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Olmo
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WOLFZEIT 6/10

Beitrag von Olmo »

Deutschland, Frankreich, Österreich 2003 - Regie: Michael Haneke. Darsteller: Isabelle Huppert, Anaïs Demoustier, Lucas Biscombe, Hakim Taleb, Béatrice Dalle, Patrice Chéreau, Brigitte Roüan, Olivier Gourmet

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Kurz nach der Ankunft in ihrem Ferienhaus wird der Vater der Familie Laurent von Eindringlingen erschossen. Allein gelassen und mittellos muss sich die Mutter daraufhin mit den beiden Kindern durch trostlos schöne Landschaften schlagen, vorbei an halbverwesten menschlichen Leichen und stinkenden Tierkadavern - auf der Flucht vor einer unbekannten Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes. Sie landen schließlich auf einem abgelegenen Bahnhof, auf dem sie mit vielen Anderen auf die Ankunft eines Zuges warten, der sie in bessere Gefilde bringen soll. Jeder Tag der zermürbenden Wartezeit ist ein verzweifelter und rücksichtsloser Kampf um Nahrung und sauberes Trinkwasser.
Wie die meisten von Hanekes Filmen (''Funny Games'', ''Die Klavierspielerin'') zeichnet sich auch dieser durch einen schonungslosen Realismus aus, mit verstörenden Bildern und brutalen Wendungen. Obwohl die Umstände der Katastrophe nie erwähnt werden, wird die graue Trostlosigkeit durch die trübe Szenerie und die glaubhafte Darstellung der Figuren dennoch deprimierend spürbar.
Olmo
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NICHTS ZU VERZOLLEN 6/10

Beitrag von Olmo »

Frankreich 2010 - Regie: Dany Boon. Darsteller: Benoît Poelvoorde, Dany Boon, Karin Viard, François Damiens, Julie Bernard, Bouli Lanners, Laurent Gamelon, Olivier Gourmet

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Für den übereifrigen Zollbeamten Vandevoorde (Poelvoorde) ist der Grenzübergang zu Frankreich im seinem abgelegenen Heimatkaff mehr als nur eine gelbe Linie auf der Straße. Der stolze Patriot hasst die ''Franzacken'' bis aufs Blut und schikaniert sie bei der Grenzkontrolle dementsprechend, stets im Namen der blutig erkämpften Unabhängigkeit des belgischen Königreichs. Ausgerechnet sein französischer Kollege Ducatel (Boon) von ''Gegenüber'' verliebt sich in seine hübsche Schwester Louise (Bernard), was das Paar vor dem tyrannischen Bruder aber geheimhalten muss. Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen in Europa durch das Schengener Abkommen bricht für Vandervoorde eine Welt zusammen. Fortan bildet er mehr oder weniger freiwillig ausgerechnet zusammen mit seinem Widersacher Ducatel eine mobile Zollstreife. Während der abenteuerlichen Jagd auf eine tölpelhafte Bande von Drogenschmugglern entwickelt sich zwischen den Gegnern unerwartet eine enge Freundschaft.
Keine Knallerkomödie wie der Vorgänger ''Willkommen bei den Sch'tis'', aber trotzdem ganz lustig. Auch hier gründet sich der Witz wieder auf einen für Franzosen albern klingenden Akzent und auf allerhand damit verbundenen Klischees. Der Versuch, diesen Sprachunterschied in die deutsche Synchronisation zu übersetzen, klingt zu Anfang ein wenig merkwürdig, aber man gewöhnt sich daran. Der Film ist dennoch keine bloße Aneinanderreihung dummer Späße, in vielen Punkten fällt er sogar ziemlich ernst und dramatisch aus, was ihm auch durchaus gut tut.
Zuletzt geändert von Olmo am 13.07.2012, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Olmo
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DER KONGREß TANZT 6/10

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Deutschland 1931 - Regie: Erik Charell. Darsteller: Lilian Harvey, Willi Fritsch, Otto Wallburg, Conrad Veidt, Carl-Heinz Schroth, Lil Dagover, Adele Sandrock, Margarete Kupfer, Julius Falkenstein, Max Gülstorff, Paul Hörbiger

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Während der österreichische Staatskanzler von Metternich (Veidt) das Zusammentreffen der Herrscher Europas auf dem Wiener Kongress dazu missbraucht, diese mit seinen Spionagemethoden zum eigenen Vorteil zu manipulieren, will die umtriebige Handschuhmacherin Christel (Harvey) lediglich den Anlass nutzen, um Werbung für ihr Geschäft zu machen. Als sie dabei dem russischen Zaren (Fritsch) aus Versehen einen Blumenstrauß an den Kopf wirft, wird sie für eine Attentäterin gehalten, verhaftet und zu ''25 Stockschlägen auf den blanken Hintern'' verurteilt. Der Zar begnadigt die hübsche Christel und trifft sich bald darauf regelmäßig mit ihr im Heurigenlokal, bevor er ihr schließlich sogar ein prunkvolles Anwesen überläßt. Metternich kommt die Liaison ebenfalls sehr gelegen, denn dadurch wird sein ärgster politischer Widersacher von den Kongressverhandlungen abgehalten. Die märchenhafte Romanze ist aber erwartungsgemäß nicht von Dauer und wird durch die Nachricht von Napoleons Rückkehr nach Frankreich jäh beendet.
Der Film erscheint nur vordergründig als eine seichte und beschwingte Komödie. Tatsächlich ist sie angefüllt mit beißendem Spott über die Blendung des Volkes durch die lächerliche Doppelgänger-Farce des Zaren und über die unpassende Vermischung der politischen Verhandlungen mit einer pompösen Tanzveranstaltung, die nicht zuletzt durch das Erscheinen eines völlig verdreckten Soldaten aus dem Felde zum Ausdruck kommt, der sich ziemlich ratlos durch die aufgedonnerte Tanzgesellschaft kämpfen muss. Auch die eher ernste Darstellung der Prügelstrafe und der rücksichtslosen Geheimdienstmethoden können durchaus als Kritik verstanden werden. Neben der jüdischen Herkunft des Regisseurs waren diese kritischen Untertöne der Grund für das ab 1937 verhängte Verbot des Filmes durch die Nationalsozialisten. Neben entsetzlichem Heurigen-Gejaule von Paul Hörbiger ist hier auch der unsterbliche Film-Ohrwurm ''Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder'' von Komponist Werner Richard Heymann zu hören.
Olmo
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ALMANYA - WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND 7/10

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Deutschland 2011 - Regie: Yasemin Şamdereli. Darsteller: Vedat Erincin, Fahri Ögün Yardim, Lilay Huser, Demet Gül, Aykut Kayacik, Aycan Vardar, Ercan Karacayli, Kaan Aydogdu, Aliya Artuc, Siir Eloglu, Petra Schmidt-Schaller, Denis Moschitto, Aylin Tezel, Trystan Pütter, Rafael Koussouris, Axel Milberg, Antoine Monot Jr., Oliver Nägele, Jule Ronstedt, Arnd Schimkat, Tim Seyfi, Walter Sittler, Aglaia Sziszkowitz, Katharina Thalbach, Saskia Vester

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Um seiner Familie den Lebensunterhalt zu sichern, kommt der Türke Hüseyin Yilmaz in den Sechziger Jahren nach Deutschland, und zwar als exakt 1.000.001. Gastarbeiter. Bald darauf kommen auch Frau und Kinder nach und allmählich findet man in dem kalten und äußerst sonderbaren Land eine neue Heimat. Jahre später ist die Familie längst in Deutschland verwurzelt, dennoch hadern Alt und Jung nach wie vor mit ihrer gespaltenen nationalen Identität. Um nicht komplett die Verbindung zur alten Heimat Anatolien zu verlieren, hat der gealterte Hüseyin in der Türkei ein Haus gekauft, in dem er mit der gesamten Sippe die Ferien verbringen möchte. Auf der Reise dorthin blicken alle zurück auf die wechselvolle Familiengeschichte.
Die vermeintliche Einwandererkomödie erweist sich als unerwartet ernst und zum Ende hin sogar ziemlich traurig. Auch wenn die Darsteller teilweise ein wenig amateurhaft wirken, das Spiel mit den maßlos überzogenen Vorurteilen und Klischees macht in jedem Fall Freude. Besonders skurril ist dabei der absurde und unverständliche Kauderwelsch, den alle Deutschen im Film sprechen und sogar singen. Letztendlich eine schöne und gefühlsreiche Familiensaga.
Olmo
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SOURCE CODE 5/10

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Frankreich, USA 2011 - Regie: Duncan Jones. Darsteller: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan, Vera Farmiga, Jeffrey Wright

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Völlig verwirrt erwacht der Air Force-Hubschrauberpilot Colter Stevens (Gyllenhaal) in einem Zug. Ihm gegenüber sitzt die schöne Christina (Monaghan), die ihn zu kennen scheint. Colter weiß aber weder, wie er hierher gekommen ist, noch kennt er irgend jemanden im Zug, und dann stellt er auch noch entsetzt fest, dass er in einem fremden Körper steckt. Dann explodiert im Zug eine Bombe und alle kommen ums Leben. Colter findet sich in einer ungemütlichen Metallkapsel wieder und erfährt von Air Force Captain Colleen Goodwin (Farmiga) via Bildschirm, er sei Teil eines neuartigen Projektes names ''Source Code'', das das Eindringen in die letzten kurzen Lebensmomente Verstorbener ermöglicht. Colter soll auf diese Weise den Bombenleger identifizieren, der einen weiteren Anschlag in der Innenstadt von Chicago angekündigt hat. Doch auch Colter selbst ist in Wahrheit längst tot und liegt als verstümmelter Torso verkabelt in einem Kühlbehälter. Um von den lebenserhaltenden Maßnahmen befreit zu werden, muss er sich schmerzhaft wieder und wieder durch die letzten Minuten vor der Explosion quälen und seinen Auftrag erfüllen.
Eine recht tragische und beklemmende Story, gut durchdacht, aber eben auch sehr verwirrend, wie das bei Zeitreisen halt so ist. Das Ende ist dann aber doch ein wenig zu dick aufgetragen. Aber ohne den Kitsch von der immerwährenden Existenz in Glück und Zufriedenheit gehts für das amerikanische Kinopublikum wohl nicht.
Olmo
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DIE REISE ZUM PRÄHISTORISCHEN PLANETEN 0/10

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USA 1965 - Regie: Curtis Harrington, Pavel Klushantsev. Darsteller: Basil Rathbone, Faith Domergue, John Bix, Gennadi Vernov, Georgi Zhzhyonov, Yuri Sarantsev, Georgi Tejkh, Vladimir Yemelyanov

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Eine internationale Expedition fliegt mit drei Raumschiffen zur Venus. Dort bekommt man es mit allerhand Sauriern und menschenfressenden Pflanzen zu tun und man entdeckt sogar Hinweise auf eine menschenähnliche Zivilisation. Bevor man jedoch irgendetwas Brauchbares herausgefunden hat, muss man schon wieder die Heimreise antreten.
Die Grundlage dieser Jules-Verne-Verfilmung war die laut Kritik recht passable russische Produktion ''Planet der Stürme'' von Pavel Klushantsev aus dem Jahre 1962. Roger Corman hat diesen Film für das amerikanische Publikum zu einem unerträglich sinnlosen und handlungsfreien Nichts verwurstet, in dem klapprige Roboter gegen Statisten in albernen Saurierkostümen kämpfen müssen. Unfassbarerweise setzt die nuschelige deutsche Synchronisation da noch eins obendrauf, denn sie lässt die Darsteller sprechen wie die Filzpuppen aus der Muppet Show, und der Roboter klingt doch tatsächlich wie Inge Meysel mit pfeifendem Gebiss.
Olmo
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BLACK SWAN 7/10

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USA 2010 - Regie: Darren Aronofsky. Darsteller: Natalie Portman, Vincent Cassel, Mila Kunis, Barbara Hershey, Winona Ryder

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Für die ehrgeizige und perfektionistische Ballettänzerin Nina (Portman) stellt das Ergattern der Hauptrolle in Thomas Leroys (Cassel) Neuinszenierung von ''Schwanensee'' den Traum ihres Lebens dar. Der Choreograph will die Rolle der Schwanenkönigin und die des Schwarzen Schwans von ein und derselben Tänzerin darstellen lassen, und nach anfänglichem Zögern vergibt er die Rolle tatsächlich an Nina. Diese leidet daraufhin nicht nur unter der fürchterlichen Bevormundung ihrer Mutter (Hershey), sondern auch unter dem unerbittlichen Druck von Thomas, der sie für viel zu steif und frigide hält, um die Rolle des verführerischen Schwarzen Schwans zu verkörpern. Zunehmend muss sie befürchten, dass ihr die wesentlich freizügigere Lily (Kunis) den Rang abläuft. Von Zweifeln geplagt steigert sie sich in Halluzinationen hinein und fügt sich unbewusst schmerzhafte Wunden zu.
Virtuoses Drama um Selbstfindung und Autoaggression, das nicht spart mit horrorartigen Sequenzen und höchst ansehlicher Erotik. Natalie Portman glänzt in der Darstellung dieser zerrissenen Persönlichkeit und verkörpert das schüchterne und verlegene Mädchen ebenso glaubwürdig wie die aggressive Diva. Alles ist mit tollen Einstellungen in Szene gesetzt, und auch auf Details wie die schrecklich geschundenen Füße der Tänzerinnen wurde Wert gelegt. Vieles erinnert an ''Die Klavierspielerin'' (2001) von Michael Haneke, wobei die Darstellung von Aggression und Erotik dort noch wesentlich drastischer und schonungsloser ausfällt.
Olmo
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IN CHINA ESSEN SIE HUNDE 8/10

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Dänemark 1999 - Regie: Lasse Spang Olsen. Darsteller: Kim Bodnia, Dejan Čukić, Tomas Villum Jensen, Nikolaj Lie Kaas, Brian Patterson, Lester Wiese, Jesper Christensen, Trine Dyrholm, Peter Gantzler, Søren Sætter Lassen, Line Kruse, Lasse Lunderskov, Martin Spang Olsen, Preben Harris

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Der Bankangestellte Arvid (Čukić) will eigentlich nur ein netter und lieber Kerl sein, stößt damit bei seinen Mitmenschen aber trotzdem nur auf Kritik. Seine Freundin Hanne (Dyrholm) hält ihn für langweilig und verlässt ihn kurzerhand mitsamt sämtlicher Möbel. Als seine Bank von dem brutalen Franz (Gantzler) überfallen wird, kann er diesen mit einem Squash-Schläger zusammenknüppeln und wird zunächst als Held gefeiert. Dann aber taucht dessen Freundin Astrid (Kruse) bei ihm auf und macht ihm Vorwürfe, er habe mit seiner Tat ihr Leben zerstört. Das erbeutete Geld hätte für eine künstliche Befruchtung ausgegeben werden sollen. Verwirrt und vom schlechten Gewissen geplagt wendet sich Arvid an seinen kriminellen Bruder Harald (Bodnia). Er und seine tölpelhaften Kumpane sollen ihm helfen, eine Bank auszurauben und Franz aus dem Gefängnis zu befreien. Dabei geht natürlich so manches gründlich schief.
Grandiose und nahezu perfekt inszenierte Komödie, die ein wenig im Umfeld von ''Pulp Fiction'' angesiedelt ist, nur wesentlich skurriler und überzogener und mit ausnahmslos liebenswert trotteligen Charakteren. Allen voran der arme Vuk, der wirklich so einiges einstecken muss, bevor er aus Versehen durch einen Kopfschuss erlöst wird. Die unfassbaren Action- und Stuntsequenzen sind so dermaßen übertrieben, dass es einem die Sprache verschlägt. Und das noch groteskere Finale setzt dem Ganzen dann schließlich die Krone auf. Schade nur, dass die äußerst wichtige Frage offen bleibt, wer denn nun die ''Männer mit den komischen Hosen'' sind.
Olmo
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THE GREAT RAID 3/10

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Australien, USA 2005 - Regie: John Dahl. Darsteller: Benjamin Bratt, James Franco, Connie Nielsen, Marton Csokas, Joseph Fiennes, Mark Consuelos, Max Martini, Logan Marshall-Green, Robert Mammone, Cesar Montano, James Carpinello, Clayne Crawford, Motoki Kobayashi, Gotaro Tsunashima

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Im Jahre 1942 geraten 70.000 amerikanische und philippinische Soldaten in japanische Kriegsgefangenschaft. Wer den brutalen 100 km langen Todesmarsch von Bataan überlebt, wird unter unmenschlichen Bedingungen im Kriegsgefangenenlager Cabanatúan festgesetzt. Dort sterben viele der Gefangenen an Malaria oder werden von der Besatzungsmacht systematisch ermordet. Erst nach drei Jahren werden die Überlebenden bei der Erstürmung des Lagers durch amerikanische Streitkräfte befreit.
Gruseliger Retro-Kriegsfilm, dessen öde Handlung hilflos und konstruiert erscheint, obwohl Figuren und geschichtliche Abläufe authentisch sind, was das Ganze natürlich umso blamabler macht. Die pompöse und patriotische Inszenierung wirkt wie eine nachträgliche Rechtfertigung dafür, dass die Hunderten in Kriegsgefangenschaft geratenen Amerikaner von der Militärführung bewusst im Stich gelassen wurden, weil andere Kriegsziele eine höhere Priorität genossen.
Olmo
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LOST CONTINENT 3/10

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USA 1951 - Regie: Sam Newfield. Darsteller: Cesar Romero, Hillary Brooke, Chick Chandler, John Hoyt, Acquanetta, Sid Melton, Whit Bissell, Hugh Beaumont, Murray Alper

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Bei einem fehlgeschlagenen Testflug stürzt eine atombetriebene Rakete auf einer unbekannten Insel ab. Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Militärs begibt sich eiligst auf eine Expedition, um das wertvolle Stück zu bergen. Dort angekommen muss ein mysteriöser heiliger Berg beschwerlich erklommen werden, auf dessen Gipfel sich zu allem Übel auch noch eine urzeitliche Welt voller gefräßiger Dinosaurier erhalten hat.
Angebliche Jules-Verne-Verfilmung, die aber keinerlei Gemeinsamkeiten mit dessen literarischer Vorlage aufweist. Während die Dino-Animationen recht ansehnlich sind, ärgert die unerträglich stümperhafte deutsche Synchronisation, die sich auf laienhaftem Youtube-Niveau bewegt.
Olmo
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THE BIG EASY 8/10

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USA 1987 - Regie: Jim McBride. Darsteller: Dennis Quaid, Ellen Barkin, Ned Beatty, John Goodman, Ebbe Roe Smith, Lisa Jane Persky, Charles Ludlam, Tom O'Brien

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Nach mehreren Leichenfunden kommt der Kriminalbeamte Remy McSwain (Quaid) einem vermeintlichen Bandenkrieg der Mafia von New Orleans auf die Spur. Zur gleichen Zeit ermittelt die etwas spröde, aber äußerst durchsetzungsfähige Staatsanwältin Anne Osborne (Barkin) gegen die allgegenwärtige Korruption innerhalb der örtlichen Polizei. Auch Remy nutzt das Schmiergeld-Netzwerk, um seinem Bruder das Studium zu finanzieren. Der Detective und die Anwältin kommen sich zwar privat näher, liefern sich nach Aufdeckung von Remys korrupten Verstrickungen jedoch auch verbissene Duelle vor Gericht. Schließlich decken sie aber gemeinsam die weitreichende kriminelle Verschwörung einiger hochrangiger Polizisten auf.
Interessanter und komplexer Thriller mit höchst ansehnlichen erotischen Sequenzen. Dennis Quaid gibt einen ziemlich dümmlichen Helden ab, was durch super-sexy Ellen Barkin aber vielfach aufgewogen wird.
Olmo
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THE GUARD 8/10

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Irland 2011 - Regie: John Michael McDonagh. Darsteller: Brendan Gleeson, Don Cheadle, Mark Strong, Liam Cunningham, Fionnula Flanagan, David Wilmot, Katarina Čas, Rory Keenan, Sarah Greene, Dominique McElligott, Pat Shortt, Laurence Kinlan, Owen Sharpe, Gary Lydon, Darren Healy, Mícheál Óg Lane

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Der irische Provinzpolizist Gerry Boyle (Gleeson) ist ein ziemlich ruppiger Zeitgenosse, der Unfall- oder Mordopfern gerne die Taschen ausräumt oder ihnen an die Eier grapscht, sehr zum Entsetzen seines jungen Kollegen Aidan McBride (Keenan) aus Dublin. Als eine Bande hochrangiger Drogenschmuggler um den skrupellosen Francis Sheehy-Skeffington (Cunningham) ausgerechnet in Boyles Heimat auftaucht, schaltet sich auch das FBI in Gestalt des Agenten Wendell Everett (Cheadle) ein. Dieser hat bald unter Boyles vorurteilsbehafteten Äußerungen und dem abweisenden Wesen der örtlichen Bevölkerung zu leiden. Er erkennt aber auch, dass Boyle sich dümmer stellt als er ist und dass dessen eigenwillige Methoden schließlich zum Erfolg führen.
Im Gegensatz zu den amüsanten und nicht wirklich ernst gemeinten Bemerkungen Boyles gegenüber seinem afroamerikanischen Kollegen ist der dämliche deutsche Filmtitel ''Ein Ire sieht schwarz'' wahrhaft rassistisch. Boyles beleidigender, aber dennoch sympathischer Charakter ist von Gleeson brillant dargestellt, bestens ergänzt duch die ebenfalls sympathischen Nebenfiguren. Insgesamt eine äußerst gelungene schwarze Komödie.
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GRAND PRIX 6/10

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USA 1966 - Regie: John Frankenheimer. Darsteller: James Garner, Eva Marie Saint, Yves Montand, Toshirô Mifune, Brian Bedford, Jessica Walter, Antonio Sabàto, Françoise Hardy

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Nachdem sein Fahrerkollege Scott Stoddard (Bedford) durch seine Provokation beim Grand Prix von Monaco schwer verunglückt, wird der amerikanische Formel-1-Pilot Pete Aron (Garner) fristlos aus dem Team geworfen. Zielstrebig, aber von den zahlreichen Rennen seiner Karriere abgestumpft fährt der französische Ferrari-Pilot Jean-Pierre Sarti (Montand) einem weiteren Weltmeistertitel entgegen. Einzig sein junger Teamkollege Nino Barlini (Sabato) macht ihm dabei Konkurrenz. Aron kommt schließlich beim japanischen Rennstall des Unternehmers Izo Yamura (Mifune) unter und greift ebenso wieder ins Renngeschehen ein wie der wiedergenesene Stoddard.
John Frankenheimers Formel-1-Epos ist mit den technischen Stilmitteln der Zeit hervorragend in Szene gesetzt. Während die zahlreichen privaten Verwicklungen der Protagonisten eher uninteressant sind, werden die fragwürdigen Seiten des kommerzialisierten Rennzirkus sehr gut herausgearbeitet, der zugunsten des bedingungslosen Erfolges buchstäblich über Leichen geht. In Wahrheit ist das Ganze wahrscheinlich noch viel schlimmer als im Film dargestellt. Dennoch bleiben die einzelnen Handlungsstränge seltsam oberflächlich und scheinen trotz Überlänge im Rennwagentempo erzählt zu werden. Mit Jack Brabham, Graham Hill, Bruce McLaren, Jochen Rindt, Jim Clark und Juan Manuel Fangio wurden die bekanntesten aktiven Rennfahrer der Zeit in den Film eingebunden. Der Österreicher Jochen Rindt verunglückte vier Jahre später ebenso wie die Figur des Jean-Pierre Sarti beim Grand Prix in Monza tödlich.
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DIE SCHLÜMPFE 3/10

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Belgien, USA 2011 - Regie: Raja Gosnell. Darsteller: Neil Patrick Harris, Jayma Mays, Sofia Vergara, Tim Gunn, Hank Azaria

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Inmitten der Vorbereitungen zum mystischen Blaumondfest tauchen plötzlich der böse Zauberer Gargamel (Azaria) und sein Kater Azrael im bislang unentdeckten Pilzdorf der Schlümpfe auf, um die verhassten blauen Zwerge einzufangen. Auf der Flucht gelangt eine Gruppe von Schlümpfen um Papa Schlumpf durch ein magisches Portal nach New York, gefolgt von Gargamel. Während die Schlümpfe Bekanntschaft mit dem Werbegrafiker Patrick (Harris) und dessen schwangerer Ehefrau Grace (Mays) machen, schmiedet Gargamel finstere Pläne, um mittels eingefangener und gefolterter Schlümpfe unbegrenzte Zauberkräfte zu erlangen.
Unglaublich debiles Schlumpf-3D-Spektakel mit blödsinniger und sinnfreier Rahmenhandlung. Die Schlumpf-Animationen sind allenfalls mittelmäßig, die menschlichen Darsteller nicht die Bohne komisch und die Interaktion zwischen beiden wirkt äußerst stümperhaft. Statt kultiger Schlumpf-Atmosphäre viel zu viel Hollywood-Kitsch und daher für Schlumpf-Fans mehr als enttäuschend.
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KIKUJIROS SOMMER 7/10

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Japan 1999 - Regie: Takeshi Kitano. Darsteller: Takeshi Kitano, Yusuke Sekiguchi, Kayoko Kishimoto, Yuuko Daike, Great Gidayu, Rakkyo Die, Nezumi Mamura, Kazuko Yoshiyuki

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Der kleine Masao (Sekiguchi) wächst bei seiner Großmutter (Yoshiyuki) auf. Der Beginn der Sommerferien ist für ihn von Langeweile geprägt, da alle Freunde verreisen und seine Großmutter arbeiten muss. Als er zufällig die Adresse seiner Mutter herausfindet, will er sich alleine auf den Weg machen, um sie zu besuchen. Kikujiiro (Kitano) und seine Frau (Kishimoto), Bekannte der Großmutter, können Masao gerade noch aufhalten. Der Taugenichts Kikujiro wird daraufhin von seiner Frau dazu verdonnert, den Jungen auf seiner Reise zu begleiten. Gleich zu Anfang verjubelt der bärbeißige Aufpasser das gesamte Reisebudget bei schwachsinnigen Sportwetten. Erst dann beginnt die ziemlich absurde Odyssee der beiden, bei der sie auf sehr nette und auch weniger nette Zeitgenossen stoßen. Der anfangs abweisende Kikujiro entwickelt dabei immer mehr Verantwortungsgefühl für den Jungen und setzt alles daran, diesen von seiner Traurigkeit abzulenken.
Abwechslungsreiche Geschichte mit vielen albernen Späßen, aber auch sehr tragischen Momenten. Kitano tritt erfrischenderweise nicht als Held auf, sondern als ziemlich nichtsnütziger Trottel, der sich dann aber doch immer wieder mit allerhand fragwürdiger Methoden zu helfen weiß und sich im Umgang mit seinen Mitmenschen als unerschrocken und durchsetzungsfähig erweist.
Zuletzt geändert von Olmo am 08.11.2013, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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