Welchen Film/welche Serie usw. habt ihr zuletzt gesehen?

Alles zum Thema Film, Fernsehen, Musik, DVD, Blu-ray und HD DVD usw ist hier richtig...
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

THE GREEN HORNET 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2011 - Regie: Michel Gondry. Darsteller: Seth Rogen, Jay Chou, Cameron Diaz, Tom Wilkinson, Christoph Waltz, Edward James Olmos, David Harbour

Bild

Und noch'n Superheld: Diesmal muss der tumbe Britt Reid (Rogen) in die Fußstapfen seines überraschend verstorbenen übermächtigen Vaters (Wilkinson) treten und dessen einflussreiches Medienimperium weiterführen. Der leichtlebige und chauvinistische Partyhengst erweist sich dabei aber schnell als vollkommener Nichtsnutz, zumal er wesentlich mehr Begeisterung entwickelt für die beeindruckenden technischen Spielereien seines Chauffeurs und Kaffeekoches Kato (Chou). Das allgegenwärtige organisierte Verbrechen in der Stadt bringt Reid auf die Idee, auf der Basis von Katos Technik eine Superheldenfigur zu erschaffen, der er den albernen Namen ''Grüne Hornisse'' gibt und die die Bösewichte in die Schranken weisen soll. Zur Vermarktung seines grünen Helden nutzt er gezielt sein Medienimperium und holt sich auch Hilfe von seiner cleveren Mitarbeiterin Lenore (Diaz). Der erbarmungslose Gangsterboss Chudnofsky (Waltz) wittert in Hornet eine Konkurrenten und sieht seine Vomachtstellung in der Unterwelt bedroht.
Für ein Mainstream-Werk erstaunlich unterhaltsame Komödie, die das gegenwärtige inflationäre Superheldentum im Kino so gar nicht ernst nimmt und mit einigen grandiosen Gags auch gewaltig karikiert. Herausragend dabei der Oscarpreisträger Christoph Waltz als ebenso dümmlicher wie furchteinflößender Unterweltboss, der unbedingt ''gruselig'' sein möchte.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

DIE HORDE 1/10

Beitrag von Olmo »

Frankreich 2009 - Regie: Yannick Dahan, Benjamin Rocher. Darsteller: Claude Perron, Jean-Pierre Martins, Eriq Ebouaney, Aurélien Recoing, Doudou Masta, Antoine Oppenheim, Jo Prestia, Yves Pignot

Bild

Nachdem ein Polizist brutal ermordet wurde, fordert die Witwe von dessen Kollegen, an den Tätern grausame Rache zu üben. Diese stürmen daraufhin schwer bewaffnet einen Hochhauskomplex, um die bösen Buben (französischer Film, also alles Kanaken) zu liquidieren. Doch der Einsatz misslingt gründlich, und dann sind am Horizont plötzlich Feuersbrünste zu sehen und aus der Ferne dringen Explosionsgeräusche. Dann wird das Viertel von tausenden blutrünstigen und ausgehungerten Zombies überschwemmt.
Ein absolut hirnrissiger Plot, der in unfassbar blöder und nicht nachvollziehbarer Art und Weise in eine noch viel dämlichere Handlung übergeleitet wird, so als würde man Scorseses ''Departed'' mit einem ''Godzilla''-Film verknüpfen. Zu allem Übel werden dabei auch noch allerhand Klischees und Vorurteile zu Einwanderern, Ghettos und korrupten Polizisten bedient. Unendlich peinlicher Film-Müll.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

TRON: LEGACY 4/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Joseph Kosinski. Darsteller: Jeff Bridges, Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Bruce Boxleitner, James Frain, Beau Garrett, Michael Sheen

Bild

Der Unternehmer und Spieleentwickler Kevin Flynn (Bridges) verschwindet im Jahre 1989 spurlos. Zwanzig Jahre später hält sein Sohn Sam (Hedlund) zwar die Aktienmehrheit an dessen Firma ENCOM, zeigt ansonsten aber wenig Interesse an der Hinterlassenschaft seines Vaters. Eines Tages erhält Sam eine mysteriöse Nachricht, die ihn in ein verstecktes Labor führt, wo er aus Versehen dematerialisiert wird und sich in einer von humanoiden Computerprogrammen bevölkerten Welt virtuellen Welt wiederfindet. Dort muss er zunächst bei einer Art von Gladiatorenkämpfen antreten, ehe er Bekanntschaft macht mit Clu (Bridges digital verjüngt), dem virtuellen Spiegelbild seines Vaters, das diese Welt offenbar gewaltsam beherrscht und mit Hilfe des ''Users'' Sam auch in die reale Welt übertreten will. Sam trifft unterdessen auf den ''isomorphen Algorithmus'' Quorra (Wilde). Diese führt ihn zu seinem versteckt lebenden echten Vater, welcher ihm die Wahrheit über sein Veschwinden eröffnet.
Rein optisch ist dieses Science-Fiction-Spektakel einigermaßen gut gemacht, wenn auch die digital animierten Menschen wie üblich vollkommen künstlich und unglaubwürdig aussehen. Nichts davon kann jedoch über die äußerst dünne und lächerliche Handlung hinwegtäuschen, die in vielen Punkten wie ein schlechter Abklatsch der ohnehin grottenschlechten ''Matrix''-Trilogie wirkt und rein gar nichts mehr von der Originalität von ''Tron'' (1982) besitzt.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

SLUMDOG MILLIONÄR 7/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien 2008 - Regie: Danny Boyle, Loveleen Tandan. Darsteller: Dev Patel, Tanay Hemant Chheda, Ayush Mahesh Khedekar, Freida Pinto, Tanvi Ganesh Lonkar, Rubina Ali, Madhur Mittal, Ashutosh Lobo Gajiwala, Azharuddin Mohammed Ismail, Anil Kapoor, Irrfan Khan

Bild

Der ehemalige Straßenjunge Jamal (Patel) sitzt in der indischen Version von ''Wer wird Millionär?'' dem unglaublich schmierigen Moderator Prem Kumar (Kapoor) gegenüber und ist auf dem besten Wege, den Hauptgewinn von 20 Millionen Rupien abzuräumen. Abgesehen von der Kohle hofft Jamal, durch den Auftritt in der außerordentlich beliebten Sendung seine Jugendliebe Latika (Pinto) wiederzufinden, die mit ihm und seinem älteren Bruder Salim (Mittal) einst in den Slums von Mumbai aufgewachsen ist. Den Show-Verantwortlichen sind die vielen richtigen Antworten des ''Slumdogs'' verdächtig, und so landet der vermeintliche Betrüger noch vor dem Finale bei einem brutalen Polizeiverhör, in dessen Verlauf allerdings deutlich wird, dass die Antworten auf die Fragen in Jamals bewegter Biographie verwurzelt sind.
Nicht von ungefähr hochdekorierte Romanverfilmung nach Vikas Swarup. Auf ebenso unterhaltsame wie eindrückliche Weise werden die unfassbar gravierenden Gegensätze in der indischen Gesellschaft dokumentiert. Im Vergleich zur Wirklichkeit ist das Ganze allerdings immer noch äußerst harmlos und brav dargestellt.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

127 HOURS 3/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 2010 - Regie: Danny Boyle. Darsteller: James Franco, Amber Tamblyn, Kate Mara, Clémence Poésy

Bild

Der Extremsportler Aron Ralston (Franco) radelt und klettert mit einer geradezu arroganten Unbedarftheit und Selbstgefälligkeit durch die Canyons von Utah. Sein unsäglicher Leichtsinn wird ihm zum Verhängnis, als er in eine Felsspalte stürzt und sein Arm von einem großen Gesteinsbrocken eingeklemmt wird. In dieser zweifellos saublöden Situation muss er ohne Verbindung zur Außenwelt und unter zunehmendem Wassermangel mehr als fünf Tage ausharren, ehe er sich auf unappetitliche Weise schließlich selbst befreien kann.
Wahre und dramatische Story hin oder her, angesichts von so viel Ignoranz und Dummheit hält sich das Mitgefühl in Grenzen. Welcher Depp geht schon mit nur einem Liter Wasser im Gepäck in die Wüste? Und so einer wird dann auch noch zum amerikanischen Helden verklärt! Die Umsetzung des Stoffs mit den künstlich wirkenden Darstellern, dem nervtötenden Soundtrack und den peinlichen Monologen (''Aron, du darfst jetzt nicht durchdrehen!'') macht die Geschichte jedenfalls auch nicht besser. Punkte gibt's hier nur für schöne Landschaftsaufnahmen.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

PAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT 7/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 2011 - Regie: Greg Mottola. Darsteller: Simon Pegg, Nick Frost, Jason Bateman, Kristen Wiig, Bill Hader, Blythe Danner, Joe Lo Truglio, John Carroll Lynch, Jane Lynch, David Koechner, Jesse Plemons, Sigourney Weaver, Seth Rogen

Bild

Die britischen Science-Fiction-Fans Graeme (Pegg) und Clive (Frost) touren mit dem Wohnmobil durch die USA, um diverse Alien-Sehenswürdigkeiten wie die Black Mailbox oder Area 51 aufzusuchen. Unterwegs treffen die beiden Trottel auf ein waschechtes Alien namens Paul (Rogen), das aus einem Militärstützpunkt geflohen ist und bei den Nerds Unterschlupf vor seinen FBI-Häschern um Agent Zoil (Bateman) sucht. Gemeinsam müssen sie einige abstruse Abenteuer überstehen und sich allerhand Gegner erwehren, ehe Paul sich wieder auf den Weg in seine Heimatwelt machen kann.
Weitere unterhaltsame Komödie mit dem bewährten Duo Pegg-Frost (Shaun of the Dead, Hot Fuzz) mit einem äußerst gelungenen digitalen Hauptdarsteller und zahlreichen netten Anspielungen auf andere Science-Fiction-Filme.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES - TEIL 2 3/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien, USA 2011 - Regie: David Yates. Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Helena Bonham Carter, Robbie Coltrane, Ralph Fiennes, Michael Gambon, John Hurt, Jason Isaacs, Kelly Macdonald, Gary Oldman, Alan Rickman, Maggie Smith, David Thewlis

Bild

Harry, Ron und Hermine sind weiter auf der Suche nach den Horkruxen. Während die Entscheidungsschlacht in Hogwarts heraufzieht, wird Harry langsam bewusst, dass die Vernichtung Voldemorts auch sein eigenes Leben erfordert.
Der gelangweilte Zuschauer atmet erleichtert auf, endlich hat der langatmige Zauberlehrlings-Unfug ein Ende! Schnell werden noch einige völlig uninteressanten Geheimnisse und Zusammenhänge enthüllt, ehe zahllose Hauptfiguren sang- und klanglos dahingeschlachtet werden und sich der nasenlose Pseudo-Bösewicht von ein paar vorwitzigen Nachwuchs-Magiern dümmlich übertölpeln lassen muss.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

DIE LETZTEN TAGE VON POMPEJI 5/10

Beitrag von Olmo »

Deutschland, Italien, Monaco, Spanien 1959 - Regie: Mario Bonnard, Sergio Leone. Darsteller: Steve Reeves, Christine Kaufmann, Fernando Rey, Barbara Carroll, Annemarie Baumann, Mimmo Palmara, Guillermo Marín, Angel Aranda

Bild

Der römische Centurio Glaucus (Reeves) kehrt aus dem Krieg in seine Heimat nach Pompeji zurück und muss entsetzt feststellen, dass seine gesamte Familie offenbar von einer radikalen Christenhorde bei deren nächtlichen Raubzügen ermordet wurde. Auf Betreiben des fiesen Isis-Priesters Arbaces (Rey) werden die im Untergrund lebenden ''echten'' Christen daraufhin zusammengetrieben und sollen zur Belustigung der Zuschauer in der Arena den Tod finden. Zusammen mit der schönen Elena (Kaufmann), die den Christen nahesteht, entlarvt Glaucus die wahren Mörder seiner Familie. Doch ehe er mit diesen abrechnen kann, macht der Ausbruch des Vesuv dem dekadenten Treiben in Pompeji ein Ende.
Ein wahrhaftiger Römer-Western, der schon ein wenig das zukünftige Wirken von Co-Regisseur Sergio Leone vorwegzunehmen scheint. Die verzwickte Handlung - frei nach dem Roman von Edward Bulwer-Lytton - ist ein wahrer Wirrwar historischer Halbwahrheiten, der mit mythisch anmutenden Muskelprotz-Helden ebenso aufwartet wie mit dem unerträglichen Gesülze aufrichtiger Christenmenschen. Das Ganze ist dennoch äußerst aufwendig und phantasievoll inszeniert und beweist auch Liebe zum Detail: an einer Häuserwand ist die Aufschrift ''CAVE CANEM'' (Vorsicht vor dem Hund) zu lesen, was auf ein in Pompeji gefundenes, gut erhaltenes Bodenmosaik zurückgeht. Und auch auf die überdeutliche Darstellung einiger blutiger Grausamkeiten wurde nicht verzichtet, wobei der Vulkanausbruch am Ende vollkommen überflüssig und deplatziert erscheint.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

TRUE GRIT 5/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Ethan Coen, Joel Coen. Darsteller: Jeff Bridges, Matt Damon, Josh Brolin, Barry Pepper, Hailee Steinfeld

Bild

Die junge Mattie Ross (Steinfeld) kommt nach Fort Smith in Arkansas, um den Leichnam ihres Vaters abzuholen. Allerdings will sie auch mit allen Mitteln dessen Tod rächen und den geflohenen Mörder Tom Chaney (Brolin) zur Strecke bringen. Zu diesem Zweck heuert sie den versoffenen und schießwütigen Marshal Reuben Cogburn (Bridges) an. Der Texas Ranger LaBoeuf (Damon), der es auf Chaneys Kopfgeld abgesehen hat, gesellt sich ebenfalls dazu und zusammen reiten die Drei in das Indianergebiet, in das der Mörder geflohen ist. Cogburn und LeBoeuf unterschätzen zunächst den Durchsetzungswillen des Mädchens, werden durch Matties burschikoses Auftreten und ihr loses Mundwerk aber bald eines Besseren belehrt.
Schön gemachtes Remake des John-Wayne-Western ''Der Marshal'' von 1969, das aber insgesamt eher enttäuscht. Die extreme Künstlichkeit der Figuren und die Kulisse erinnern ein wenig an ''Dead Man''. Die junge Hailee Steinfeld agiert zwar nicht ganz glaubwürdig, dafür aber äußerst sympathisch und überlegen und degradiert die Herren Bridges, Brolin und Damon zu kläglichen Randfiguren.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

CAPTAIN AMERICA - THE FIRST AVENGER 3/10

Beitrag von Olmo »

USA 2011 - Regie: Joe Johnston. Darsteller: Chris Evans, Tommy Lee Jones, Hugo Weaving, Hayley Atwell, Sebastian Stan, Dominic Cooper, Toby Jones, Neal McDonough, Derek Luke

Bild

Der patriotische Steve Rogers (Evans) möchte unbedingt in den Krieg gegen Hitler ziehen, nur leider fällt das dürre Männchen bei sämtlichen Musterungen kläglich durch. Der emigrierte Wissenschaftler Erskine wird bei dieser Gelegenheit auf ihn aufmerksam und bietet ihm die Teilnahme an einem geheimen Experiment an, das den schmächtigen Zwerg in einen strammen Superhelden verwandeln soll. Das Experiment gelingt zwar, doch für einen Superhelden allein hat das US-Militär auch keine Verwendung, und so muss Rogers fortan als ''Captain America'' in albernen Bühnenshows für Kriegsanleihen werben. Unterdessen hat sich der Nazi-Agent Johann Schmidt (Weaving) - seinerseits ein Opfer von Erskines missglückten Experimenten - mit seiner Geheimorganisation ''Hydra'' von Hitler losgesagt und schickt sich an, mit überlegener Waffentechnologie die Welt zu erobern. Dagegen muss ''Captain America'' natürlich etwas unternehmen ...
Blöde und langweilige Story mit einem lachhaften Strumpfhosen-Pseudohelden als Hauptfigur, der so gar nicht als Weltenretter taugt. Wenigstens Hugo Weaving macht als Schurke noch was her, zumindest so lange, wie er ohne die dämliche Halloween-Maske zu sehen ist.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

MORNING GLORY 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Roger Michell. Darsteller: Rachel McAdams, Harrison Ford, Diane Keaton, Patrick Wilson, Jeff Goldblum

Bild

Nach ihrem unerwarteten Rauswurf bei einem lokalen Fernsehsender landet die engagierte Produzentin Becky Fuller (McAdams) bei ''Daybreak'', einer chaotischen und unterfinanzierten Morgensendung, deren Redaktion in schäbigen Kellerräumen und Abstellkammern untergebracht ist. Entgegen aller Erwartungen feiert Becky dort einen bravourösen Einstand und scheint zunächst dem erbärmlichen Magazin neues Leben einzuhauchen. Es gelingt ihr zwar, den Nachrichten-Haudegen Mike Pomeroy (Ford) für die Sendung zu verpflichten, doch jemand, der ''Colin Powell aus einem brennenden Jeep gezogen'' hat, ist sich natürlich für die seichten und belanglosen Themen im Frühstücksfernsehen viel zu schade. Und das Verhältnis zu Pomeroys Co-Moderatorin Colleen Peck (Keaton) ist von tiefer Abneigung geprägt. So steuert ''Daybreak'' schließlich auf ein gewaltiges Fiasko zu und soll bei der anhaltend schlechten Quote endgültig abgesetzt werden.
Schlichte, aber sehr unterhaltsame Komödie mit genialen Darstellern. Dem Zuschauer wird hier allerdings auch die unsägliche Banalität der gegenwärtigen Fernsehunterhaltung vor Augen geführt, die traurigerweise letztlich über den qualitativen Fernsehjournalismus triumphiert.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

WINTER'S BONE 7/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Debra Granik. Darsteller: Jennifer Lawrence, John Hawkes, Kevin Breznahan, Dale Dickey, Garret Dillahunt, Sheryl Lee, Lauren Sweetser, Tate Taylor

Bild

Die siebzehnjährige Ree muss unter ärmlichsten Verhältnissen für ihre beiden jüngeren Geschwister sorgen, weil die Mutter unter extremen Depressionen leidet und der Vater für das Kochen von Crystal im Gefängnis sitzt. Als dieser gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wird und daraufhin spurlos verschwindet, macht sich Ree auf die verzweifelte Suche nach dem Vater, da als Sicherheit für die Kaution der gesamte Besitz der Familie verpfändet wurde und nun der Verlust von Haus und Land droht. Ihre buckelige Verwandtschaft, bei der Ree ihren Vater vermutet, scheint allerdings überhaupt kein Interesse daran zu haben, diesen wiederzufinden, und sie üben sogar brutale Gewalt aus, um das Mädchen von seiner Suche abzuhalten. Ree wird klar, dass ihr Vater ermordet wurde, aber um nicht mit ihren Geschwistern auf der Straße zu landen, muss sie nun unbedingt dessen Tod beweisen.
Das packende Drama überzeugt durch seine Natürlichkeit und Authentizität. Landschaften und Orte geben die tristen Lebensumstände in Missouri glaubwürdig wieder, in die sich die hervorragenden Schauspieler - darunter zahlreiche Laiendarsteller - perfekt einfügen. Auch bei der Häutung eines Eichhörnchens wurde laut der Hauptdarstellerin nicht auf Authentizität verzichtet: ''Für PETA sollte ich sagen, dass die Szene gestellt war, aber scheiß auf PETA!''
Zuletzt geändert von Olmo am 21.06.2012, 01:48, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

RED 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2010 - Regie: Robert Schwentke. Darsteller: Bruce Willis, Morgan Freeman, John Malkovich, Helen Mirren, Karl Urban, Mary-Louise Parker, Brian Cox, Julian McMahon, Rebecca Pidgeon, Ernest Borgnine, James Remar, Richard Dreyfuss

Bild

Der pensionierte Top-Agent Frank Moses (Willis) wird eines Nachts in seinem beschaulichen Vorstadthaus beinahe Opfer eines brutalen Anschlags durch ein unbekanntes Tötungskommando. Da er zu seiner Sachbearbeiterin Sarah (Parker) von der Pensionskasse regelmäßigen privaten Telefonkontakt gepflegt hat und deshalb auch deren Leben in Gefahr ist, muss er sie bei seiner Flucht berücksichtigen und sie zu ihrem eigenen Schutz entführen. Auf der Suche nach den Hintermännern des Anschlags, die nun dem jungen CIA-Agenten Cooper (Urban) den Auftrag zu Franks Ermordung erteilt haben, führt die Spur zu einer kürzlich getöteten Reporterin, die im Besitz einer Art Todesliste war. Fast alle darauf verzeichneten Personen sind bereits tot und waren - wie Franks paranoider Ex-Kollege Marvin Boggs (Malkovich) herausfindet - alle im Jahre 1981 an einem grausamen Massaker in Guatemala beteiligt, das nun aus politischen Gründen von der CIA vertuscht werden soll. Gemeinsam mit weiteren alten erfahrenen Mitstreitern will Frank die hochrangigen Drahtzieher ausschalten.
Gelungene Mischung aus dem Spiel mit mysteriösen und (teilweise) wahren Geheimdienstpraktiken und gepfefferten, herrlich maßlos überzogenen Action- und Stuntszenarien, die man gar nicht oft genug zurückspulen kann. Nur im Mittelteil wirkt das Ganze durch ein wenig zuviel Story und zu wenig Action etwas langatmig. Es gibt aber ein schönes Wiedersehen mit der greisen Hollywood-Legende ''Ernie'' Borgnine und ein eher erschreckendes Wiedersehen mit dem unfassbar fetten und aufgedunsenen Richard Dreyfuss.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

SATURN 3 4/10

Beitrag von Olmo »

Großbritannien 1980 - Regie: John Barry, Stanley Donen. Darsteller: Kirk Douglas, Harvey Keitel, Farrah Fawcett

Bild

Der alternde Wissenschaftler Adam (Douglas) und seine weitaus jüngere Lebensgefährtin Alex (Fawcett) sind die einzigen Bewohner einer unterirdischen Forschungsstation auf dem Saturnmond Titan. Das Idyll wird gestört, als der Pilot Benson (Keitel) als ungebetener Gast auf der Station auftaucht. Er will einen neuartigen, auf menschlichem Hirngewebe basierenden Roboter testen, der kurzfristig einen der Wissenschaftler ersetzen soll. In Wirklichkeit ist Benson aber ein entflohener psychopathischer Mörder, der dem Roboter seinen geistesgestörten Willen aufzwingt und mit dessen Hilfe Adam beseitigen will, um an die Möpse von Alex ranzukommen. (''Sie haben einen schönen Körper. Darf ich ihn benutzen?'').
Eine völlig wirre und hanebüchene Geschichte, die im Nichts anfängt und ebenso im Nichts endet. Dazwischen sieht man Farrah Fawcett meist nur mit einem Handtuch bekleidet durch die Gänge hüpfen oder man erblindet beim Anblick des nackten, faltigen Greisenhinterns von Kirk Douglas. Allerdings beeindruckt der Film dann doch mit zwar schlichten, aber nett gemachten Spezialeffekten und mit äußerst aufwendiger Kulisse, durch die sich die Statisten merkwürdig roboterhaft und zum Teil auch kopfüber hindurchbewegen.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
Beiträge: 832
Registriert: 19.09.2007, 22:19
Wohnort: Stuttgart

X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG 6/10

Beitrag von Olmo »

USA 2011 - Regie: Matthew Vaughn. Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Rose Byrne, Jennifer Lawrence, January Jones, Nicholas Hoult, Oliver Platt, Jason Flemyng, Lucas Till, Edi Gathegi, Kevin Bacon

Bild

Während der telepathisch veranlagte Charles Xavier wohlbehütet in einem herrschaftlichen Haus aufwächst und dort auf die herumtreibende Formwandlerin Raven trifft, die dann als seine Schwester aufwächst, muss der mit magnetischen Fähigkeiten ausgestattete Erik Lehnsherr im besetzten Polen die Schrecken eines Vernichtungslagers erdulden. Der KZ-Wissenschaftler Schmidt wendet dort äußerst brutale Methoden an, um Eriks Gabe zu entfesseln, die er sich zunutze machen will. Jahre später befindet sich der hasserfüllte Erik auf der Suche nach seinem Peiniger, der sich inzwischen Sebastian Shaw nennt und sich selbst als Mutant mit gewaltigen Fähigkeiten entpuppt. Charles ist inzwischen Professor für Genetik und deckt zusammen mit der CIA-Agentin Moira auf, dass Shaw einen nuklearen Krieg der Supermächte provozieren will, um den Mutanten die Weltherrschaft zu ermöglichen. Die Jagd nach Shaw führt Charles und Erik zusammen, sie freunden sich an und rekrutieren bald allerhand junger Mutanten für den Kampf gegen Shaw und seine Gefolgsleute.
Der fünfte Teil der ''X-Men''-Reihe versucht, alle Hintergründe und Zusammenhänge der bisherigen Filme aufzudecken, vor allem die wechselhafte Freundschaft von Charles und Erik. Auch wenn sich dabei einige Widersprüche zur Handlung der anderen Teile ergeben ist das Ergebnis alles in allem interessant erzählt und unterhaltsam umgesetzt. Sehenswerter Blockbuster.
Antworten