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Olmo
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VINCENT WILL MEER 6/10

Beitrag von Olmo »

Deutschland 2010 - Regie: Ralf Huettner. Darsteller: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Heino Ferch, Katharina Müller-Elmau, Johannes Allmayer

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Nach dem tragischen Tod seiner Mutter wird der am Tourette-Syndrom erkrankte Vincent (Fitz) von seinem verständnislosen Vater (Ferch) in ein Therapiezentrum abgeschoben. Dort trifft er auf die magersüchtige Marie (Herfurth) und den von Zwangsneurosen geplagten Alexander (Allmayer). Frustriert von der väterlichen Lieblosigkeit und den wenig hilfreichen Therapiemethoden der Klinikleiterin Dr. Rose (Müller-Elmau) reißt Vincent zusammen mit seinen neuen Freunden und einem gestohlenen Auto aus, um die Asche seiner Mutter ans Meer zu bringen.
Abwechslungsreiches Roadmovie mit witzigen Charakteren, allerdings machen die Nebendarsteller dabei eine wesentlich bessere Figur als die Hauptakteure. Die Geschichte ist insgesamt recht unterhaltsam, jedoch sehr überhastet erzählt, und mit albernen und ermüdenden Klischees über psychiatrische Erkrankungen und geistlose Heimunterbringung wird sowieso nicht gespart.
Zuletzt geändert von Olmo am 14.04.2012, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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WALL-E 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2008 - Regie: Andrew Stanton. Deutsche Sprecher: Timmo Niesner, Luise Helm, Markus Maria Profitlich, Joachim Kerzel, Bernhard Völger

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Nachdem die Erde von ihr vollständig vermüllt wurde, hat sich die Menschheit schon vor Jahrhunderten ins Weltall abgesetzt. Bevölkert wird der Planet nur noch von kleinen Räumrobotern wie WALL-E, die Ordnung in die Müllberge bringen sollen. WALL-Es beschaulicher Alltag als Aufräumer und Sammler wird jäh gestört, als ein unbekanntes Raumschiff auftaucht und den in WALL-Es Augen engelsgleichen, aber auch ziemlich reizbaren und schwer bewaffneten Roboter EVE absetzt. EVE soll im Auftrag der Menschen herausfinden, ob sich auf der Erde wieder pflanzliches Leben regt. WALL-E und EVE freunden sich an, und als EVE tatsächlich Grünzeug entdeckt und zurück auf ihr Schiff beordert wird, folgt der verliebte WALL-E ihr ins All.
Liebevoll gemachter Animationsfilm, der sich durch die schäbige und schmutzige Müllkulisse von den sonstigen eher biederen Animationsfilmen dankbarerweise unterscheidet. Die Handlung verliert sich zwar zum Ende hin in unnötigem Kitsch und Pathos, aber nicht zuletzt durch die grandiosen Slapstick-Einlagen ist es dennoch ein äußerst unterhaltsamer Film. Umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass in den ersten 40 Minuten fast kein einziges Wort gesprochen wird.
Zuletzt geändert von Olmo am 07.01.2012, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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ALEXANDER DER GROßE 3/10

Beitrag von Olmo »

Spanien, USA 1956 - Regie: Robert Rossen. Darsteller: Richard Burton, Fredric March, Claire Bloom

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Der junge Makedonen-Prinz Alexander (Burton) brennt darauf, in den Krieg zu ziehen und am Ruhm seines siegreichen Vaters Philipp (March) teilzuhaben. Seine vermeintlich göttliche Abstammung steigt ihm bald zu Kopf, auch wenn er mit dieser Überzeugung Schlacht um Schlacht gewinnt und in kürzester Zeit ein Weltreich erobert.
Im Schweinsgalopp werden Darsteller und Zuschauer durch dieses stümperhafte Sandalenepos geprügelt, das es mit der Historie nicht sehr genau nimmt. Die Figuren sind ohne jeden Tiefgang, selten hat man derart plumpe Schlachtszenen zu sehen bekommen und die albernen historischen Kostüme sehen aus wie Tischdecken. An diesem Flop kann selbst der große Richard Burton nichts mehr ändern.
Olmo
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MEGA PYTHON VS. GATOROID 5/10

Beitrag von Olmo »

USA 2011 - Regie: Mary Lambert. Darsteller: Debbie Gibson, Tiffany, A Martinez, Kathryn Joosten

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Nachdem eine Gruppe Umweltaktivisten einen Haufen Pythons aus einem Labor befreit hat, vermehren sich diese unkontrolliert in den Sümpfen Floridas und bedrohen den Bestand der heimischen Alligatoren. Eine dort diensthabende nuttige und dralle Ranger-Schlampe ist davon gar nicht begeistert und schickt eine Horde schießwütiger Jäger-Nulpen in die Wildnis, um die Schlangen zu dezimieren, wiederum sehr zum Missfallen einer ebenso nuttigen und drallen Tierschützer-Schlampe. Schließlich verfällt man auf die bescheuerte Idee, mit Hilfe von Steroiden einen Riesen-Alligator zu erschaffen, der den Pythons Herr werden soll. Natürlich haben die Dumpfbacken nicht bedacht, dass auch die Schlangen davon wachsen können und bald entbrennt zwischen Monstern und Menschen ein wahres Jurassic-Park-Gemetzel.
Dümmlicher Monsterfilm, der aufgrund der völlig absurden Story und der grottenschlechten Darsteller aber schon einen gewissen Unterhaltungswert besitzt. Die unglaubliche Trailershow unfassbar grauenhafter C-Movies ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Olmo
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ELIZABETH I 6/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien 2005 - Regie: Tom Hooper. Darsteller: Helen Mirren, Jeremy Irons, Patrick Malahide, Toby Jones, Hugh Dancy, Barbara Flynn, Ian McDiarmid, Ewen Bremner

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Zwanzig Jahre nach ihrer Thronbesteigung ist die englische Königin Elizabeth (Mirren) immer noch unverheiratet. Um die anhaltende Thronfolgerdebatte und die Feindseligkeiten des katholischen Auslandes zu beenden, wird sie zur Vermählung mit einem französischen Prinzen gedrängt. Stattdessen sieht sie sich aber bald dem Konflikt mit ihrer schottischen Rivalin Maria Stuart (Flynn) und dem Krieg gegen das übermächtige Spanien gegenüber. Ihre Beziehung zum Earl of Leicester (Irons) wird dabei mehr als einmal auf die Probe gestellt, ebenso ihre Liebschaft mit dem wesentlich jüngeren Grafen von Essex (Dancy).
Liebevoll ausgestattete Fernsehproduktion, die allerdings mit aufwendigen Schlachtszenen und dergleichen spart und dadurch im Gegensatz zu den Blanchett-Filmen das Augenmerk auf die Hauptfigur lenkt, die altersmäßig und schauspielerisch durch Helen Mirren wesentlich glaubwürdiger dargestellt ist. Einen krassen Kontrast zu der insgesamt eher braven und biederen Atmosphäre der Handlung bieten die äußerst horriblen Folter- und Hinrichtungsszenen, bei denen auch schon mal ein paar Gedärme mit der Zange aus dem Bauch gerissen werden.
Zuletzt geändert von Olmo am 15.02.2012, 02:47, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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DER ADLER DER NEUNTEN LEGION 5/10

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USA 2011 - Regie: Kevin Macdonald. Darsteller: Channing Tatum, Jamie Bell, Donald Sutherland, Mark Strong, Tahar Rahim, Denis O'Hare, Dakin Matthews, Douglas Henshall

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Sein erstes Kommando führt den jungen römischen Centurio Marcus Flavius Aquila (Tatum) als Garnisonskommandant ins umkämpfte Britannien. Eine Gelegenheit, die angeschlagene Familienehre wiederherzustellen, nachdem sein Vater schmachvoll samt seiner gesamten Legion in den Wäldern Britanniens verschollen ist. Er erringt einen herausragenden Sieg gegen die Kelten, wird dabei aber schwer verwundet und kommt als Invalide auf das Landgut seines Onkels (Sutherland). Dort hört er von dem Gerücht, die Standarte der verschollenen Legion sei bei einem der nördlichen Stämme gesichtet worden. Nur von dem einheimischen Sklaven Esca (Bell) begleitet reitet Aquila ins Land der kriegerischen Pikten, um das Feldzeichen zurück ins Römische Reich zu bringen.
Was vielversprechend beginnt mit einer äußerst realistischen Darstellung des nüchternen Dienstalltags einer römischen Garnison und kurz die Hoffnung schürt auf einen brauchbaren Historienfilm wird genauso schnell wieder zunichte gemacht. Die auftretenden Wilden sehen mal aus wie durchgeknallte Hippies, mal wie schlumpfblaue Maori-Krieger, und schließlich driftet der ganze Rotz in ein schmalziges Gewaber zweifelhafter Vorstellungen von Moral und Ehre ab.
Olmo
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NOWHERE BOY 6/10

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Großbritannien, Kanada 2009 - Regie: Sam Taylor-Wood. Darsteller: Aaron Johnson, Anne-Marie Duff, Kristin Scott Thomas, David Threlfall, Thomas Brodie Sangster, Andrew Buchan, Paul Ritter, David Morrissey

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Weil sein Vater als Handelsmatrose meist auf See ist und sich seine Mutter aus dem Staub gemacht hat, wächst der junge John Lennon (Johnson) bei seiner Tante Mimi (Scott Thomas) in Liverpool auf. Er rebelliert gegen das dortige Vorort-Spießertum mit allerhand Nonsens, Mädchengeschichten und Alkoholkonsum, was sich natürlich gewaltig auf seine schulischen Leistungen auswirkt. Dann erfährt er, dass seine Mutter Julia (Duff) mit ihrer neuen Familie nur einen Steinwurf weit entfernt wohnt und nimmt Kontakt zu ihr auf. Sie erweckt in dem musikalisch begabten Jungen die Liebe zum Rock 'n' Roll und bringt ihm das Banjospielen bei. Bald gründet John seine erste Band, die legendären ''Quarrymen'', denen schließlich auch George Harrison und Paul McCartney beitreten.
Die Erzählung von Lennons biederer und trotz aller familiären Tragödien eher braven und behüteten Jugend ist zeitweise ein wenig langweilig geraten, bietet erfreulicherweise aber dennoch interessante Einblicke in dessen Herkunft und zeigt, dass John Lennon trotz späteren Glamours und Skandalen in Wahrheit immer ein braven Bub geblieben ist.
Zuletzt geändert von Olmo am 12.02.2012, 00:42, insgesamt 1-mal geändert.
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DIE BESCHISSENHEIT DER DINGE 6/10

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Belgien, Niederlande 2009 - Regie: Felix Van Groeningen. Darsteller: Valentijn Dhaenens, Kenneth Vanbaeden, Koen De Graeve, Wouter Hendrickx, Johan Heldenbergh, Gilda De Bal, Bert Haelvoet

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Der 13jährige Gunther wächst in wahrhaft beschissenen Verhältnissen auf: Mit seiner Mutter will er nichts zu tun haben und sein Vater ist ein unverbesserlicher Alkoholiker. Der Vater hat ebenso wie seine dämlichen Brüder im Leben völlig versagt und lebt nun zusammen mit diesen und mit dem Sohn bei der viel zu nachsichtigen Großmutter in einem heruntergekommenen flämischen Nest. Für Gunther ist seine asoziale Sippschaft mit ihren Saufgelagen und Prügeleien zwar einerseits ein Vorbild, das er nach außen verteidigt und in das er selbst auch hineinwächst, andererseits ist ihm das alles aber auch ziemlich peinlich, und mit Unterstützung der Großmutter kann er der Proll-Hölle schließlich entfliehen.
Spaßiges Sozialdrama, das neben vielen unglaublich albernen Szenen auch recht beängstigend und brutal über die Lebensumstände in der Unterschicht berichtet. Ein einziger Vokuhila-Alptraum. Kleiner Gag am Rande: in den Extras ist zu sehen, wie dem Hauptdarsteller heimlich ein Schnauzbart ins Gesicht geklebt wird, der aus abgeschnittenen Schamhaaren sämtlicher Crewmitglieder gefertigt wurde.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
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PALERMO SHOOTING 6/10

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Deutschland 2008 - Regie: Wim Wenders. Darsteller: Campino, Giovanna Mezzogiorno, Dennis Hopper

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Der Fotograf Finn (Campino) ist zwar hochprofessionell und ein gefragter Star seiner Zunft, aber auch ziemlich arrogant und unausstehlich. Nach einem Beinahe-Autounfall beginnt Finn, sich mit der Zeit, der Vergänglichkeit und dem Tod auseinanderzusetzen. Ein Fotoshooting führt ihn nach Palermo, wo er die schöne Restauratorin Flavia (Mezzogiorno) kennenlernt, aber auch zunehmend von surrealen Alpträumen und Halluzinationen geplagt wird. Außerdem wird er von einem mysteriösen Bogenschützen (Hopper) verfolgt, der ihn offensichtlich umbringen will.
Schwere Wenders-Kost, deren Dialoge aber recht angenehm sind und nicht wie befürchtet in tiefsinniges Gefasel abdriften. Die Bilder dagegen sind einfach nur grandios. Die Gastauftritte von Milla Jovovich und Lou Reed sind ebenso erfreulich wie das Wiedersehen mit dem großen Dennis Hopper. Dennoch: Hauptdarsteller Campino mit seinem nuscheligen Gebrabbel und seiner vollkommen ausdruckslosen Klumpenfresse ist in diesem bedeutungsschwangeren Kunstwerk ein unerträglicher und absolut unglaubwürdiger Fremdkörper.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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DIE KINDER VON PARIS 4/10

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Deutschland, Frankreich, Ungarn 2010 - Regie: Roselyne Bosch. Darsteller: Jean Reno, Mélanie Laurent, Gad Elmaleh, Raphaëlle Agogué, Hugo Leverdez

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Die unbeschwerte Kindheit in Paris findet für den 11jährigen Jo Weisman und seine Freunde nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen ein abruptes Ende. Fortan muss er den gelben Stern tragen und allerhand Diskriminierungen über sich ergehen lassen. Unter eifriger Mitwirkung der mit den Besatzern kollaborierenden französischen Behörden werden die Juden von Paris schließlich aus ihren Häusern getrieben, unter erbärmlichen Bedingungen im Vélodrome d'Hiver zusammengepfercht und schließlich in Konzentrationslager deportiert.
Ausgesprochen harmlos und unverantwortlich kitschig wird hier über die Auslieferung der französischen Juden an das Nazi-Regime berichtet. Zunächst scheint der Film an dem peinlichen und fehlerhaften Image einer Nation des Widerstandes zu kratzen, sind doch schon im Vorspann Originalaufnahmen von Hitlers Stadtrundfahrt durch Paris und die ihm dabei artig salutierenden französischen Polizisten zu sehen. Bei aller Darstellung der Kollaboration wird die Handlung letztendlich aber dann doch wieder von allerhand hilfsbereiten Gutmenschen dominiert, und das Schicksal der Verbrecher wird am Ende völlig ausgeblendet - womit die verlogene französische Unschuld wieder hergestellt wäre.
Olmo
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SENNENTUNTSCHI 6/10

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Frankreich, Schweiz, Österreich 2010 - Regie: Michael Steiner. Darsteller: Roxane Mesquida, Nicholas Ofczarek, Andrea Zogg, Carlos Leal, Joel Basman, Hanspeter Müller-Drossaart, Rebecca Indermaur, Ueli Jäggi, Peter Jecklin, Daniel Rohr

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Das Auffinden menschlicher Knochen weckt bei den Bewohnern eines Dorfes in den Bündner Alpen dunkle Erinnerungen. Vor dreißig Jahren war eine mysteriöse Fremde von den misstrausischen Dörflern in die Berge vertrieben worden, wo sie bei drei Sennen Unterschlupf fand. Im Absinthrausch vergingen sich diese an dem Mädchen, das sie für ein ''Sennentuntschi'' - eine alpine Sagengestalt - hielten. Das ''Sennentuntschi'' nahm daraufhin grausam Rache an den Bergbauern. Gleichzeitig kam der örtliche Polizist der wahren Herkunft der Unbekannten auf die Spur.
Jaja, die Idylle der Schweizer Alpen - verwahrloste Bergbewohner und fanatische Pfaffen, die Dämonen austreiben. Eine klassische Hinterwäldler-Story, die mit ihrer surrealen Atmospäre und den äußerst seltsamen Figuren ein wenig an die ''Purpurnen Flüsse'' erinnert. Die Geschichte ist zwar ziemlich dämlich, gewinnt aber durch faszinierenden Landschaftsbilder und die heftigen Gore-Effekte an Reiz.
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SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW 3/10

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Großbritannien, Italien, USA 2004 - Regie: Kerry Conran. Darsteller: Jude Law, Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie, Giovanni Ribisi, Michael Gambon, Bai Ling, Omid Djalili, Laurence Olivier

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Namhafte Wissenschaftler werden bei mysteriösen Anschlägen entführt. Zur gleichen Zeit tauchen auf der ganzen Welt riesige mechanische Ungetüme auf, die Städte in Schutt und Asche legen und gezielt Technologien stehlen und Resourcen plündern. Der Fliegerheld Sky Captain (Law) bekommt es beim Angriff auf New York mit den Riesenrobotern zu tun und macht sich bald darauf zusammen mit der Reporterin Polly Perkins (Paltrow) auf die Suche nach den verschwundenen Wissenschaftlern. Sie kommen einem geheimnisvollen Dr. Totenkopf (Olivier) auf die Spur, der offenbar die Vernichtung der Erde im Sinne hat.
Optisch überladener Science-Fiction-Unsinn, der ein antiquiertes Heldenbild aus reaktionären US-Comics propagiert. Die inhaltliche und darstellerische Ödnis wird durch den erbärmlichen Humor und die zahlreichen, uninteressanten Anspielungen auf diverse Science-Fiction-Klassiker nur noch verstärkt. Da kann auch die digitale Reanimation des 1989 verstorbenen Sir Laurence Olivier nix mehr retten.
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THE TOWN 7/10

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USA 2010 - Regie: Ben Affleck. Darsteller: Ben Affleck, Rebecca Hall, Jon Hamm, Jeremy Renner, Blake Lively, Titus Welliver, Slaine, Pete Postlethwaite, Chris Cooper

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Im Auftrag des skrupellosen Fergie (Postlethwaite), genannt ''Der Florist'', überfällt eine Gruppe von Gangstern im Bostoner Stadtteil Charlestown systematisch und äußerst professionell Banken und Geldtransporter. Bei ihrem neuesten Coup nimmt die Gruppe um Doug (Affleck) und Jem (Renner) die Filialleiterin Claire (Hall) als Geisel, lässt sie kurz darauf aber wieder frei. Entgegen aller Vernunft nimmt Doug Kontakt zu der Traumatisierten auf und geht sogar eine Beziehung mit ihr ein. Während seine Gangsterkollegen davon nicht gerade begeistert sind, versucht FBI-Agent Frawley (Hamm) die Situation auszunutzen, um der Bande endgültig den Garaus zu machen. Obwohl Doug für die Beziehung zu Claire eigentlich endgültig aus dem Bankräubergeschäft aussteigen will, wird er vom Floristen gezwungen, einen letzten großen Überfall durchzuführen, der alles Bisherige in den Schatten stellen soll.
Ben Affleck ist und bleibt ein schauspielerischer Blindgänger. Dennoch hat er mit seiner zweiten Regiearbeit ein recht passables und ansehnliches Werk abgeliefert. Besonders beeindruckend ist dabei, wie Gewalt und Verbrechen hier als unpathetische Selbstverständlichkeit dargestellt werden, so dass zwar keinerlei Sympathie für die Gangsterfiguren erzeugt wird, aber doch ein gewisses Verständnis für deren Lebensumstände. Der wunderbare Pete Postlethwaite ist hier in seiner vorletzten Rolle zu sehen.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:22, insgesamt 2-mal geändert.
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DER GROßE JAPANER 8/10

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Japan 2007 - Regie: Hitoshi Matsumoto. Darsteller: Hitoshi Matsumoto, Tomoji Hasegawa, UA, Taichi Yazaki, Shion Machida, Haruka Unabara, Riki Takeuchi, Ryûnosuke Kamiki, Itsuji Itao, Takayuki Haranishi, Daisuke Miyagawa

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Wie schon seine Vorfahren übt Masaru das ehemals hoch angesehen Amt des Dai-nihonjin aus, als professioneller Bekämpfer der in Japan regelmäßig auftretenden Riesenmonster. Dazu muss er selbst mit Hilfe von Stromstößen zu hundertfacher Größe aufgebläht werden, was sich auf seine Frisur sehr nachteilig auswirkt. Doch die Auftragslage hat für den Dai-nihonjin letztens stark nachgelassen, und seine Tätigkeit erzeugt bei der desinteressierten Bevölkerung nur noch Kritik und Spott, die ihm außerdem ununterbrochen die Fensterscheiben einschmeißt. Die Fernsehübertragungen seiner tölpelhaften Kämpfe gegen die albernen Monstrositäten wurden daher auch längst auf die miesesten Sendeplätze verbannt. Dennoch übt Dai-nihonjin seine Profession sehr ernsthaft und traditionsbewusst aus und hofft, das Erbe eines Tages an seine Tochter weitergeben zu können. Doch der Kampf gegen seinen ärgsten Feind steht ihm erst noch bevor.
Die spaßige Monstersatire verknüpft auf unterhaltsame Weise ein fast real wirkendes Berufspotrait mit surrealen computergenerierten Kampfeinlagen und gipfelt schließlich in einem absurden Endkampf, bei dem es vorwiegend darum geht, einer riesigen Stoffpuppe mit angeklebten Haarabfällen die Unterhose vom Leib zu reißen.
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INVASION 3/10

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USA 2007 - Regie: Oliver Hirschbiegel, James McTeigue. Darsteller: Nicole Kidman, Daniel Craig, Jeremy Northam, Jackson Bond, Jeffrey Wright

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Nach dem Absturz eines Space Shuttles und der darauf folgenden Kontamination mit einer an den Trümmern haftenden Lebensfom greift eine Seuche um sich, die die Betroffenen in vollkommen emotionslosen Abbilder ihrer selbst verwandelt, die ihrerseits mit aller Gewalt darauf aus sind, Andere ebenfalls mit dem fremden Organismus anzustecken. Während bei Regierung und Medien noch von einer Grippeepidemie die Rede ist, hat eine Gruppe von Wissenschaftlern längst die wahre Ursache der Seuche aufgedeckt. Nach allerhand aufregender Angriffe durch die erbarmungslosen Infizierten und ein paar äußerst befremdlichen Actionsequenzen wird am Ende irgendwie hopplahopp ein Impfstoff entwickelt und alles ist wieder gut.
Die insgesamt vierte Adaption des berühmten Stoffes ''Die Körperfresser kommen'' erzeugt nicht im Geringsten die beklemmende und Alpträume verursachende Atmoshäre der Kultverfilmung von 1978 mit Donald Sutherland. Deren legendäre kreischende Monster werden hier zu langweiligen, virenkotzenden Zombies degradiert. Emotionslos verfolgt man daher das Schicksal der verzweifelten Hauptprotagonistin und teilt mit ihr auch bald die immer drückender werdende Schläfrigkeit. Zu allem Überfluss wurde dann noch ein sozialkritisches Element eingebaut: durch die Entmenschlichung der Gesellschaft kommt es zum Weltfrieden! Wie armselig. Waldorfschüler Hirschbiegel (Das Experiment, Der Untergang) wurde von den unzufriedenen Produzenten während der Dreharbeiten durch McTeigue ersetzt, was den Flop letztendlich aber auch nicht mehr verhindern konnte.
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