quinto, Winona Ryder, Zoë Saldana, Karl Urban, Anton Yelchin, Eric Bana, Leonard Nimoy

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Die Ankunft eines gigantischen romulanischen Raumschiffs aus der Zukunft ändert den Verlauf der Geschichte. Die Eindringlinge töten Kirks Vater und vernichten den gesamten Planeten Vulkan, weil sie sich an Spock für die Zerstörung ihrer Heimat rächen wollen. Unterdessen findet sich auf der Enterprise unter Captain Pike die zukünftige Crew um Kirk, Spock und McCoy zusammen, um den Fremden Einhalt zu gebieten.
Die Eingriffe in das über Jahrzehnte entwickelte Star-Trek-Universum fallen in diesem Prequel geringer aus als befürchtet und betreffen weniger die Charaktere als den letztendlich angerichteten Scherbenhaufen in der Geschichte, der nur sehr schwer wieder auszubügeln sein wird. Die Darstellung der legendären Hauptfiguren in jungen Jahren ist dagegen recht gut gelungen, allen voran der hypochondrische McCoy und der radebrechende Chekov. Auch wenn die Handlung mehr auf Action setzt und der etwas dümmliche Plot eher auf das zwanghafte Zusammenwürfeln der Hauptakteure abzielt, ist das Ergebnis selbst für eingefleischte Trekkies durchaus akzeptabel, zumal die vorangegangenen Star-Trek-Filme ja wohl ziemliche Rohrkrepierer waren.
Olmo
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YOUNG VICTORIA 5/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 2009 - Regie: Jean-Marc Vallée. Darsteller: Emily Blunt, Rupert Friend, Paul Bettany, Miranda Richardson, Jim Broadbent, Thomas Kretschmann, Mark Strong, Jesper Christensen, Harriet Walter

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Die 18jährige Victoria (Blunt) ist zwar die rechtmäßige Thronfolgerin ihres Onkels William IV. (Broadbent), aufgrund ihrer Jugend wird ihr das Anrecht von ihrer Mutter (Richardson) und deren einflussreichem Verwalter John Conroy (Strong) aber streitig gemacht. Unterdessen versucht der belgische König Leopold (Kretschmann), Victorias zukünftigen Ehemann Albert (Friend) für seine Zwecke zu manipulieren. Und der Premierminister Lord Melbourne (Bettany) nutzt die Unerfahrenheit der jungen Königin, um seine eigenen Gefolgsleute am Hof zu etablieren.
Obwohl der Film sich größtenteils an historische Fakten hält, den Inhalt von Tagebüchern wiedergibt und Tischreden zitiert, wirken die Geschichte und die handelnden Charaktere dennoch oder gerade deshalb ziemlich oberflächlich und blutleer. Der interessante Konflikt zwischen der Herrscherin und ihrem politisch machtlosen Ehemann, dem die liebevolle Beziehung der beiden standhalten muss, wird auch nur halblebig angedeutet. Und viele weitere bedeutende Ereignisse sind erst gar nicht verfilmt worden, der Zuschauer muss sie stattdessen im Abspann nachlesen.
Olmo
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CLEANER 5/10

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USA 2007 - Regie: Renny Harlin. Darsteller: Samuel L. Jackson, Ed Harris, Eva Mendes, Luis Guzmán

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Wenn ein Tatort von der Polizei ausreichend untersucht wurde, kommt Tom Cutler als ''Cleaner'' ins Spiel. Der ehemalige Polizeibeamte reinigt mit seinem kleinen Unternehmen den Ort des Geschehens mit Präzision und Gelassenheit, aber auch mit einem gewissen Maß an Abgestumpftheit. Sein neuester Auftrag bringt Cutler allerdings in arge Bedrängnis. Nachdem er auftragsgemäß die Spuren eines Mordes restlos beseitigt hat, stellt sich heraus, dass niemand von dem Verbrechen weiß und der Auftrag von einem Unbekannten erteilt wurde. Der Tote scheint auf den ersten Blick das Opfer eines Korruptionsskandals innerhalb der Polizei geworden zu sein, doch Cutler kommt schließlich dem wahren Mörder auf die Spur.
Der Film bietet interessante Einblicke in die lobenswerte, aber auch ziemlich eklige Arbeit eines Cleaners. Die Handlung und die Auflösung sind allerdings ziemlich platt geraten und die Charaktere strotzen geradezu vor jämmerlichen Klischees.
Olmo
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THE ROAD 8/10

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USA 2009 - Regie: John Hillcoat. Darsteller: Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Robert Duvall, Guy Pearce, Molly Parker, Michael Kenneth Williams, Garret Dillahunt, Charlize Theron

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Ein Mann (Mortensen) wacht eines Nachts auf und sieht die Welt nach einer fürchterlichen Katastrophe in Flammen stehen. Jahre später wandert er mit seinem Sohn (Smit-McPhee) durch eine verbrannte, leblose und nahezu menschenleere Ödnis - ohne Hoffnung, ohne Trost und ohne wahres Ziel. Die einzige Aussicht auf Erlösung bieten die zwei letzten Kugeln in ihrem Revolver. Und dennoch versucht der Vater, seinem Sohn die Menschlichkeit zu lehren, damit sie trotz ihres schrecklichen Daseins immer zu den ''Guten'' zählen würden.
Die Romanverfilmung von Cormac McCarthy (''No Country for Old Men'') spielt in einer eindrucksvollen apokalyptischen Szenerie und überzeugt durch eine trostlose und unspektakuläre Handlung, die sich deutlich unterscheidet vom Pathos und von den kriegerisch-politischen Inhalten anderer Endzeitfilme. Die Geschichte erzählt von der schieren Unmöglichkeit der Bewahrung von Hoffnung, Moral und Menschlichkeit im Angesicht des ultimativen Schreckens, woran die meisten offensichtlich auch sehr schnell scheitern.
Zuletzt geändert von Olmo am 14.04.2012, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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REPO MEN 7/10

Beitrag von Olmo »

Kanada, USA 2010 - Regie: Miguel Sapochnik. Darsteller: Jude Law, Forest Whitaker, Liev Schreiber, Alice Braga, Carice van Houten

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Der Konzern ''The Union'' beherrscht Markt und Gesellschaft durch die Herstellung hochwertiger künstlicher Organe aller Art, die er zu horrenden Monatsraten an seine Kunden veräußert. Wer seinen Zahlungen nicht mehr nachkommen kann, bekommt Besuch von den ''Repo Men'', die einem die Organe einfach wieder aus dem Leib schneiden. Die Repo Men Remy (Law) und Jake (Whitaker) betreiben ihr blutiges Geschäft zur Freude ihres Vorgesetzten Frank (Schreiber) rücksichtslos und mit großem Erfolg. Doch als Remy nach einem missglückten Auftrag schwer verletzt im Krankenhaus landet und selbst zum Empfänger eines künstlichen Herzens wird, beginnt er an der Rechtmäßigkeit seines bisherigen Tuns zu zweifeln. Bald kann auch er seine Raten nicht mehr bezahlen und taucht zusammen mit der Sängerin Beth (Braga) unter, die fast gänzlich aus künstlichen Implantaten besteht. Währenddessen eröffnen Remys ehemalige Kollegen die Jagd auf den Flüchtigen.
Die an sich allenfalls mäßig originelle Handlung wird durch die sympathischen Hauptdarsteller, das bitterböse Verhalten ihrer Figuren und durch das ebenso bitterböse Ende enorm aufgewertet. Neben herrlich makaberem Humor bekommt man zudem eine wahre Metzelsupp von Splatterelementen aufgetischt.
Olmo
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KING KONG 7/10

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Deutschland, Neuseeland, USA 2005 - Regie: Peter Jackson. Darsteller: Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell, Evan Parke, Andy Serkis

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Dem erfolglosen Regisseur Carl Denham (Black) ist die Karte einer unentdeckten Insel in die Hände gefallen und er begibt sich ohne Erlaubnis seiner Geldgeber zusammen mit dem Drehbuchautor Jack Driscoll (Brody), der hungerleidenden Schauspielerin Ann Darrow (Watts) und einigen Anderen auf die gefährliche Expedition nach ''Skull Island'', um dort einen möglichst spektakulären Film zu drehen. Stattdessen wird die Crew aber durch die Ureinwohner und allerhand monströse Kreaturen nach und nach dezimiert, während Ann von den Eingeborenen dem Herren der Insel zum Opfer dargebracht wird. Der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein.
Peter Jackson hat mit seinem ''King Kong''-Remake ein überzeugend modernisiertes Werk abgeliefert, das aber auch zahlreiche Hommagen an das Original von 1933 aufweist. Die altbekannte Geschichte rückt hier allerdings angesichts der überbordenden Actionsequenzen und Spezialeffekte weit in den Hintergrund, dafür sind diese aber auch äußerst spektakulär und perfektionistisch umgesetzt. Besonders beeindruckend sind dabei die übereinanderpurzelnden Leiber der fliehenden Brontosaurier und die alptraumhaften Szenen mit den Rieseninsekten. Ein kluger Mann sagte einmal: ''Herr der Ringe'' ohne Christopher Lee isch wie ''King Kong'' ohne dr' Aff!
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HERR TARTÜFF 8/10

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Deutschland 1925 - Regie: Friedrich Wilhelm Murnau. Darsteller: Hermann Picha, Rosa Valetti, André Mattoni, Werner Krauß, Lil Dagover, Lucie Höflich, Emil Jannings

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Um sich das Vermögen eines alten Herrn (Picha) zu erschleichen, veranlasst seine Haushälterin (Valetti) die Enterbung von dessen Enkel (Mattoni) und mischt dem Greis nebenbei auch noch Gift ins Getränk. Der Enkel versucht seinem Großvater die Augen zu öffnen und führt ihm als Schausteller verkleidet einen lehrreichen Film vor. Darin schleppt Monsieur Orgon (Krauß) zum Entsetzen seiner Frau Elmire (Dagover) nach einer langen Reise den frömmelnden Tartüff (Jannings) ins Haus, der den guten Mann dazu veranlasst, allem Luxus zu entsagen und den Großteil der Dienerschaft zu entlassen. Der vermeintlich ''heilige'' Tartüff lässt sich vom Hausherrn trotzdem mit opulenten Mahlzeiten und großzügigen Geldzuwendungen verwöhnen. Elmire will mit Hilfe ihrer weiblichen Reize den Betrüger vor den Augen ihres verblendeten Gatten entlarven.
Frei nach Molières ''Tartuffe'' werden hier gleich zwei heitere Geschichten über Heuchlerei und Erbschleicherei erzählt. Der Film ist mit großartigen Charakterdarstellern besetzt und fasziniert durch seine für Murnau typische expressionistische Bebilderung. Nur das Ende ist etwas zu ernst und moralisierend geraten.
Olmo
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HEREAFTER 6/10

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USA 2010 - Regie: Clint Eastwood. Darsteller: Matt Damon, Cécile de France, Jay Mohr, Bryce Dallas Howard, George McLaren, Frankie McLaren, Thierry Neuvic, Marthe Keller, Derek Jacobi

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Drei Geschichten über Tod, Trauer und Jenseitserfahrungen: Die Fernsehjournalistin Marie (de France) entgeht beim Tsunami in Südostasien nur knapp dem Tod. Die dabei erlebten Jenseits-Visionen lassen sie fortan nicht mehr los. George (Damon) kann beim Berühren der Hände einer Person mit dessen verstorbenen Angehörigen kommunizieren, was für ihn aber mehr Fluch als Begabung darstellt. Der kleine Marcus (McLaren) schließlich verliert bei einem Unfall seinen Zwillingsbruder und gerät in seiner Trauer an allerhand religiöse Schwafler und angeblich wahrsagende Scharlatane.
Was Clint Eastwood da auf seine alten Tage hin fabriziert hat, erinnert mehr an US-Serien-Sülze à la ''Ghost Whisperer'' als an großes Kino. In unerträglich typisch amerikanischer Weise wird aus dem Tod wieder einmal ein wohliges christlich-esoterisches Happening gemacht, bei dem die Toten sich noch fleißig um ihre Hinterbliebenen kümmern. Einzig die unfassbar traurige und zutiefst anrührende Episode mit den Zwillingen ist dem alternden Regisseur gelungen. Die beiden anderen Geschichten sind dagegen außerordentlich langweilig, nichtssagend und eigentlich vollkommen überflüssig.
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DIE QUEEN 6/10

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Frankreich, Großbritannien, Italien 2006 - Regie: Stephen Frears. Darsteller: Helen Mirren, Michael Sheen, James Cromwell, Helen McCrory, Alex Jennings, Roger Allam, Sylvia Syms

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Während das britische Volk nach dem Tod Dianas in einer Art Schockstarre steht und in Trauer versinkt, verkennt die Queen (Mirren) die Situation völlig und hält sich und die Familie stur von öffentlichen Auftritten fern. Die scheinbare Teilnahmslosigkeit der Royals schürt allerdings den Zorn des Volkes, so dass die Königin auf Druck von Premierminister Blair (Sheen) schließlich öffentlich Stellung beziehen und für die Verstorbene ein angemessenes Staatsbegräbnis anordnen muss.
Die ''Vermenschlichung'' der britischen Königsfamilie durch tiefe Einsichten in deren Privatleben ist zwar gut gemeint, wirkt aber eher wie eine schlechte Soap. Die erschreckende Weltfremdheit der Windsors und die Einblicke in das absurde höfische Zeremoniell kommen aber sehr gut zum Ausdruck. Letztendlich wird das angekratzte Image der Queen nicht karikiert, sondern eher würdevoll zurechtgerückt, was auch dem preisgekrönten Schauspiel Helen Mirrens zu verdanken ist.
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BLACK FOREST 3/10

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Deutschland 2010 - Regie: Gert Steinheimer. Darsteller: Johanna Klante, Bernhard Bulling, Nikola Kastner, Adrian Topol

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Zwei ausgesprochen unsympathische Pärchen aus der Stadt machen Urlaub auf dem abgelegenen Wunderlehof im Schwarzwald. In einem abgeriegelten Zimmer finden sie einen alten Fernseher, der Gaga-Botschaften aussendet und die Feriengäste dazu bringt, giftige Pilzsüppchen zu servieren und harmlose Wanderer ums Eck zu bringen. Das trübt die Urlaubsstimmung natürlich beträchtlich.
Der Versuch, das Urlaubsidyll des guten alten Schwarzwaldes mit äußerst stereotypen Horror-Versatzstücken zu paaren, ist kläglich gescheitert - das will einfach nicht zusammenpassen und erzeugt auch nicht die Bohne Spannung oder Grusel. Ein wenig spaßig wird es zumindest, als die Urlauber anfangen, sich gegenseitig umzubringen, das war dann aber auch schon alles.
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#9 8/10

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USA 2009 - Regie: Shane Acker. Deutsche Sprecher: Fred Maire, Erich Ludwig, Philipp Brammer, Alexander Brem, Elisabeth Günther, Torsten Münchow, Timmo Niesner

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Nach einem verheerenden Krieg, bei dem sich Menschen und Maschinen gegenseitig ausgerottet haben, erwacht die Stoffpuppe ''9'' zum Leben und trifft bei der Wanderung durch die Trümmerwüste auf ''2'', der kurz darauf von der Maschine ''Biest'' verschleppt wird. ''9'' findet weitere Artgenossen und will mit deren Hilfe ''2'' befreien. Dabei wird aus Versehen die riesige und gefährliche Maschine ''Brain'' aktiviert, die in der Lage ist, den Puppen die Lebensenergie auszusaugen.
Der Film ist die Erweiterung von Shane Ackers Oscar-nominiertem Kurzfilm ''9'' aus dem gleichen Jahr. Die wunderschöne und einfallsreiche Geschichte fasziniert durch die grandiose Animationstechnik und ist mit Christopher Plummer, Martin Landau und Elijah Wood in der Original-Synchronisation auch hochkarätig besetzt.
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VILLA MIT 100 PS 8/10

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USA 1954 - Regie: Vincente Minnelli. Darsteller: Lucille Ball, Desi Arnaz

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Seiner zukünftigen Frau zuliebe kauft Mr. Collini ein überdimensionales Monstrum von einem Trailer, mit dem die beiden in die Flitterwochen fahren. Zuvor aber muss zu Mr. Collinis Entsetzen noch ein größeres Auto gekauft, mit allerhand Trailer-Zubehör ausgestattet und der Trailer mit Unmengen von Krempel vollgestopft werden. Schließlich macht man sich dann auf die Reise und manövriert das Riesenvehikel unter Schweiß und Tränen durch Großstädte, auf überfüllte Campingplätze, über holprige Waldwege, und auf die höchsten Berggipfel. Die nervenaufreibende Fahrt und die Beengtheit des Trailerlebens führt bei den Jungvermählten bald zum ersten heftigen Ehekrach.
Grandiose Komödie in bester Screwball-Tradition, bei der sich die Hauptdarsteller für keine Albernheit zu schade sind. Mit viel Witz und Slapstick kämpfen sich die beiden mit ihrem Riesenanhänger durch die haarsträubendsten Situationen und träumen sogar schweißgebadet von der ''Trailerbremse''.
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THE SOCIAL NETWORK 5/10

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USA 2010 - Regie: David Fincher. Darsteller: Jesse Eisenberg, Andrew Garfield, Justin Timberlake, Armie Hammer, Max Minghella, Josh Pence

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Nachdem der herablassende Harvard-Student Mark Zuckerberg (Eisenberg) mit seinen geschmacklosen Blogs über seine verflossene Freundin ungeahnt viele Zugriffe erreicht hat, wird er von drei anderen Studenten mit der Erstellung eines elitären sozialen Netzwerkes beauftragt. Zuckerberg entwickelt aber stattdessen zusammen mit seinem Freund Eduardo Saverin (Garfield) das soziale Netzwerk ''Facebook'' und sprengt damit in kürzester Zeit alle Grenzen des erwarteten Erfolges. Schließlich macht ''Napster''-Gründer Sean Parker (Timberlake) als Zuckerbergs Mentor ''Facebook'' zu einem Milliardenunternehmen. Jahre später bekämpfen sich Zuckerberg, der inzwischen aus dem Unternehmen gedrängte Saverin und die Auftraggeber für das Harvard-Netzwerk in zermürbenden Rechtsstreits.
Der Film ist weder eine Kritik an dem albernen Facebook-Hype noch eine Beweihräucherung des Jungmilliardärs Zuckerberg und erzeugt in dem belanglosen Hin und Her zwischen den zähen Rechtsverhandlungen und der geschwätzigen Informatiker- und Unternehmergrütze mehr Langeweile als Interesse am Thema. Es ist schon erschreckend, dass man aus einer geschmacklosen Idee heraus Milliarden scheffeln kann, damit Andere ebenso Geschmackloses durchs Internet verbreiten können. Die Kritik an sozialen Netzwerken, wo sich Nutzer oft unwissentlich geistig entblößen, Andere bloßstellen oder auch mal aus Versehen sämtliche Facebook-Nutzer zum Geburtstag einladen, kommt in diesem Film jedenfalls viel zu kurz.
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